Weiter zum Inhalt

CSDs schützen!

Angriffe auf CSDs erreichen 2025 Rekordniveau!

Im Jahr 2025 fanden in Deutschland so viele Christopher Street Days (CSDs) statt wie noch nie zuvor – insgesamt 245 Veranstaltungen. Gleichzeitig erreichte auch die Zahl rechtsextremer Übergriffe auf diese Events einen traurigen Höchststand.

Während der diesjährigen CSD-Saison kam es bundesweit bei nahezu jedem zweiten CSD zu Angriffen oder Störungen, von denen fast die Hälfte rechtsextremen Täter*innen zugeordnet werden konnte. Die insgesamt 111 dokumentierten Vorfälle reichten von rechtsextremen Gegendemonstrationen mit teils mehreren Hundert Teilnehmenden über Verhinderungsversuche durch rechtsextreme Kommunalpolitiker*innen bis hin zu körperlicher Gewalt, Hate Speech, Online-Hetze und Sachbeschädigungen. Die rechtsextreme Mobilisierung hat dabei ein neues Niveau an Professionalität erreicht: Queerfeindlichkeit ist zentraler Bestandteil ihrer Strategie gegen Demokratie und Vielfalt. Der Sicherheitsreport der Amadeu Antonio Stiftung beleuchtet diese Strategien noch detaillierter und liefert konkrete Gegenmaßnahmen und Handlungsempfehlungen.

Da staatliche Stellen den Schutz von CSDs häufig nicht ausreichend gewährleisten und die Bedrohungslage unterschätzen, gründete die Amadeu Antonio Stiftung gemeinsam mit Campact den Regenbogenschutzfonds. Mit einem Fördervolumen von 100.000 Euro konnten damit knapp 50 CSDs gezielt unterstützt werden. Die Gelder flossen vor allem in Sicherheitsmaßnahmen wie den Einsatz professioneller Sicherheitsdienste, Security-Schulungen oder kontrollierte Einlassregelungen. So ließ sich die akute Bedrohungslage vielerorts verringern – in einigen Fällen wurden die Veranstaltungen dadurch überhaupt erst möglich. Auf diese Weise konnten CSDs wieder zu geschützten Räumen werden, in denen sich Teilnehmende frei und ohne Angst bewegen konnten.

Quellen

Die Daten des Sicherheitsreports stammen aus einem Monitoring der Amadeu Antonio Stiftung, ergänzt durch Analysen von CeMAS und democ sowie einer Umfrage unter CSD-Veranstalter*innen. Das Monitoring beruht auf Medien- und Social-Media-Auswertungen, eigenen Recherchen sowie Rückmeldungen aus der Zivilgesellschaft. Die Amadeu Antonio Stiftung geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Angriffe noch höher liegt.

Deine Spende schützt CSDs!

26.04.2025
Sachsen-Anhalt

Schönebeck

Der erste CSD der Saison wird durch Polizei und Ordnungsamt vorzeitig beendet. Die Demonstration sei „nicht politisch genug“, so Mitarbeitende des Ordnungsamtes. Vor dem Abbruch sind drei Personen durch das Zeigen von Hitlergrüßen und eine Beleidigung aufgefallen.

17.05.2025
Sachsen-Anhalt

Dessau-Roßlau

Drei Männer beleidigen und belästigen CSD-Teilnehmende sowie die Veranstalter*innen auf dem Marktplatz. Es fallen auch queerfeindliche Beleidigungen. Als sie zum Gehen aufgefordert werden, schlägt einer der Täter der Veranstaltungsleitung ins Gesicht.

17.05.2025
Nordrhein-Westfalen

Euskirchen

Parallel zum CSD veranstaltet die rechtsextreme AfD einen Infostand. Eine Person wird beleidigt. Der Staatsschutz ermittelt.

17.05.2025
Schleswig-Holstein

Flensburg

Vor dem CSD zerstören Unbekannte zwei Regenbogentransparente, die an einer Eisenbahnbrücke angebracht waren. Die Transparente bewarben die Rainbow Days und den CSD der Stadt.

17.05.2025
Nordrhein-Westfalen

Gelsenkirchen

Der CSD wird aus Sicherheitsgründen durch die Veranstalter*innen abgesagt. Sie begründen ihre Entscheidung mit einer „abstrakten Bedrohungslage“.

17.05.2025
Brandenburg

Potsdam

Eine studentische Verbindung organisiert eine Demonstration gegen den CSD. Die CSD-Route muss geändert werden, damit es nicht zu einer direkten Konfrontation von Gegendemonstrant*innen und CSD-Teilnehmenden kommt. Linksalternative Jugendliche mobilisieren zudem zu einem spontanen Protest gegen die Demonstration der studentischen Verbindung.
(Quelle: eigene Abfrage bei den Veranstalter*innen)

24.05.2025
Brandenburg

24.05.2025
Niedersachsen

Burgdorf

Die Versammlungsleiterin berichtet, dass die CSD-Plakate täglich abgerissen wurden. Auf dem CSD zeigt ein 15-Jähriger den Hitlergruß in Richtung der Demonstration.

24.05.2025
Schleswig-Holstein

Norderstedt

CSD-Teilnehmende werden von einer betrunkenen Person am Busbahnhof angepöbelt. Die Polizei muss eingreifen. (Quelle: eigene Abfrage)

31.05.2025
Sachsen

Dresden

130 Rechtsextreme demonstrieren gegen den CSD. Organisiert wurde der Gegenprotest von der rechtsextremen Jugendorganisation „Elblandrevolte“. Einige Teilnehmende fallen durch Gürtelschnallen mit verfassungswidrigen Runen auf. Auch verbotene Parolen werden gerufen. Ein queerer Protest zwingt die rechtsextreme Demonstration schließlich zu einem  verfrühten Rückzug.
Foto: Twitter/X via @WeberKili

07.06.2025
Nordrhein-Westfalen

Aachen

Während des CSDs läuft eine rechtsextreme Gruppe auf, die CSD-Teilnehmende fotografiert. Die Täter*innen stammen aus AfD-nahen Kreisen und stehen in Verbindung mit der ehemaligen Kameradschaft Aachener Land. (Quelle: eigene Abfrage)

07.06.2025
Baden-Württemberg

Karlsruhe

Während des CSDs kommt es zu Pöbeleien durch Passant*innen gegen CSD-Teilnehmende. In der Nacht nach dem CSD wird das queere Zentrum queerkastle mit Eiern beworfen.

07.06.2025
Nordrhein-Westfalen

07.06.2025
Sachsen

Riesa

Rechtsextreme versuchen, den CSD zu stören. Die Polizei kann dies verhindern. (Quelle: eigene Abfrage)

07.06.2025
Sachsen

Stollberg

Zehn Rechtsextreme stören mit queerfeindlichen Sprechchören den CSD. Während der Demonstration werden CSD-Teilnehmende von Passant*innen beschimpft.

07.06.2025
Sachsen-Anhalt

Wernigerode

Vor dem CSD kommt es zu massiven Anfeindungen sowie Bedrohungen offline und online, darunter auch konkrete Hinweise auf einen Anschlag. Die Polizei findet Waffen und Munition bei einem Verdächtigen. Die Veranstalter*innen berichten zusätzlich von Vandalismusschäden und der Entwendung von Materialien. Der CSD kann durch eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden weitestgehend sicher verlaufen. Rechtsextreme sind zwar anwesend, direkte Konfrontationen können jedoch verhindert werden. (Quelle: eigene Abfrage)

07.06.2025
Niedersachsen

Wilhelmshaven

Auf Facebook und Instagram werden queerfeindliche Kommentare gepostet. (Quelle: eigene Abfrage)

08.06.2025
Saarland

Saarbrücken

Neun Personen demonstrieren unter dem Motto „Heimat & Tradition statt CSD“ gegen den CSD, zu dem circa 60.000 Menschen kommen. Weitere 250 Menschen protestieren gegen die rechtsextreme Demonstration.

14.06.2025
Baden-Württemberg

Bad Mergentheim

Die rechtsextreme Partei „Der Dritte Weg“ organisiert eine Kundgebung gegen den CSD, zu der rund 20 Mitglieder erscheinen. Die Teilnehmenden skandieren rechtsextreme Parolen, die jedoch von den circa 300 CSD-Teilnehmenden übertönt werden. Es werden außerdem Flyer vom „Dritten Weg“ sowie von der Parteijugend „Nationalrevolutionäre Jugend“ verteilt. (Quelle: eigene Abfrage)

14.06.2025
Niedersachsen

Emden

Ein Jugendlicher greift während des CSDs eine Puppy-Person an. Der CSD-Teilnehmer muss daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Person, die den Übergriff bemerkt und einschreitet, wird ebenfalls durch den Angreifer verletzt.

14.06.2025
Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald

Im Vorfeld kommt es zu Anfeindungen und Drohungen. Der CSD verläuft jedoch störungsfrei. (eigene Abfrage)

Bei der rechtsextremen Gegenmobilisierung lässt sich eine immer weitreichendere Koordination und Professionalisierung beobachten. So wurden zum Beispiel bei mehreren rechtsextremen Gegendemonstrationen nicht nur die gleichen Slogans, sondern auch einheitliche Share Pics für die Mobilisierung genutzt. Während im letzten Jahr noch vermehrt das Selbstbestimmungsgesetz als Anlass für transfeindliche Mobilisierung genutzt wurde, fokussierte sich in diesem Jahr die Mobilisierung auf bekannte rechtsextreme Narrative wie die vermeintliche Rückbesinnung auf traditionelle Werte, symbolisiert durch Stichworte wie Heimat, Familie und Nation. Dabei wird die „traditionelle“ Familie als Kern der Gesellschaft stilisiert, welche durch CSDs vermeintlich bedroht sei. Außerdem wird mit bekannten rechtsextremen Musiker*innen für die Proteste geworben. Während der Proteste werden neben queerfeindlichen Parolen auch rechtsextreme Forderungen, beispielsweise nach „Remigration“, skandiert.

Auswertung der rechtsextremen Angriffe auf CSDs 2025: bei fast jedem zweiten CSD kam es zu Störungen oder Angriffen

14.06.2025
Sachsen-Anhalt

Merseburg

Ein 62-Jähriger beleidigt zwei CSD-Teilnehmer*innen. Als die Polizei einschreitet, zeigt er mehrfach den Hitlergruß. Während einer Zwischenkundgebung versuchen drei rechtsextreme Jugendliche, sich dem CSD zu nähern, der Weg wird ihnen allerdings durch die Polizei versperrt. Sie pöbeln in Richtung des CSDs und zeigen die rechtsextreme „White-Power“-Geste.

14.06.2025
Baden-Württemberg

Pforzheim

Die rechtsextreme Jugendgruppe „Der Störtrupp“ ruft zu einer Demonstration gegen den CSD auf, an der 90 Rechtsextreme teilnehmen. Der rechtsextreme Aktivist Christian Klar aus Gera hetzt in einem Redebeitrag gegen queere Menschen. Radikale Christ*innen demonstrieren bei einem zweiten Protest gegen den CSD. Der CDU-Oberbürgermeister verhinderte bereits im Vorfeld das Hissen der Regenbogenfahne am Rathaus.

14.06.2025
Bayern

Schwandorf

Am Bahnhof werden sechs Rechtsextreme mit schweren Bomberjacken und dicken Handschuhen, die mutmaßlich dem Kampfsport zugeordnet werden können, von der Polizei kontrolliert. Die Beamt*innen erteilen einen Platzverweis, sodass die Gruppe nicht zum CSD gelangt.

14.06.2025
Hessen

Wetzlar

35 Menschen folgen dem Aufruf der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) und demonstrieren gegen den CSD. Die Demonstration stellt die erste Veranstaltung gegen einen CSD in Hessen jemals dar. Während des Protests skandieren Teilnehmende rassistische Parolen. Auch christliche Fundamentalist*innen rufen zu einem zweiten Gegenprotest auf, der von den „Freien Evangelikalen“ organisiert wurde.

21.06.2025
Berlin

Berlin-Marzahn

Die rechtsextreme Jugendgruppe „Deutsche Jugend Voran“ mobilisiert bereits im Vorfeld bundesweit gegen die „Marzahn Pride“. 50 jugendliche Neonazis folgen dem Aufruf „Gegen Identitätsverwirrung und Genderpropaganda“. Es kommt zu einem versuchten Angriff gegen CSD-Teilnehmende, der jedoch durch das Eingreifen der Polizei verhindert wird. Rechtsextreme Streamer laufen während des gesamten CSDs mit und filmen den Demozug.

21.06.2025
Sachsen

Borna

20 bis 30 rechtsextreme Jugendliche beobachten zwei Stunden lang den CSD, schreiten jedoch nicht aktiv ein. Ein Jugendlicher zeigt den Hitlergruß. Zwei Personen erhalten wegen eines queerfeindlichen Plakats Platzverweise.

21.06.2025
Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf

Die Polizei erhebt zwei Strafanzeigen wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Während des CSDs ist der rechtsextreme YouTuber Simon Thiele anwesend und führt Interviews. (Quelle: eigene Abfrage)

21.06.2025
Brandenburg

21.06.2025
Baden-Württemberg

21.06.2025
Baden-Württemberg

Ulm

Die rechtsextreme AfD meldet am Tag des CSDs einen Infostand an, der direkt an der Demoroute aufgebaut ist. Es kommt zu verbalen Anfeindungen. (Quelle: eigene Abfrage)

28.06.2025
Berlin

Berlin-Hellersdorf

30 Jugendliche aus dem Umfeld der rechtsextremen Jugendorganisation „Junge Nationalisten“ (Parteijugend von „Die Heimat“) demonstrieren gegen die „East Pride“. Teilnehmende zeigen die rechtsextreme „White-Power“-Geste und skandieren rechtsextreme Parolen.

28.06.2025
Nordrhein-Westfalen

Hückelhoven

Mehrere Rechtsextreme erscheinen zum CSD mit Deutschlandfahnen. Es kommt zu Störversuchen und Anfeindungen gegen CSD-Teilnehmer*innen. (Quelle: eigene Abfrage)

28.06.2025
Niedersachsen

Nordenham

Eine Gruppe rechtsextremer Jugendlicher schwenkt am Rand des CSDs eine Deutschlandfahne und droht den CSD-Teilnehmenden mit körperlicher Gewalt.

28.06.2025
Mecklenburg-Vorpommern

Parchim

26 Rechtsextreme demonstrieren gegen den ersten CSD in Parchim. Während der Gegendemonstration werden verfassungsfeindliche Parolen gezeigt.

28.06.2025
Nordrhein-Westfalen

Soest

Nach dem CSD greift ein Täter drei CSD-Teilnehmende an und beleidigt sie. Die Polizei nimmt einen Verdächtigen fest, der queerfeindliche Motive äußert.

05.07.2025
Brandenburg

Falkensee

Die rechtsextreme Jugendgruppe „Deutsche Jugend Voran“ veranstaltet eine Demonstration gegen den CSD. Bereits im Vorfeld versuchte die rechtsextreme AfD, das Hissen der Regenbogenfahne per Antrag zu verhindern, was ihr jedoch nicht gelang.

05.07.2025
Schleswig-Holstein

Neumünster

Die „Jungen Nationalisten“, die Parteijugend der rechtsextremen Partei „Die Heimat“, demonstrieren mit circa 30 Teilnehmenden gegen den CSD. Es werden rechtsextreme Parolen skandiert und die rechtsextreme „White-Power“-Geste gezeigt. Etwa 330 Menschen protestieren gegen die rechtsextreme Demonstration.
Foto: Screenshot Telegram

05.07.2025
Bayern

Regensburg

Im Vorfeld werden in der Stadt zahlreiche queerfeindliche Sticker aufgeklebt. CSD-Plakate werden beschädigt und abgerissen. Auch auf Social Media attackieren rechtsextreme Gruppen den CSD. Ein Drohschreiben gegen den CSD führt zu Umplanungen. (Quelle: eigene Abfrage)

05.07.2025
Baden-Württemberg

Schwäbisch Hall

Einige Rechtsextreme beobachten den CSD provokativ. Übergriffe oder Störversuche sind nicht bekannt. (Quelle: eigene Abfrage)

12.07.2025
Brandenburg

Bernau

35 Jugendliche aus dem Umfeld der rechtsextremen Jugendorganisation „Deutsche Jugend Voran“ demonstrieren gegen den CSD. Bei zwei Teilnehmenden findet die Polizei verfassungsfeindliche Symbolik an der Kleidung.

12.07.2025
Bremen

Bremerhaven

Rechtsextreme Gruppen stören den CSD durch Zwischenrufe und provokantes Auftreten.

12.07.2025
Thüringen

Vielfalt schützen – jede Spende hilft!

12.07.2025
Bayern

Karlsfeld

Im Vorfeld werden CSD-Plakate und Plakatstände zerstört. Während des CSDs (der erste in Karlsfeld) pöbeln Rechtsextreme vom Straßenrand aus CSD-Teilnehmende an und bedrohen sie mit Gewalt. Auch der Abbau des CSDs wird von Rechtsextremen beobachtet. (Quelle: eigene Abfrage)

12.07.2025
Sachsen-Anhalt

Köthen

Letztes Jahr sprühte ein Rechtsextremer Buttersäure auf die CSD-Route. Trotzdem erweisen sich die Ordnungsbehörden im Vorfeld des diesjährigen CSDs als wenig kooperationsbereit, was zu erheblichen organisatorischen Schwierigkeiten führte. Zahlreiche Rechtsextreme stören den CSD durch provokantes Auftreten.

12.07.2025
Niedersachsen

Leer

Bereits im Vorfeld bedrohen rechtsextreme Gruppen den CSD online. Ein Werbetransparent für den CSD wird zerstört, die Regenbogenflagge der Gemeindehalle wird gestohlen. Während des CSDs stören rechtsextreme Jugendliche die Veranstaltung. Die Polizei greift ein. (Quelle: eigene Abfrage)

12.07.2025
Baden-Württemberg

Mannheim

Rechtsextreme stören den CSD-Demonstrationszug. (Quelle: eigene Abfrage)

12.07.2025
Sachsen

12.07.2025
Niedersachsen

Ronnenberg

Die rechtsextreme AfD versuchte im Vorfeld per Eilantrag, den CSD abzusagen, mit dem Verweis auf ein angeblich verletztes staatliches Neutralitätsgebot. Der Antrag scheitert. Stattdessen folgt eine breite Welle der Solidarität, sodass der CSD auf einen größeren Platz verlegt wird.

19.07.2025
Nordrhein-Westfalen

Bonn

Mehrere Passant*innen beleidigen CSD-Teilnehmende. Aus einem Fenster wird Wasser auf Teilnehmende geschüttet. (Quelle: eigene Abfrage)

19.07.2025
Bayern

Ebersberg

Es kommt zu Anfeindungen gegen CSD-Teilnehmende. (Quelle: eigene Abfrage)

19.07.2025
Hessen

Frankfurt am Main

Eine christliche Gruppe organisiert einen Infostand am Ende der CSD-Route und provoziert die Teilnehmenden. Bereits zuvor werden Teilnehmende queerfeindlich beleidigt.

19.07.2025
Nordrhein-Westfalen

Mönchengladbach

Rechtsextreme Gegendemonstrant*innen versuchen CSD-Teilnehmende durch Sitzblockaden daran zu hindern, zum CSD zu kommen. 58 Personen werden festgenommen. Außerdem findet eine rechtsextreme Gegendemonstration statt.

19.07.2025
Bayern

Murnau am Staffelsee

In den sozialen Medien und der Kommentarspalte der Lokalzeitung werden negative Kommentare gegen den CSD veröffentlicht. (Quelle: eigene Abfrage)

19.07.2025
Mecklenburg-Vorpommern

Antifeministische und transfeindliche Einstellungen sind laut der Leipziger Autoritarismusstudie (2024) vor allem in Ostdeutschland auf hohem Niveau, besonders Transpersonen stellen in rechtsextremen Parteien ein zentrales Feindbild dar. Die drastische Zunahme gewaltbereiter Störungen von CSDs durch Rechtsextreme ist also eine Folge von antifeministischem Agenda-Setting durch rechtsextreme Parteien.

Queerfeindlichkeit – und das schließt Transfeindlichkeit mit ein – steht für die Ablehnung von gesellschaftlichem Wandel, Fortschritt und Gleichstellungspolitiken und dient Rechtsextremen als strategischer Hebel, um Diskurse in Politik und Gesellschaft immer weiter nach rechts zu verschieben und gleichstellungspolitische Errungenschaften zu gefährden. Da Queerness als Gegenentwurf zu rechtsextremen und völkischen Vorstellungen von einer „natürlichen zweigeschlechtlichen Ordnung” gesehen werden kann, die Rechtsextreme „verteidigen” wollen, werden LGBTQI+ Personen und insbesondere queere und Transpersonen strukturell von rechts angegriffen. Orchestrierte Hetzkampagnen und queerfeindliche Narrative von der AfD und konservativen Akteur*innen dienen bei Gewalt und Angriffen gegen eben diese oft als „Legitimation“ und haben somit eine brandstiftende Funktion. Es lassen sich eindeutige Mobilisierungsfelder der AfD im Wahlkampf als auch im Vorfeld der rechtsextremen Partei erkennen: Transfeindliche Hetze in Bezug auf Selbstbestimmungsgesetz zum einen, wobei primär eine Instrumentalisierung von Frauenschutzräumen stattfindet und die Instrumentalisierung von Kindern, wenn es um Aufklärung, Vielfalt und Selbstbestimmung geht.

19.07.2025
Rheinland-Pfalz

Trier

Vier Rechtsextreme nehmen an einer Gegendemonstration teil, die hinter dem CSD herläuft. (Quelle: eigene Abfrage)

26.07.2025
Hessen

Bensheim

Die rechtsextreme Partei „Die Heimat“ organisiert eine Demonstration gegen den CSD. Bereits im Vorfeld gab es zahlreiche Hasskommentare gegen den CSD.

26.07.2025
Berlin

Berlin

Die rechtsextreme Jugendgruppe „Deutsche Jugend Voran“ demonstriert gegen den CSD. Bereits vor der rechtsextremen Gegendemonstration werden Teilnehmende aufgrund des Mitführens von Waffen verhaftet. Auch während der Demonstration werden mehrere Rechtsextreme unter anderem aufgrund der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen festgenommen.

26.07.2025
Sachsen

26.07.2025
Thüringen

Mühlhausen

Passant*innen rufen queerfeindliche Parolen. (Quelle: eigene Abfrage)

26.07.2025
Nordrhein-Westfalen

Solingen

Im Vorfeld werden Hasskommentare gegen den CSD in den sozialen Medien gepostet. (Quelle: eigene Abfrage)

02.08.2025
Nordrhein-Westfalen

Bonn

Verschiedene rechtsextreme Gruppen mobilisieren zu einer Versammlung „gegen den Genderwahn und Frühsexualisierung“. Der Aufruf enthält queerfeindliche Symbole, die rechtsextreme „White-Power“-Geste und einen Verweis auf den rechtsextremen Ku-Klux-Klan. In Reaktion darauf wird eine Kundgebung „gegen Nazis und Queerphobie“ organisiert, die zwischen dem CSD-Sommerfest und der rechtsextremen Versammlung stattfindet.
Foto: Screenshot Telegram

02.08.2025
Bayern

Landsberg am Lech

Im Vorfeld droht eine Person online, mit einem LKW in den CSD zu fahren. Die Polizei berücksichtigt diese Drohung beim Aufbau der Straßensperren nicht. Eine AfD-nahe Jugendgruppe kündigt einen Gegenprotest an, zu dem fünf Jugendliche erscheinen. Einer der Jugendlichen filmt den CSD. (Quelle: eigene Abfrage)

03.08.2025
Sachsen

Frankenberg

Ein rechtsextremer Störversuch kann durch die Polizei unterbunden werden. (eigene Abfrage)

09.08.2025
Rheinland-Pfalz

09.08.2025
Bayern

Nürnberg

Während der Demonstration kommt es zu einer Störaktion. An einer Hausfassade wird von Rechtsextremen eine Deutschlandfahne aufgezogen und eine Rauchbombe in Deutschlandfarben geworfen.

10.08.2025
Sachsen

Bautzen

Zahlreiche rechtsextreme Jugendgruppen wie „Deutsche Jugend Voran“ und Parteien wie „Die Heimat“, „Der Dritte Weg“ und „Freie Sachsen“ organisieren eine Demonstration gegen den CSD. 500 Neonazis folgen dem Aufruf. Sie skandieren rechtsextreme Parolen.

Obwohl kontinuierlich gegen CSDs mobilisiert wird, lässt sich in der Mobilisierung ein Fokus auf zunächst Bautzen und später Magdeburg erkennen. Bereits in 2024 erreichten queerfeindliche Demonstrationen in Bautzen ihren Höhepunkt. Aufgrund der verstärkten rechtsextremen Mobilisierung fand in Bautzen mit etwa 680 Teilnehmenden die größte Demonstration gegen einen CSD statt. Auch in diesem Jahr standen die etwa 3.400 CSD-Unterstützer*innen ungefähr 450 Teilnehmenden der rechtsextremen Gegendemonstration gegenüber.

16.08.2025
Niedersachsen

Göttingen

Beim Abbau wirft eine Person einen Feuerwerkskörper in eine Gruppe CSD-Teilnehmende. Dabei werden fünf Menschen verletzt. Eine Person erleidet eine Platzwunde, eine weitere Person einen Schock. Nach dem Angriff hat eine verletzte Person Hörprobleme. (Quelle: eigene Abfrage)

16.08.2025
Rheinland-Pfalz

Koblenz

Mehrere Personen versuchen in den Backstage-Bereich zu gelangen, können aber vom Sicherheitsdienst abgehalten werden. Vereinzelt werden Menschen mit christlichen,  queerfeindlichen Plakaten gesichtet. Zwei Männer versuchen, den CSD-Gottesdienst zu stören, werden aber von Sicherheitskräften davon abgehalten. In den sozialen Medien werden vermehrt queerfeindliche Kommentare hinterlassen. (Quelle: eigene Abfrage)

16.08.2025
Nordrhein-Westfalen

16.08.2025
Schleswig-Holstein

Lübeck

Passant*innen beleidigen CSD-Teilnehmende während der Demonstration. Am Ende des CSDs kommt es zu einem Übergriff durch Rechtsextreme. Aus einem Regenbogenbanner mit Davidstern wird über Nacht der Stern herausgeschnitten. (Quelle: eigene Abfrage)

23.08.2025
Sachsen-Anhalt

Magdeburg

350 Personen nehmen an einer rechtsextremen Demonstration gegen den CSD teil. Die Rechtsextremen skandieren queerfeindliche und rassistische Parolen. Mitglieder der „Jungen Nationalisten“, die Jugendorganisation der rechtsextremen Partei „Die Heimat“, sind unter den Teilnehmenden.

16.08.2025
Nordrhein-Westfalen

16.08.2025
Sachsen-Anhalt

Naumburg/Burgenlandkreis

Eine Gruppe rechtsextremer Jugendlicher versammelte sich während des CSDs und eine Person versuchte, CSD-Teilnehmende zu filmen. (Quelle: eigene Abfrage)

16.08.2025
Sachsen

Plauen

Obwohl keine rechtsextreme Demonstration angemeldet ist, sind etwa 75 Rechtsextreme anwesend. (Quelle: eigene Abfrage)

23.08.2025
Nordrhein-Westfalen

Bocholt

Die Sponsoren des CSDs werden online angegriffen, mit dem Ziel der finanziellen Schädigung des CSDs. In den sozialen Medien werden Beiträge des CSDs queerfeindlich und rassistisch kommentiert. In der lokalen Presse wird der CSD diffamiert und die Notwendigkeit der Pride infrage gestellt. Dabei wird den CSD-Organisator*innen die Spaltung der Gesellschaft vorgeworfen. (Quelle: eigene Abfrage)

23.08.2025
Bremen

Bremen

Anonym wird dem CSD in Bremen mit einem Anschlag gedroht. Der CSD findet dennoch statt. Dabei wird ein Teilnehmer queerfeindlich beleidigt und ihm wird gedroht. Eine Person zeigt mehrfach den Hitlergruß.

23.08.2025
Hessen

Friedberg

Ein Banner, das auf den CSD-Gottesdienst in der Stadtkirche hinweist, wird im Vorfeld mehrfach beschädigt. Zu einer Gegenkundgebung der „Jungen Nationalisten“, der Jugendorganisation der rechtsextremen Partei „Die Heimat“, erscheinen circa 25 Personen. Am Bahnhof versucht eine kleine Gruppe Rechtsextremer, CSD-Teilnehmende einzuschüchtern. Auch nach der Kundgebung halten sich Mitglieder der „Jungen Nationalisten“ in der Nähe des CSDs auf. (Quelle: eigene Abfrage)

23.08.2025
Hessen

Korbach

Nach dem CSD ist den Organisator*innen ein queerfeindlicher Vorfall bekannt. (Quelle: eigene Abfrage)

Angriffe auf CSDs nehmen zu, doch die Community bleibt stark: In vielen Städten haben Organisationsteams wirksame Strategien entwickelt, um Teilnehmende zu schützen und sich professionalisierten rechtsextremen Mobilisierungen entgegenzustellen. Sicherheit entsteht dabei nicht nur durch Polizei, sondern vor allem durch gemeinsame Solidarität. In kleineren Orten laufen ortsansässige Queers geschützt in der Mitte der Demo, während angereiste Unterstützer*innen an den Rändern mit bunten Schirmen Sichtschutz bieten und den CSD „abschirmen“. So wird die Nähe zu rechtsextremen Störer*innen und das Abfilmen der Teilnehmenden verhindert und die Demonstrierenden können sich frei und sichtbar bewegen.

In Dresden, Pforzheim, Döbeln und Bautzen zeigten kreative Gegenaktionen, dass gemeinsames Handeln wirkt: Durch Kundgebungen und Präsenz wurde rechtsextremen Gruppen der Raum entzogen. Diese Beispiele machen Mut, denn das Wissen und die Strategien bleiben erhalten – sie zeigen, dass Vernetzung, gegenseitige Unterstützung und gelebte Solidarität, Schutz und Selbstbestimmung stärken.

CSDs sind mehr als Feiern – sie sind Ausdruck kollektiver Stärke. Gemeinsam, laut und solidarisch bleiben wir sichtbar: gegen Hass, für Vielfalt und gleiche Rechte.

30.08.2025
Hessen

Groß-Gerau

Im Vorfeld wird der CSD online angefeindet. (Quelle: eigene Abfrage)

30.08.2025
Rheinland-Pfalz

Kaiserslautern

Im Vorfeld wird von Rechtsextremen gegen den CSD demonstriert und eine Demonstration angemeldet. Während des CSDs versammeln sich 16 Rechtsextreme. (Quelle: eigenes Social-Media-Monitoring)

30.08.2025
Nordrhein-Westfalen

Lüdenscheid

Auf Facebook werden die CSD-Organisator*innen queerfeindlich bedroht und angefeindet und ihnen wird eine vermeintliche Kindeswohlgefährdung vorgeworfen. (Quelle: eigene Abfrage)

30.08.2025
Thüringen

Suhl

Mehrere CSD-Plakate, die an öffentlich zugänglichen Orten für den CSD werben, werden entfernt. In den sozialen Medien rufen mehrere Menschen – teilweise aus AfD-Kreisen – zur Störung des CSDs auf. Eine Person bietet 500 € für die Zerstörung der Regenbogenflagge am Suhler Marktplatz. Die Betreiberin eines Kiosks wirbt im Vorfeld für den CSD und wird mehrfach massiv bedroht. Am Tag des CSDs wird ihr Grillwagen und Getränkeausschank von Rechtsextremen bedrängt, sodass sich viele CSD-Teilnehmende nicht trauen, dort einzukaufen. Am Tag des CSDs versammeln sich mindestens 60 Rechtsextreme. Dabei wird mindestens dreimal der Hitlergruß gezeigt und verschiedene rechtsextreme Symbole werden gezeigt. Eine rechtsextreme Demonstration ist nicht offiziell angemeldet. (Quelle: eigene Abfrage)

06.09.2025
Baden-Württemberg

Balingen

Im Vorfeld des CSDs spricht sich die CDU gegen das Hissen der Regenbogenflagge aus, während SPD und Grüne das Hissen befürworten. Die Flagge wird nicht gehisst.

06.09.2025
Sachsen

Freiberg

Die „Jungen Nationalisten“ und die rechtsextreme Kleinstpartei „Freie Sachsen“ mobilisieren im Vorfeld gegen den CSD. Etwa 90 Rechtsextreme demonstrieren gegen den CSD. Gegen eine Person wird ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Außerdem werden wegen Verstößen gegen die Versammlungsauflagen zwei Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen rechtsextreme Demonstrierende eingeleitet. (Quelle: eigenes Social-Media-Monitoring)

06.09.2025
Niedersachsen

Goslar

Mehrere Personen aus der rechtsextremen Szene unternehmen Störversuche gegen den CSD und CSD-Teilnehmende. Dabei kommt es am Rande des CSDs zu körperlichen Übergriffen. Nach dem CSD findet ein Stadtfest statt, welches von Rechtsextremen belagert wird. Einige Besucher*innen äußern, dass sie sich entsprechend unwohl fühlen und Angst vor dem Heimweg haben. (Quelle: eigene Abfrage)

06.09.2025
Bayern

Passau

Mehrere rechtsextreme Personen halten sich in der Nähe des CSDs auf und bewegen sich über die Kundgebungsfläche. Durch eine Gruppe von fünf Rechtsextremen kommt es zu Zwischenrufen und zu Versuchen, CSD-Teilnehmende zu filmen. Dies konnte durch Abschirmen verhindert werden. (Quelle: eigene Abfrage)

Die 245 unterschiedlichen CSDs 2025 zeigten, wie vielfältig queeres Leben in Deutschland ist – von Großstädten mit bunten Trucks und Bühnen bis zu kleinen Demonstrationen auf dem Land, manchmal angeführt von einem Trecker. Kein CSD, keine Pride gleicht der anderen und doch fordern alle – egal ob 250.000 oder 80 Teilnehmende – das Gleiche: Alle kämpfen für Sichtbarkeit und gleiche Rechte für LSBTIAQ+. 

Sichtbar zu sein, bleibt jedoch riskant – besonders in ländlichen Regionen, wo Diskriminierung, Ausgrenzung und auch soziale Isolation Alltag sind. Queere Geflüchtete erleben zusätzlich Gewalt in Unterkünften und auf der Straße. In mehr als 70 Ländern steht Homosexualität nach wie vor unter Strafe – viele suchen hier Schutz und finden dennoch Unsicherheit. Doch Sichtbarkeit braucht Sicherheit: Die zunehmenden rechtsextremen und fundamentalistischen Angriffe auf CSDs zeigen, dass Akzeptanz und Selbstbestimmung queerer Menschen weiter umkämpft sind. Oft mit Erfolg: Einige verzichten aus Angst vor Gewalt und Bedrohung auf einen Besuch des CSDs in ihrer Stadt und bleiben lieber unsichtbar. Durch rechtsextreme Angriffe erhalten CSDs mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Die ist jedoch ambivalent: Der Fokus liegt häufig auf den Angreifenden. Der politische Charakter und die Anliegen der CSDs geraten in den Hintergrund. Allerdings macht jedes Zeichen auf der Straße deutlich: Wir bleiben sichtbar. Wir bleiben laut.

Die häufigsten Forderungen der CSDs 2025: Für Sichtbarkeit, Sicherheit und gleiche Rechte – überall
  • effektiver Schutz vor Beleidigungen, Drohungen, Gewalt und anderen queerfeindlichen Straftaten
  • die Ergänzung von Artikel 3 Abs. 3 GG um das Merkmal der sexuellen Orientierung – für den verpflichtenden Schutz vielfältiger Liebesweisen
  • Erhalt und Stärkung des Selbstbestimmungsgesetzes, damit trans, inter und nichtbinäre Menschen ihre Namen und Personenstand ohne Hürden ändern können
  • kein Sonderregister für diejenigen, die das Selbstbestimmungsgesetz in Anspruch nehmen – sensible Daten dürfen nicht missbraucht werden
  • rechtliche Gleichstellung von Regenbogenfamilien im Familien- und Abstammungsrecht
  • sichtbare Unterstützung queerer Menschen durch Kommunen – Flaggen am Rathaus und am Bundestag statt Schweigen
  • mehr sichere Begegnungsräume für queere Menschen, besonders im ländlichen Raum
  • mehr Bildungs- und Beratungsangebote für Fachkräfte und Betroffene – auch außerhalb der Großstädte

13.09.2025
Brandenburg

13.09.2025
Mecklenburg-Vorpommern

Grevesmühlen

Die Organisator*innen des CSDs werden bedroht. Die rechtsextreme Partei „Die Heimat“ ruft zu einer Demonstration gegen den CSD auf – etwa 350 Rechtsextreme folgen dem Aufruf. Wegweiser zum CSD werden mit Hakenkreuzen aus Fäkalien beschmiert. Neben dem CSD gibt es drei weitere solidarische Kundgebungen. (Quelle: eigene Demobeobachtung)

13.09.2025
Sachsen-Anhalt

Halle an der Saale

Gegen den CSD sind mehrere rechtsextreme Demonstrationen angemeldet. Dafür wird online mobilisiert, unter anderem durch den bekannten Neonazi Maximilian Wühn. (Quelle: eigenes Social-Media-Monitoring)

13.09.2025
Bayern

Schweinfurt

Die NPD und die dazugehörige Jugendorganisation „Nationale Jugend“ kündigt eine rechtsextreme Demonstration an und eine kleine Gruppe von Rechtsextremen versammelt sich gegen den CSD.

20.09.2025
Niedersachsen

Delmenhorst

Während der Demonstration werden Teilnehmende beleidigt und verbal bedroht. Eine Person konnte davon abgehalten werden, die Demonstrierenden mit Eiern zu bewerfen.

20.09.2025
Sachsen

Döbeln

Während des CSDs demonstrieren etwa 90 Rechtsextreme. Sie tragen teilweise T-Shirts der „Jungen Nationalisten“ und der „Freien Sachsen“. Eine Person zeigt aus ihrem Fenster den Hitlergruß. Die Polizei ermittelt in drei weiteren Fällen wegen Volksverhetzung.

20.09.2025
Baden-Württemberg

20.09.2025
Nordrhein-Westfalen

Remscheid

Mehrere rechtsextreme und evangelikale Demonstrationen gegen den CSD finden statt. Der Oberprediger einer der Demonstrationen ist kommunalpolitisch für die rechtsextreme Kleinstpartei „Pro Remscheid“ aktiv. Weitere Rechtsextreme unterstützen die Demonstration und mobilisieren im Vorfeld online. Wie auch in den letzten Jahren, reisen Antifaschist*innen aus Wuppertal an, um die rechtsextremen Parolen zu übertönen. (Quelle: eigene Abfrage)

25.10.2025
Brandenburg

Cottbus

Etwa 90 Menschen versammeln sich für eine rechtsextreme Demonstration. Im Vorfeld mobilisiert die Jugendorganisation der „Heimat“, die „Jungen Nationalisten“, gegen den CSD. Auch Mitglieder der „Deutschen Jugend voran“ sind anwesend. Die Rechtsextremen reisen teilweise aus Berlin und dem Umland an und laufen bereits Stunden vor dem CSD durch Cottbus.
Foto: Twitter/X via @ER_Bund

25.10.2025
Thüringen

Weimar

Ein 26-Jähriger und eine weitere unbekannte Person zeigen sich am Rande der Demonstration gegenseitig den Hitlergruß. Zudem wird nach einer politischen Diskussion eine Person körperlich verletzt, Details zu dieser Tat sind bisher unklar.

Queerfeindlichkeit ist Alltag – deshalb braucht es Unterstützung!

Die neonazistischen Mobilisierungen gegen die CSDs sind weder vom Himmel gefallen, noch finden sie in einem luftleeren Raum statt. Rechtsextreme, konservative und christlich-fundamentalistische Akteur*innen arbeiten seit Jahren gegen queere Sichtbarkeit und versuchen, gesellschaftliche Akzeptanz wieder zurückzudrängen. Gerade in den letzten Jahren haben queerfeindliche Gewalt, Hasskriminalität und die Rücknahme von bereits erreichten rechtlichen Verbesserungen zugenommen. Die wachsende Mobilisierung gegen CSDs ist Folge eines queerfeindlichen gesellschaftlichen Klimas. Das Schweigen der Mehrheitsgesellschaft sehen rechtsextreme Jugendliche als Zustimmung zu ihrem Handeln und ermutigt sie, offen ihren Hass auszuleben und Gewalt anzuwenden.

Um dem entgegenzuwirken, reicht es nicht aus, den Schutz queerer Menschen allein der Polizei zu überlassen. Es braucht starke überregionale Unterstützung und Bündnisse, die LSBTIAQ+ und ihre Verbündeten aus den Metropolen mit denen aus der Peripherie auf Augenhöhe zusammenbringen und verhindern, dass die vielen kleinen CSDs in die Defensive geraten. Finanzielle, solidarische Unterstützung und konkrete Hilfe vor Ort sollten sich dabei nicht auf die Pride-Saison beschränken.

Seit Jahren unterstützt die Amadeu Antonio Stiftung CSDs in besonders gefährdeten Regionen durch Beratung, Begleitung und gezielte Finanzierung von Sicherheitsmaßnahmen. Jede Spende hilft uns dabei!

Bleib informiert!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und verpasse keine unserer nächsten Publikationen!

Schön, dass du dich für unsere Publikation interessierst! In unserem monatlichen Newsletter erhältst du spannende Einblicke in den Alltag demokratischer Zivilgesellschaft und in unsere Arbeit.
Publikation bestellen Direkt zum PDF