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Mach dein TikTok-Seepferdchen!

Mach dein TikTok Seepferdchen!

In der Geschichte der Medienpädagogik zeigt sich ein wiederkehrender Rhythmus: Mit dem Aufkommen neuer Medien oder der Weiterentwicklung bestehender Angebote stehen zunächst Neugier und erwartete Probleme im Mittelpunkt des Diskurses, gefolgt von einer Phase der Ablehnung – bis schließlich eine pädagogische Annäherung an die Nutzung erfolgt (vgl. Lutz, Schemmerling & Reißmann). Genau hier hat das Projekt demo:create angedockt – mit dem Ziel, über TikTok als digitale Lebenswelt aufzuklären, zu diskutieren und ein Angebot zu schaffen, (junge) Nutzer*innen für einen aufgeklärten Umgang mit und auf der App zu begleiten. Wir wissen aber auch, dass es gar nicht so einfach ist, als Pädagog*in den Überblick zwischen all den neuen Schlagwörtern, Trends und plattformspezifischen Aspekten zu behalten. Gleichzeitig stand auch häufig ein Elefant im Raum: Neben den berechtigten Sorgen gab es auch eine große Abwehrhaltung, sich mit TikTok überhaupt auseinanderzusetzen. Dabei ist auch die Plattform längst ein Raum für Meinungsbildung und gesellschaftliche Teilhabe. Es ist ein Trugschluss, anzunehmen, dass Menschen Hass, Hetze und Desinformation nur dort begegnen. Digitale Räume tragen Macht- und Diskriminierungsstrukturen aus der analogen Welt weiter und die Übergänge zwischen digitalen und analogen Räumen sind fließend. Um Demokratie und Partizipation zu stärken, braucht es eine umfassende Medienkompetenz und Räume, um darüber zu sprechen, welche Logiken auf TikTok von Demokratiefeinden genutzt werden, um ihre Ideologien zu verbreiten. Um sich dem zu nähern, braucht es ein Grundverständnis für die App, daher finden Sie in diesem Aktionskit das Glossar „Do you speak TikTok?“ sowie auf dieser Taskcards zahlreiche Literaturtipps, die grundlegende Funktionen und Mechanismen der Plattform erklären. Unsere Herangehensweise ist es, TikTok ganzheitlich zu betrachten – mit seinen Chancen und Risiken. Stattdessen sollen die Bildungsmaterialien helfen, Wissenslücken sowohl bei Ihnen als auch bei Ihren Schüler*innen zu schließen. Bevor Sie damit starten, möchten wir Sie einladen, einen differenzierten Blick auf TikTok zu werfen – einen, den man nur bekommt, wenn man sich mit der App beschäftigt und so einen Einblick in die Lebenswelt junger Menschen gewinnt. Wir appellieren dafür, dass nicht nur junge Menschen, sondern auch Erwachsene im Umgang mit TikTok befähigt werden müssen, um sie angemessen begleiten zu können. Während eines Workshops mit Pädagog*innen, ist das TikTok-Seepferdchen entstanden – ein nicht ganz ernst gemeintes Abzeichen, damit auch Sie sich als pädagogische Fachkraft über Wasser halten können. Wir laden Sie ein, sich auch durch diese Broschüre und das TikTok-Glossar zu lesen und geben Ihnen noch einen Praxistipp für den pädagogischen Alltag mit:  Erzählen Sie Ihren Kindern und Jugendlichen, dass Sie gerne das TikTok-Seepferdchen-Abzeichen machen möchten, und lassen Sie sich von ihnen die Plattform erklären. So können sie die Jugendlichen partizipieren lassen und gleichzeitig ihre Expertise wertschätzen. Ihre Schüler*innen könnten für die Lehrkräfte eine Art Seepferdchen-Prüfung entwickeln – um ihr Wissen zu testen. Wir wünschen uns von Eltern und pädagogischen Multiplikator*innen mehr Offenheit und ein offenes Ohr. Von hier aus lässt sich eine Grundlage schaffen, um über Themen zu sprechen, die berechtigterweise Sorgen bereiten: Demokratiefeindlichkeit, Doomscrolling oder zu viel Bildschirmzeit – und die Jugendlichen dabei kompetent zu begleiten.

Viel Erfolg!

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