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5. Unterstützen Sie demokratische Argumente

5. Unterstützen Sie demokratische Argumente

Gerade dann, wenn Kommunikationsverantwortliche viele hasserfüllte Kommentare moderieren oder beantworten müssen, tendieren sie nach unserer Erfahrung dazu, eine wichtige Tatsache zu vergessen: Sie haben es dabei mit einer lautstarken Minderheit zu tun. Zwar nahm die Zahl rechtsextremer Gewalttaten, etwa Angriffe auf Geflüchtete und sogar Politiker*innen, in den vergangenen Jahren zu. Die seit 2006 erscheinende „Mitte- Studie“ zu antidemokratischen Einstellungen legt nahe, dass menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland auf dem Rückzug sind, die Bevölkerung also liberaler denkt als früher. Jedoch artikuliert sich der Teil der Bevölkerung, der rechtsextreme Einstellungen teilt, selbstbewusster und findet in rechtsradikalen Parteien eine öffentliche Plattform. Deshalb ist ein wichtiger Tipp: Fokussieren Sie sich nicht auf die Hater*innen!

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Es gibt bereits User*innen, die sich mit demokratischen Argumenten gegen Hassredner*innen in ihrer Kommentarspalte wenden? Wunderbar, dann sparen Sie sich viel Überzeugungsarbeit und Aufwand. Außerdem wirken persönliche Profile im Zweifel überzeugender als Ihr Organisations-Profil. Unterstützen Sie die Gegenredner*innen gezielt – zum Beispiel durch Likes, oder durch Kommentare, die ergänzende Zahlen, Statistiken oder Links enthalten – und danken sie ihnen (zum Beispiel per privater Nachricht) für Ihr Engagement. Sie sind diejenigen, die auch mal Sonntag Abends Hassredner*innen widersprechen, wenn gerade kein*e Moderator*in ein Auge auf die Kommentarspalten hat.

Unterstützen Sie in Ihrer Moderationsarbeit gezielt auch die Betroffenen der hasserfüllten Kommentare. Das hat den Vorteil, dass die Gegenseite nicht durch Ermahnungen oder ihre explizite Erwähnung zusätzliche Aufmerksamkeit erhält. Das Debattenklima auf ihrer Seite verbessert sich, weil der Schutz von Betroffenen den Fokus auf Solidarität lenkt – und weg von den Hassinhalten.

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