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Mahn- und Gedenkveranstaltung

Gedenken und Impulse am 33. Todestag von Amadeu Antonio

06.12.2023 (17:00 - 20:00)

Amadeu Antonio wurde am 25.11.1990 brutal von Rechtsextremen in Eberswalde zusammengeschlagen und erlag am 06.12.1990 seinen Verletzungen. Die Täter kamen aufgrund ihres Alters mit milden Strafen davon. Die Erinnerung an die diejenigen, die – wie Amadeu Antonio in Eberswalde – auf tragische Weise von rassistisch motivierten Gewalttätern unmittelbar nach der Wende aus dem Leben gerissen wurden, ist in der Nachbetrachtung zur Deutschen Einheit nicht mehr wegzudenken. Auch in diesem Jahr wollen wir ihm gedenken! „Wir sind hier, Bruder Amadeu, um dir zu sagen, dass wir dich nicht vergessen werden“ heißt es in einem von Familienangehörigen, Freund*innen und Unterstützer*innen verfassten Gedicht.

17 Uhr Erinnern an der Mahn- und Gedenktafel
Eberswalder Straße 26a, 16227 Eberswalde. Wer kann, bringe bitte eine Blume oder Kerze mit.

Anschließend Kurz-Demo zum Familiengarten
Namen von mehr als 200 Opfern rechter Gewalt seit 1990 auf dem Front-Transparent.

18-20 Uhr Eberswalder Impulse: Sharon Dodua Otoo
Schwarze Künstler*innen, Aktivist*innen, Forschende etc. gestalten das Format der Eberswalder Impulse mit Blick auf den Rassismus in unserer Gesellschaft. Auf den Impuls folgt ein moderiertes Gespräch. Sharon Dodua Otoo ist britisch-deutsche Schriftstellerin, politische Aktivistin und Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises (2016).
Musikalische Begleitung: „Sauti é Haala“
Ort: TourismuszentrumFamiliengarten, Am alten Walzwerk 1

Vergessen, griechisch: Amnesie, ist Nicht-Gedenken.
Erinnern als eine Stärkung im Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt ist wohl die beste Art, diejenigen zu ehren, die wegen Rassismus nicht mehr unter uns sind.

In den anstehenden Wahlkämpfen 2024 ist mit mehr Hetze, mehr Diskriminierung, mehr verbaler und physischer Gewalt zu rechnen. Weiter wird vom „deutschen“ (=weißen) „Volkskörper“ geschwafelt werden. Skrupellos sollen hasserfüllte und gewaltbereite Stimmungen angefacht werden, um den rechten politischen Rand in die „Normalität“, in die „Mitte“ zu verschieben.
Wir möchten nicht von rechten Demagogen und Demagoginnen regiert werden. Wir können und müssen zusammenstehen und aktiv eintreten für die Würde und Freiheit aller Menschen.
Das Gedenken an die Ermordung von Amadeu António gestaltet seit 2007 als zivilgesellschaftliches Bündnis die Barnimer Kampagne „Light me Amadeu“. Die Übersetzung „Entzünde mich, Amadeu“ meint: Lass mich bei Diskriminierung und Gewalt nicht kalt bleiben oder gleichgültig zuschauen. Auch wenn ich denke, dass mich das selbst nicht betrifft, beschädigt es uns als Gesellschaft.

Setzen wir also ein klares Zeichen für die Würde aller Menschen, für Weltoffenheit und Demokratie, gegen strukturellen und gewalttätigen Rassismus.

Am 06.12.2023 gibt es wieder eine Gedenkveranstaltung am Ort des Geschehens. Wir beginnen um 17 Uhr an der Mahn- und Gedenktafel, Eberswalder Str. 24a, gehen dann in einem kurzen Demo-Zug zum Familiengarten. Dort können wir um 18 Uhr in einem neuen Format die Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo in einer Lesung hören und miteinander ins Gespräch kommen.

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