Noch vor wenigen Jahren waren rechtsextreme Erzählungen am gesellschaftlichen Rand zu finden. Mittlerweile werden sie an vielen Stellen als valide Argumente gegen die Gleichberechtigung und gesellschaftliche Teilhabe von trans* und nicht-binären Personen wiedergegeben. Durch den Einsatz trans*feindlicher Argumente gelingt es rechtsextremen Akteur*innen in der gesellschaftlichen Mitte Anschluss zu finden. Dadurch wird dem Erstarken von Antifeminismus, Verschwörungsideologien und rechtsextremen Strömungen Vorschub geleistet.
Um den Zusammenhang von Trans*feindlichkeit und Rechtsextremismus zu erläutern und beide aktueller denn je als gesamtgesellschaftliche und demokratiegefährdende Problemfelder zu benennen, veröffentlichen der BVT* und die Amadeu Antonio Stiftung die Broschüre „Was bringt Trans*feindlichkeit rechtsextremen Akteur*innen? Und: Was ist daran so gefährlich?“.
Die Broschüre erklärt, was rechtsextreme Ideologien ausmacht und wie sie erkannt werden können. Sie geht auf zentrale trans*feindliche Argumente ein, die gezielt von Rechtsextremen verbreitet werden und zeigt, worauf die Argumentationslinien und ideologischen Verbindungen fußen: Auf der Abwertung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, starren, angeblich von der Natur vorgegebenen Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit, auf misogynen Stereotypen und auf gezielter Hetze gegen diskriminierte Gruppen und Gleichstellung. Rechtsextreme nutzen angebliche Kinderschutzanliegen, vorgetäuschte feministische Interessen und das Thema Gewaltschutz als Vorwand, um trans*feindliche Stimmung zu schüren. Dabei wird bewusst verdreht: Es sind nicht trans* Personen, die die Sicherheit von Kindern und Frauen bedrohen, sondern rechtsextreme Ideologien. Gewinnen sie mehr Unterstützung, sind unsere vielfältige Gesellschaft, Menschenrechte und die Demokratie als Grundlage unseres Zusammenlebens gefährdet.