Am letzten Märzwochenende fand in Leipzig die 4. Wintertagung des Bundesverbands Theater im Öffentlichen Raum e.V. statt, unterstützt von der Amadeu Antonio Stiftung. Drei Tage lang wurden Erfahrungen aus der Praxis geteilt, Vorträge gehalten und Ideen für zukünftige Projekte entwickelt.
Große Öfen brodeln, Schlote spucken Feuer, Lichtkörper schießen aus dicken Rohren – dazwischen ertönt Musik, eine Sinfonie aus Blech und Stahl. Dieses skurrile Spektakel bot sich in der Titanick Halle auf dem Alten Messegelände in Leipzig zum Auftakt der 4. Wintertagung des Bundesverbands Theater im Öffentlichen Raum.
Das Theater Titanick, spezialisiert auf Open-Air-Performances mit Spezialeffekten und Live-Musik, ist Gründungsmitglied des Bundesverbands und eröffnete die diesjährige Wintertagung mit einer Werkschau ihrer aktuellen Produktion Hochofensinfonie. Danach machten sie die Bühne frei für spannende Diskussionen rund um das Thema „Wirkungen und Inszenierungsformen des Theaters im Öffentlichen Raum“.
Theater, das bewegt
Doch was ist eigentlich Theater im öffentlichen Raum? Nur Pyrotechnik und Getöse? Bei weitem nicht: Ganz bewusst spielt Theater im öffentlichen Raum mit Effekten und inszeniert raumgreifend, um die Menschen zu bewegen. Im Gegensatz zu konventionellem Theater, das hinter verschlossenen Türen agiert und meistens auch nur Zuschauer mit einem gewissen Bildungsstand anzieht, löst Theater im öffentlichen Raum diese Begrenzungen auf und spielt dort, wo auch das Leben spielt: auf der Straße, in der Stadt – und erreicht damit in Deutschland ein Millionenpublikum.