Antisemitismuskritische Arbeit ist zunehmend herausfordernd. Nicht nur, weil sich zwei Jahre nach dem 7. Oktober ein antisemitischer Normalzustand etabliert hat. Hinzu kommt, dass das Sprechen über Antisemitismus selbst zur Zielscheibe von Kritik und Anfeindungen wird, insbesondere, wenn es um den israelbezogenen Antisemitismus geht. Im Mittelpunkt der Debatten steht immer wieder die Frage: Wie definiert man Antisemitismus? Dabei richtet sich die Kritik insbesondere gegen die IHRA-Arbeitsdefinition.
Gerade in Zeiten zunehmender antisemitischer Vorfälle ist jedoch eine präzise und praxistaugliche Definition unerlässlich – nicht nur zur klaren Einordnung, sondern auch als Grundlage für wirksame Konzepte, die sich gegen jede Form von Antisemitismus richten und die Betroffenen von Antisemitismus schützen.
Wir wollen in dieser Veranstaltung offen darüber diskutieren, inwiefern die Antisemitismusdefinitionen zur Klärung oder zur Verunsicherung beitragen und welche Folgen sie für die Antisemitismusbekämpfung mit sich bringen.
Im fachlichen Input werden die Stärken und Schwächen sowie die Fallstricke der besonders der „Jerusalemer Erklärung“ herausgearbeitet: Was sind ihre Leerstellen? Inwiefern tragen diese zu einer Verunsicherung in der Diskussion bei? Und wie und wo verhindern sie möglicherweise sogar die Antisemitismusbekämpfung?
Im anschließenden offenen Erfahrungsaustausch diskutieren wir gemeinsam den Umgang mit beiden Definitionen und entwickeln Strategien für die Praxis: Wie begegnet man der Kritik an der IHRA Antisemitismusdefinition und wie der Verbreitung der Jerusalemer Erklärung? Wie lässt sich ein klares Verständnis von Antisemitismus stärken? Und wie können missbräuchliche Argumentationsmuster entlarvt werden?
Wann: 27. November 2025, 16 – 17:30 Uhr
Anmeldung bis 21. November 2025 hier! Den zoom-Teilnahmelink erhältst du nach erfolgreicher Anmeldung über E-Mail.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme und den gemeinsamen Austausch!