Christian Berkel, Schauspieler
„Flüchtlinge sollten unseren Schutz finden – deshalb müssen wir rechten Parolen Einhalt gebieten. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt wichtige Projekte für eine Willkommenskultur.“
Peter Maffay, Musiker
„Es herrscht noch immer zu viel Unkenntnis gegenüber anderen Kulturen, aus der Feindseligkeit entsteht. Wir müssen lernen, über diesen Tellerrand hinaus zu sehen und kapieren, dass wir voneinander abhängig sind."
Björn Harras, Schauspieler
„In den Medien hört man täglich, wie Menschen Opfer von Diskriminierung und Ausgrenzung werden. Weil Ermutigung und Aufklärung die besten Mittel gegen Intoleranz sind, unterstütze ich die Amadeu Antonio Stiftung.“
Cem Özdemir, Gründungskurator der Amadeu Antonio Stiftung
„Menschen, die gegen Rechts-extremismus, Rassismus und Antisemitismus angehen, stärken unsere demokratische Zivilgesell-schaft. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt sie und leistet damit wertvolle Arbeit."
Ise Bosch, Dreilinden gGmbH
„Wir alle sind gegen rechte Gewalt - die Amadeu Antonio Stiftung fördert diejenigen, die etwas dagegen tun, an vielen Orten und mit langem Atem. Sie geht dabei keine vorschnellen Kompromisse ein.“
Die engagierte Filmcrew von "Oury Jalloh". Das Projekt wurde gefördert durch die Aktion "Mut gegen rechte Gewalt" des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung.
Die stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt" fördert Projekte, die sich kreativ gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus engagieren. Zum Beispiel den Film "Oury Jalloh", der im Rahmen des Projekts "Dialogestan – Jugendliche für Menschenrechte“ des Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrums (EPIZ) entstand.
Oury Jalloh, ein Asylbewerber aus Sierra-Leone, kam am 7. Januar 2005 durch einen Brand in einer Dessauer Polizeizelle ums Leben. Zum Zeitpunkt seines Todes war er an Händen und Füßen gefesselt und lag auf einer feuerfesten Matratze, die er laut Ermittlungen selbst angezündet haben soll. Die genauen Umstände sind immer noch nicht geklärt, da kurz nach Jallohs Tod eine Reihe von Fragen, widersprüchlicher Aussagen und rätselhafter Indizien auftauchten. Jetzt hat sich das Projekt „Dialogestan – Jugendliche für Menschenrechte“ des Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrums (EPIZ) e.V. mit dem Fall näher auseinandergesetzt und einen Film zum Thema gedreht.
Während einer etwa 18-monatigen Ausbildung zu Menschenrechtstrainern oder Peer Educators beim Verein EPIZ werden Jugendliche für die Durchführung eigener zivilgesellschaftlicher Aktivitäten qualifiziert, die sie bereits im Projekt erproben. Schirmherrin des Projekts ist Renate Künast, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag und Bundesministerin a.D.
Der semidokumentarische Kurzfilm „Oury Jalloh“ handelt von dem gleichnamigen Asylbewerber aus Sierra-Leone. Er wird einem abgeschiedenen Asylbewerberheim bei Dessau zugewiesen. Das Gefühl als schwarzer Immigrant nicht erwünscht zu sein und keine Möglichkeiten zu haben am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen entwickelt sich zu einer immer stärker werdenden Perspektivlosigkeit und alltäglichen Ohnmacht. Weder darf er seinen Landkreis verlassen, noch darf er arbeiten. Langsam beginnt er einen stillen, inneren Kampf gegen staatliche Fremdbestimmung und soziale Ausgrenzung.
Konstruktive Auseinandersetzung mit den Menschenrechten
„Oury Jalloh“ thematisiert den alltäglichen Rassismus und die schwierige Lage von Flüchtlingen in Deutschland. Der halbstündige Film wurde gemeinsam mit Immigranten und Asylbewerbern realisiert, alle Beteiligten verzichten auf ihre Gage. Der Zuschauer wird indirekt aufgefordert, sich für Menschenrechte einzusetzen, sowohl die eigenen, als auch die der in Deutschland lebenden Asylbewerber. Im Herbst 2009 führen die Peer Educators des EPIZ e.V. ihren Film in Jugendzentren und Schulklassen in Berlin und den neuen Bundesländern vor und diskutieren anschließend mit den Zuschauern darüber. So sollen Jugendliche und junge Erwachsene für die Themen Menschenrechte, Toleranz und Partizipation sensibilisiert werden.
Regisseur Simon J. Paetau dazu: „Der Film wird auf die unglaublich schwierige Lage von Migranten, vor allem der Schwarzen, in Deutschland eingehen - mit dem Thema ‚Oury Jalloh’ als Aufhänger“. Das Projekt werde nicht die allgemeine Erwartungshaltung der Verfilmung eines „spektakulären“ Mordes und Gerichtsprozesses bedienen, sondern viel mehr sein: „Entstehen wird ein Film, der vor allem zeigt, wie wichtig es ist, für seine Rechte einzustehen, selbst wenn man keinen Schimmer Hoffnung mehr hat“. Die Premiere des Films ist für den 18. September 2008 in Dessau geplant, einschließlich einer Diskussion mit den Filmemachern und Hauptdarstellern.
Die Amadeu Antonio Stiftung fördert das Filmprojekt, da es in Dessau und ganz Sachsen-Anhalt besonders viele Gewalttaten mit rechtsextremem Hintergrund gibt (bezogen auf die Bevölkerungszahl). Projekte wie „Oury Jalloh“ tragen erheblich dazu bei, dass sich Jugendliche mit den Themen Rassismus und Menschenrechte konstruktiv auseinandersetzen.
Bernhard Steinke
Informationen zum Film:
http://www.ouryjalloh-derfilm.de/
Informationen zum Dialogestan Projekt:
http://www.epiz-berlin.de/?MRB
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