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Förderkriterien, Förderschwerpunkte, Auswahlverfahren

© Amadeu Antonio Stiftung

Förderkriterien

Wer kann Fördergelder beantragen?
Grundsätzlich können Körperschaften, die als gemeinnützig anerkannt sind oder Körperschaften des öffentlichen Rechts Fördergelder bei der Amadeu Antonio Stiftung beantragen. Dazu zählen:

  • Eingetragene Vereine (e.V.)
  • Kommunen und Verwaltungen
  • Kommunale Jugendeinrichtungen
  • Religionsgemeinden
  • Schulen
  • Bürgerstiftungen
  • Integrationsbeauftragte

 

Was kann beantragt werden?

  • Reisekosten
  • Sachmittel
  • Honorare
  • anteilige Personalkosten (bis zu 50% Arbeitgeber:innen-Brutto)
  • Versicherungen z.B. Veranstaltungshaftpflichtversicherung

 

Was wird nicht gefördert?

  • Gedenkstättenfahrten, Internationale Begegnungen oder Fahrten ins Ausland
  • Stipendien
  • „Endprodukte“ wie z.B. Filme oder andere Publikationen, es sei denn der Prozess der Erstellung (z.B. gemeinsam mit Jugendlichen) ist Hauptbestandteil des Projekts
  • UN-Simulationen
  • Akademische Seminare ohne Beteiligung von Zivilgesellschaft fördern wir nicht. Veranstaltungen der politischen Bildung, die als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis fungieren und unter Beteiligung der demokratischen Zivilgesellschaft vor Ort stattfinden, können gerne beantragt werden.
  • Projekte, deren Sitz und Schwerpunkt außerhalb Deutschlands liegt
  • Die Amadeu Antonio Stiftung fördert keine Initiativen oder Projekte, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen, zum Boykott Israels aufrufen und/oder die BDS-Kampagne (Boycott, Divestment and Sanctions) aktiv unterstützen bzw. mit dieser kooperieren.
  • Die Amadeu Antonio Stiftung fördert keine Projekte, die sich auf Terrorpropaganda beziehen oder mit jenen zusammenarbeiten, die als Terrororganisationen eingestuft werden.

 

Die Stiftung fördert Projekte und Initiativen, die sich thematisch folgendermaßen engagieren:

  • sich deutlich gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und die „Neue Rechte“ positionieren
  • die Auseinandersetzung mit Ungleichwertigkeitsvorstellungen und –ideologien in der Einwanderungsgesellschaft suchen
  • sich mit gesellschaftlichen Ursachen und Folgen von Diskriminierung auseinandersetzen
  • sich gegen Rassismus gegen Schwarze, People of Color, Muslim*innen, Sinti*zze und Rom*nja, als asiatisch gelesene Menschen sowie Geflüchtete einsetzen
  • sich gegen Antisemitismus von extrem rechten, christlichen, muslimischen und linken Milieus sowie Verschwörungs- und Querfrontbestrebungen engagieren
  • eine demokratische Alternative zur rechtsextremen Raumergreifung aufbauen
  • online und offline für eine demokratische Debattenkultur stehen
  • das Empowerment von Betroffenen von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus stärken
  • sich mit antifeministischer Ideologie auseinandersetzen
  • sich mit lokaler Geschichte und der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und der DDR beschäftigen und einen Gegenwartsbezug herstellen

Förderschwerpunkte

Die Amadeu Antonio Stiftung fördert, ermutigt und unterstützt Initiativen und Projekte, die sich für eine demokratische Zivilgesellschaft einsetzen und sich aktiv mit den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus beschäftigen. Gefördert werden Projekte vor allem auch im ländlichen Bereich oder dort, wo es Lücken staatlichen Handelns gibt. Besonderes Interesse hat die Stiftung an der Förderung von Initiativen und Projekten, die auf anderem Wege wenige Chancen auf finanzielle Unterstützung haben. Besonders liegt uns am Herzen, Projekte zu fördern, die…

  • konkrete lokale Herausforderungen bearbeiten
  • auf Veränderung angelegt sind
  • diskriminierungssensible Begegnungen und Partnerschaften ermöglichen und fördern
  • menschenrechtsorientiert arbeiten
  • lokale und überregionale Netzwerke aufbauen oder vertiefen z.B. mit anderen Initiativen, Schulen, Polizei, lokalen Unternehmen, Religionsgemeinden
  • in verschiedenen Lebensbereichen ansetzen (z.B. Jugendarbeit, Kommunalpolitik, Sport, Kultur) und verschiedene Altersgruppen ansprechen (Schule, Übergang Schule – Beruf, Arbeitswelt).
  • Selbstorganisationen von Personen, die von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus betroffen sind, unterstützen

Hierzu können gelungene Beispiele demokratischer Jugendarbeit, Musik als Mittel zur Stärkung einer alternativen Gegenkultur, Arbeit mit Betroffenen rechtsextremer Gewalt und Stärkung von Minderheiten sowie Recherche und Dokumentationsprojekte gehören.

 

Zudem unterstützt die Amadeu Antonio Stiftung Projekte inhaltlich und kann Erfahrungen und Kontakte vermitteln. Neben der finanziellen Unterstützung verhilft die Stiftung den Initiativen auch zu öffentlicher Aufmerksamkeit. Die Stiftung selbst versteht sich in einem umfassenden Sinne als Unterstützerin, die die Projekte und Initiativen über einen längeren Zeitraum begleitet. Da das langfristige Ziel die Stärkung demokratischer, zivilgesellschaftlicher Strukturen ist, legt die Stiftung großen Wert auf Partnerschaften mit kommunalen Trägern, Initiativen, Stadtverwaltungen und auch wirtschaftlichen Unternehmen. 

Auswahlverfahren

Über Anträge bis zu 2.500 Euro wird laufend durch den Vorstand unter Einbeziehung der fachlichen Expertise der Kolleg*innen der Stiftung entschieden. Bei der Antragstellung sollte eine Bearbeitungszeit von ca. acht bis zehn Wochen berücksichtigt werden.

Über die eingegangenen Anträge, die mehr als 2.500 Euro an Förderung beantragen, entscheidet zweimal jährlich der Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung, der im Frühjahr und im Herbst tagt. Bitte rechnen Sie mit einer Bearbeitungszeit von mehreren Monaten. Das Projekt sollte zum Zeitpunkt der Bewilligung noch nicht begonnen haben. Der Schwerpunkt unserer Förderung liegt auf der Unterstützung kleiner Projekte. Eine Förderung über 2.500 Euro erfolgt nur im Ausnahmefall.

Bitte beachten Sie, dass es bei Anträgen bis zu 2.500 Euro zu einer Bearbeitungszeit von ca. 8-10 Wochen kommen kann, bei Anträgen über 2.500 Euro mindestens 3 Monate.

 

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