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Kinder haben was zu sagen!

In Schwedt gibt es seit 2013 ein besonderes Projekt – den „Kinderrechte Club“. Hier nehmen Kinder ihre eigenen Interessen wahr. Sie engagieren sich und gestalten ihr Umfeld. Das will gelernt sein – von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen – denn partizipative Handlungsspielräume für Kinder stellen leider immer noch nicht die Regel dar.

Die Bürgerstiftung Barnim-Uckermark setzt sich seit ihrer Gründung für die Bürgerinnen und Bürger in der Region ein. Ihre Aktivitäten werden in der Bevölkerung äußerst positiv wahrgenommen. Besonders die Projekte, deren Ziel eine Förderung von Mitbestimmung und Engagement von Kindern ist, treffen auf große Zustimmung. Doch nicht die Stiftung hatte die zündende Idee für den Club, sondern die Kinder selber.

Kinder gestalten ihren Lebensraum

Wir wünschen uns einen Raum, wo wir uns treffen und selbst bestimmen können, was wir machen.“ (Luca, 11 Jahre)

Im Rahmen des Schulprojekts „x-mal anders. x-mal gleich“ initiierten die teilnehmenden Kinder den Kinderrechte Club. Sie äußerten den Wunsch nach eigenen Räumlichkeiten, in denen sie sich nachmittags treffen können. Die Bürgerstiftung half ihnen dabei. In ihrem Club sind sie unter sich, sie gestalten ihre Freizeit selbst, ganz ohne die Eltern oder Erwachsene. Nur wenn es unbedingt nötig ist, sollen Erwachsene unterstützend tätig sein. Alles andere wird von den Kindern selbst verwaltet.

Kinder engagieren sich

Die Kinder haben seit der Gründung des Kinderrechte-Clubs schon einiges auf die Beine gestellt. In ihrem Spendenprojekt „Kinder helfen krebskranken Kindern“ sammelten sie 250 €, die dem Virchow-Klinikum in Berlin zugutekamen. Das Klinikum kaufte hiervon Spielzeug, Bücher und Hörspiele. In zwei weiteren Projekten setzte sich der Club mit den 54 Artikeln der UN-Kinderrechtskonvention auseinander. Diese sind allerdings nicht in kindergerechter Sprache verfasst. Deswegen organisierten sie den Kinder- und Jugendjury Wettbewerb „Sag’s mit Deinen Worten“.  In diesem forderten sie andere Kinder dazu auf, die 10 wichtigsten Kinderrechte in ihren eigenen Worten zu beschreiben. Die Jury, bestehend aus Kindern, wählte die besten 25 Texte aus, die daraufhin in Kinderrechtskekse verwandelt wurden. Diese wurden bundesweit verteilt und verkauft. In einem Kinderrechte-Workshop waren sie als Reporter_innen unterwegs und erforschten, was Kinder in Schwedt zu ihren Rechten zu sagen haben. Außerdem sammelten sie Unterschriften für mehr und schönere Spielplätze.

Kinder sollen endlich mal wissen, was ihre Rechte sind, damit sie sich nicht immer von allen Erwachsenen und Großen rumschubsen lassen!“ (Kim, 11 Jahre)

Kindern muss die Möglichkeit geboten werden

Kindern muss die Möglichkeit geboten werden ihren Lebensraum selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten. Ist ein verbindlicher Rahmen und eine verlässliche Struktur, wie zum Beispiel durch Projektnachmittage sowie zusätzliche Ferienworkshops erst einmal gegeben, dann werden sie von ganz alleine aktiv – trauen sich, ihre Themen einzubringen, Ideen zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Die Projektleiterin Katja Neels:  „Es ist toll, Kinder dabei zu unterstützen, zu erleben, wie sie sich mehr und mehr zutrauen, ihre Kompetenzen gestärkt werden. Sie erfahren Wertschätzung und erleben, dass sie selbst etwas bewirken können.  Diese Erfahrungen der Teilhabe und Mitbestimmung sehen wir als wichtigen Grundstein für die Mitgestaltung einer gelingenden demokratischen Gesellschaft.“

Projekte wie der Kinderrechte Club stellen leider immer noch eine Seltenheit dar. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt diese besondere Initiative, die demokratische Teilhabe und zivilgesellschaftliches Engagement schon in so jungen Jahren ermöglicht und Kinder in ihren Rechten stärkt. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie es uns weitere Projekte finanziell zu fördern, die im Kleinen Großes bewirken. Helfen Sie mit.

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