31. Versuchen Sie nicht, Meinungen im Netz zu kontrollieren
31. Versuchen Sie nicht, Meinungen im Netz zu kontrollieren
Kennen Sie den Streisand-Effekt? Der kann eintreten, wenn versucht wird, unliebsame Informationen oder Meinungsbeiträge zu entfernen oder gerichtlich untersagen zu lassen. Durch den Versuch der Unterdrückung erhalten die Beiträge plötzlich umso mehr Aufmerksamkeit und Reichweite. Das Phänomen ist nach einem Rechtsstreit benannt, in dem die US-amerikanische Schauspielerin Barbara Streisand einem Fotografen untersagen wollte, eine Luftaufnahme ihres Hauses auf einer Online-Plattform zu veröffentlichen. Erst mit ihrer Klage stellte die Schauspielerin jedoch überhaupt die Verbindung zwischen sich und dem Haus auf dem Foto her, das eigentlich die Erosion der kalifornischen Küste dokumentieren sollte. Nach der Klage verbreitete sich das Foto rasant im Netz.
Informationen und Meinungen lassen sich, einmal öffentlich geworden, in der Zeit des Internets kaum mehr unterdrücken. Einstige Kontrollmechanismen wie Klagen oder deren Androhung werden von der Netzgemeinde als Zensurversuche interpretiert. Die Empörung darüber entfaltet oft eine ungeahnte Eigendynamik. Besser: Souverän bleiben, sachlich dagegen argumentieren, eigene Position darstellen, aber Kritik, die sachbezogen ist, akzeptieren.
