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„Homestory Deutschland“ – Ausstellung über afrodeutsches Leben


Noch bis zum 24. Februar ist die Ausstellung mit Biographien aus 300 Jahren Geschichte Schwarzer Deutscher in Nürnberg zu sehen. Die Amadeu Antonio Stiftung ermöglichte die Umsetzung.

Die Ausstellung  „Homestory Deutschland – Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart“ porträtiert 27 Biographien aus drei Jahrhunderten und stellt so die Lebensgeschichten Schwarzer Frauen und Männer in Deutschland dar. Mit dem Projekt will die Gruppe eine Schwarze Perspektive auf das Leben und Denken in Deutschland vermitteln und festgefahrene Denkmuster aufbrechen. Denn „Schwarzsein“ und „Deutschsein“ sind keine Widersprüche.

„Deutsch ist meine Muttersprache, hier ist auch mein Zuhause. Trotzdem werde ich immer wieder gefragt, woher ich eigentlich komme, ob ich oft nach Amerika, also „nach Hause“, fliege. Ich werde auch oft für mein gutes Deutsch gelobt.“, berichtet die Organisatorin Lydia Taylor.
Immer wieder machen in Deutschland lebende Schwarze  ähnliche Erfahrungen mit den Ihnen entgegengebrachten Vorurteilen. Nicht zuletzt häufen sich die Berichte von rassistischer Behandlung im Alltag oder gar durch Behörden. „Schwarzsein“ ist hierzulande noch lange keine Selbstverständlichkeit.
Drehbare Ausstellungstafeln, die ihren ganzen Inhalt erst durch aktive Interaktion preisgeben, fordern und fördern den Dialog. Mit Workshops und Begleitprogramm werden vor allem Jugendliche angesprochen und für ein politisches Bewusstsein begeistert.
„Als junge Afrodeutsche fällt mir immer wieder auf, dass wir in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden. Es gibt im öffentlichen Diskurs in Deutschland leider nur wenige Identifikationsfiguren für Schwarze Menschen, gerade auch im Hinblick auf die Geschichte.“

Genau deshalb haben die Ausstellungsmacher all ihre Freizeit in die Ausstellung gesteckt. Neben ihren täglichen Berufen haben sie die Ausstellung organisiert und ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Mit Hilfe der Amadeu Antonio Stiftung konnte die Ausstellung auch finanziell realisiert werden.  Die Ausstellung ist als städteübergreifende Ausstellungsreihe konzipiert und wird in 2013 noch in mehreren Städten den Dialog mit in Deutschland lebenden Schwarzen anregen.
„Ich wünsche mir vor allem, dass im Land sehr bald nicht mehr nur über ein multikulturelles Zusammenleben diskutiert wird, sondern es einfach irgendwann zur gelebten Realität wird. Wenn Ausstellungen wie die „Homestory Deutschland“ dazu beitragen können, dann hat sich die Mühe aller Beteiligten auf jeden Fall gelohnt und wir können alle noch ein bisschen stolzer auf uns sein, als wir es jetzt schon sind.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Februar im Künstlerhaus/KunstKulturQuartier Nürnberg zu sehen.
Am 9. Februar um 19 Uhr findet im Rahmenprogramm eine Aufführung des Afrodeutschen Ensembles Label Noir statt, das die Amadeu Antonio Stiftung in der Vergangenheit auch schon förderte.

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„Erinnern heißt verändern“

Über ein Modellprojekt der Amadeu Antonio Stiftung erhalten seit Mitte 2023 elf Initiativen von Betroffene und Angehörige von rechten, rassistischen und antisemitischen Anschlägen sowie das gesamte Netzwerk Unterstützung für eine selbstbestimmte Erinnerungskultur. Gefördert wird das Projekt „Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

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