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Diskriminierung macht krank und schwächt das Demokratievertrauen

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Diskriminierung macht krank und schwächt das Demokratievertrauen – Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft stellt Studienergebnisse zu Diskriminierungserfahrungen vor

Mit zunehmenden Diskriminierungserfahrungen sinkt das Vertrauen in demokratische Institutionen und das Sicherheitsgefühl im Bundesland. Viele Betroffene fühlen sich aufgrund mehrerer Merkmale diskriminiert. Die Gesundheit der Betroffenen leidet nachweislich. Diese Auswirkungen verstärken sich, wenn Betroffene zusätzlich Opfer von Hasskriminalität werden. Die Daten zeigen, dass auch in Thüringen Sexismus sehr viel stärker angegangen werden muss.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ), welche heute im Rahmen der Veröffentlichung des neuen Bandes der IDZ-Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ vorgestellt wurde.

In der Studie standen neben den Erfahrungen der Betroffenen vor allem die psychologischen Auswirkungen von Diskriminierung im Vordergrund. Es können somit individuelle und gesamtgesellschaftliche Folgen von Diskriminierung offengelegt und Handlungsempfehlung für Maßnahmen gegen Diskriminierung abgeleitet werden.

Von den 167 Teilnehmenden berichteten 80 Prozent über Ausgrenzung und Beleidigungen in persönlichen Begegnungen, 59 Prozent von sexualisierten Kommentaren und 46 Prozent von Hasssprache im Internet (Mehrfachantworten waren möglich). 77 Prozent fühlten sich von einer herabwürdigenden Darstellung ihrer sozialen Gruppe in den Medien betroffen. Von institutioneller Diskriminierung fühlten sich über ein Drittel der Teilnehmenden betroffen: 35 Prozent erlebten eine diskriminierende Ablehnung bei einer Bewerbung, 32 Prozent fühlten sich ohne Verdacht kontrolliert (z.B. von Polizei, Einlasspersonal).

Auf die Frage, aufgrund welches Merkmals sich die Teilnehmenden diskriminiert fühlten, antworten unter anderem 46 Prozent „Geschlecht“, 41 Prozent „Weltanschauung“, 21 Prozent „Herkunft“ und 20 Prozent „sexuelle Orientierung“. Nur 27 Prozent gaben ein einziges Merkmal als Diskriminierungsgrund an, 21 Prozent vermuteten zwei und 27 Prozent vermuteten drei Merkmale.

Korrelationsanalysen zeigen zum einen die Zusammenhänge zwischen der ansteigenden Häufigkeit erlebter Diskriminierung mit dem sinkenden Vertrauen in politische Institutionen (wie Landesregierung, Polizei), dem abnehmenden Sicherheitsgefühl im Bundesland und der schlechteren Gesundheit auf. Auch die Anzahl der Merkmale aufgrund derer Betroffene Diskriminierung erleben, wirkt sich negativ aus.

18.12.2017

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