Christian Berkel, Schauspieler
„Flüchtlinge sollten unseren Schutz finden – deshalb müssen wir rechten Parolen Einhalt gebieten. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt wichtige Projekte für eine Willkommenskultur.“
Peter Maffay, Musiker
„Es herrscht noch immer zu viel Unkenntnis gegenüber anderen Kulturen, aus der Feindseligkeit entsteht. Wir müssen lernen, über diesen Tellerrand hinaus zu sehen und kapieren, dass wir voneinander abhängig sind."
Björn Harras, Schauspieler
„In den Medien hört man täglich, wie Menschen Opfer von Diskriminierung und Ausgrenzung werden. Weil Ermutigung und Aufklärung die besten Mittel gegen Intoleranz sind, unterstütze ich die Amadeu Antonio Stiftung.“
Cem Özdemir, Gründungskurator der Amadeu Antonio Stiftung
„Menschen, die gegen Rechts-extremismus, Rassismus und Antisemitismus angehen, stärken unsere demokratische Zivilgesell-schaft. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt sie und leistet damit wertvolle Arbeit."
Ise Bosch, Dreilinden gGmbH
„Wir alle sind gegen rechte Gewalt - die Amadeu Antonio Stiftung fördert diejenigen, die etwas dagegen tun, an vielen Orten und mit langem Atem. Sie geht dabei keine vorschnellen Kompromisse ein.“
© Thomas Kunz
Schwarze Geschichte ist allgegenwärtig und auch in Europa und Deutschland zu finden – allerdings bislang kaum in der Öffentlichkeit präsent. Genauso wie in den Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen oder insgesamt in der Geschichtsschreibung. Die Veranstaltungsreihe "Here and Black" macht Schwarze Geschichten sichtbar und gibt Afroeuropäer_innen und Afrodeutschen eine Stimme.
Schwarze Menschen haben zu allen Zeiten in Europa und auch in Deutschland gelebt – nicht erst seit dem europäischen Kolonialismus. Schwarze Menschen kamen als Diplomaten, Priesteramtsanwärter, als bezahltes und unbezahltes Hauspersonal, als „Ziehkinder“, Hafen- und Schiffsarbeiter nach Brüssel, Hamburg, Basel, Marseille oder Cardiff oder wurden hier geboren. Sie kamen aus den afrikanischen Kolonien oder über die Amerikas, wohin sie oder ihre Eltern oder Großeltern über das boomende Geschäft des transatlantischen Sklavenhandels verschleppt worden waren. Jedoch ist über ihre Präsenz bislang nur wenig bekannt.
Sie wurden mittels rassistischer Ausgrenzung und Unterdrückung zu stimmlosen, passiven Objekten degradiert, während die weißen Europäer_innen ihre Geschichte als die einzige Wahrheit etablierten. Schwarze Menschen tauchen somit in der offiziellen europäischen und deutschen Geschichtsschreibung als eigenständige Gruppe kaum auf. In öffentlichen Diskursen dominieren hingegen einige stereotype Klischees, die kolonialrassistischen Bilder- und Vorstellungswelten entspringen. Sie sind Ausdruck historisch gewachsener Machtverhältnisse, innerhalb derer vergangene und gegenwärtige Schwarze Lebenswirklichkeiten verzerrt oder zum Schweigen gebracht werden. So gelten Schwarze Menschen als exotisch und nicht selbstverständlich als Europäer_innen oder Deutsche. Die alltägliche Frage „Wo kommst du her?“ zeigt People of Color schmerzlich, dass Zugehörigkeit hier immer noch an der Hautfarbe gemessen wird.
Genau hier setzen die Veranstalterinnen von Here and Black an. Sie möchten Schwarze Erfahrungen in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit und Komplexität als aktiven Teil einer europäischen, deutschen und regionalen Geschichte und Gegenwart sichtbar(er) machen. Mittels historischen und künstlerischen Ausstellungen, Performances, Konzerten, Erzählcafés und einem eigenen Kinoprogramm werden Schwarze Biographien und Lebenswelten in den Mittelpunkt gestellt. Historisch werden die Gäste zum Beispiel in die Zeit vor dem II. Weltkrieg und der DDR entführt, während im Filmprogramm u.a. die Geschichte eines kongolesischen Arztes und seiner Familie in einem kleinen französischen Dorf im Jahr 1975 gezeigt wird. In einer Tanzperformance setzt sich die Künstlerin Oxana Chi kritisch mit kolonialen Schätzen aus Afrika auseinander und Muthivhi Khatutshelo Moses fragt mit seinem Freiburger Roman, ob Liebe Grenzen kennt oder nicht.
Die zahlreichen und vielfältigen Veranstaltungen sind bewusst partizipativ und offen gestaltet, sodass die Gäste sich selbst auch aktiv beteiligen können. Auf diese Weise sollen besonders Schwarze Menschen angesprochen werden, ihre Perspektiven mit einzubringen.
Schwarze Geschichten sind europäisch, sind deutsch – und in Freiburg Zuhause. Und genau das soll den Besucher_innen und Gästen der zahlreichen Veranstaltungen von Here and Black, die bis in den Herbst hinein stattfinden, bewusst gemacht werden.
Ausstellung: Homestory Deutschland - Schwarze Biographien in Geschichte und Gegenwart
02. Juli bis 17.September 2017; Eröffnung am Sonntag, den 02. Juli 2017 um 19:00 in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof
Gespräch und Lesung mit und von Muthivhi Khathushelo Moses (Freiburg)
Sonntag 9.Juli 2017 um 19:00 Uhr in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof
Neferet Iti Performance und Vortrag mit laYla Zami und Oxana Chi (Berlin)
Donnerstag 13.Juli 2017 um 19:00Uhr
Erzählcafé mit Gilberto Monteiro Viriato (Freiburg) über ein Leben in Mosambik und der DDR und der BRD
Sonntag 16.Juli 2017 um 18:00 Uhr in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof
Erzählcafé mit Gisele Fiand (Freiburg): Afroeuropäerin
Sonntag 23.Juli 2017 um 18.00 Uhr in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof
Lesung und Gespräch mit der Autorin Sharon Dodua Otoo (Bachmann Preis 2016)
Donnerstag 14.September 2017 um 19:00Uhr in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof
Wanderausstellung: Black Germany before and the Second World War
Eröffnung 19.Oktober 2017 bis 19.November 2017 im Goetheinstitut Freiburg
mit weiteren Erzählcafés, Filmen, Workshops und einem Konzert/Gespräch mit Harold Bradley Jr. (Rom)
https://www.koki-freiburg.de/filmreihen/1415/here_and_black
La premiere etoile / Triff die Elisabeths
Kindervorstellung Sonntag 30. Juli 2017 um 15:30 Uhr
Bienvenue a Marly-Gomont (frz. OmU)
Vorstellung am Donnerstag den 20.Juli (m. Einf.) und am Sonntag 23.Juli 2017 um 19:30Uhr
Omulaule heisst Schwarz
Vorstellung am Donnerstag 14. Juli (m. Einf.) und 16. Juli 2017 um 19:30 Uhr
Vorschau Oktober: Majubs Reise
Here and Black wird durch die Amadeu Antonio Stiftung gefördert. Trägerin dieser Veranstaltungsreihe ist die Feministische Geschichtswerkstatt Freiburg. Seit 2013 organisiert sie unterschiedliche Formate, um Geschichte aus Sicht von Frauen und mit feministischem Blick zu erforschen, archivieren und zu veröffentlichen. Dabei geht es besonders um die Geschichte vor Ort - in Freiburg und der Region.
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