Deutschland wird von einer Mehrheit als sozial ungerecht empfunden. Viele geben an, ein Auseinanderdriften der Gesellschaft immer deutlicher wahrzunehmen. Die soziale Frage spielt auch in den Weltbildern rechtsextremer Strömungen eine Rolle. Nicht zuletzt Parteien, die im Spannungsfeld zwischen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus agieren, haben die soziale Frage für sich entdeckt. Insbesondere in der Automobilindustrie und zunehmend auch im Pflegebereich versuchen vermehrt rechtsextreme Gruppierungen Fuß zu fassen. Sie treten als „alternative Gewerkschaften“ auf und sind bemüht, sich als Anwalt der „kleinen Leute“ zu präsentieren.
Eine zentrale Rolle spielt hierbei das Konzept des „Solidarischen Patriotismus“, eines „Sozialstaates“, der nach völkischen Kriterien beschränkt bleibt. Ein Gegenentwurf zu den sonst in der extremen Rechten vielfach vorherrschenden marktradikalen Vorstellungen ohne nennenswerte staatliche Sozialleistungen.
Im Vortrag von Jan Riebe (Amadeu Antonio Stiftung) wird das Konzept des „Solidarischen Patriotismus“ und die damit verbundene Praxis (auch in Betrieben) der extremen Rechten analysiert. Das Konzept wird kritisch eingeordnet und es wird darum gehen, welche Rolle die soziale Frage für das Erstarken der extremen Rechten spielt. Wie soll beim Zurückdrängen der extremen Rechten mit diesen Ideen und der (innerbetrieblichen) Praxis umgegangen werden? Anschließend wollen wir diese Fragen gemeinsam diskutieren.
Eine Veranstaltung der Arbeitskammer des Saarlandes. Anmeldung (erforderlich) und Informationen hier.