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Nachruf auf Erardo Christofero Rautenberg

Erardo Rautenberg (2016) von Danielundso (CC BY-SA 4.0, bearbeitet)

Die Amadeu Antonio Stiftung trauert um einen langjährigen Wegbegleiter und vertrauten Unterstützer der Stiftungsarbeit. Erardo Christofero Rautenberg verstarb in der Nacht zum 17. Juli 2018 nach schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren.

Erardo Christofero Rautenberg wurde 1953 in Argentinien geboren und besaß die argentinische und die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Niedersachse folgte 1992 dem Ruf nach Brandenburg, um dort in den Justizdienst zu treten. 1996 übernahm er das Amt des Generalstaatsanwalts des Landes. In einer Zeit grassierender Gewalt gegen Minderheiten scheute sich Erardo Rautenberg nicht, diese als solche zu benennen. Damit war er Vorreiter in einer Zeit, in der sich politisch und kommunal Verantwortliche scheuten, Rassismus anzuerkennen und entschlossen zu bekämpfen.

Rautenberg forderte ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen den Rechtsextremismus und war einer der Initiatoren des 1997 gegründeten märkischen Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Er engagierte sich an der Seite der Amadeu Antonio Stiftung bei der Aufklärung des NSU sowie bei Gedenkveranstaltungen wie in Jena 2011. Mit seiner fachlichen Expertise begleitete er unsere Arbeit im wissenschaftlichen Beirat und im Rahmen der Kampagne „Mut gegen rechte Gewalt“ von stern und Amadeu Antonio Stiftung.

Sein Hauptaugenmerk galt bis zuletzt dem Kampf gegen Rechtsextremismus. Dabei scheute er sich nicht, klare Haltung zu zeigen, auch wenn seine Meinung nicht von allen geteilt wurde. So kritisierte Rautenberg konsequent die Rolle des Verfassungsschutzes im Umgang mit Rechtsextremen, zuletzt im Brandenburger NSU-Untersuchungsausschuss.

Wir werden Erardo Rautenberg als engagierten Kämpfer gegen Rechtsextremismus, als entschlossenen Demokraten und wichtigen Unterstützer der Stiftung in Erinnerung behalten. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinem Sohn.

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