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Rechte Gewalt in Reinickendorf

Reinickendorf

Reinickendorf hat mit etwa 270.000 Einwohner:innen vergleichsweise wenig Bewohner:innen, erstreckt sich aber über eine sehr weite Fläche. In einem Bezirk, in dem Plattenbauten auf dörfliche Idyllen und den malerischen Tegeler See treffen, finden leider auch menschenfeindliche Einstellungen ihre Verbreitung: Die Berliner Registerstelle zählt für das Jahr 2019 107 rechtsextreme bzw. diskriminierende Vorfälle im Bezirk Reinickendorf. Die Zahl der Gewaltangriffe lag mit 10 registrierten Vorfällen auf einem seit 2015 erhöhten Niveau, das im vergangenen Jahr 2020 noch einmal anstieg: auf 12 registrierte rechte Gewalttaten. Bei diesen Zahlen ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, weil den erfassenden Stellen nicht alle Fälle bekannt werden.

Im Gegensatz zu anderen Berliner Bezirken resultieren die menschenverachtenden Taten in Reinickendorf stärker aus einer Alltagsdiskriminierung als aus rechtsextremen Umtrieben. Das zeigt sich daran, dass die Anzahl rechtsextremer Propagandadelikte in Reinickendorf niedriger ist als in anderen Bezirken. Bei den erfassten Vorfällen in Reinickendorf war Rassismus das häufigste Tatmotiv. In den letzten Jahren gab es auch vergleichsweise viele Vorfälle, die sich gegen Rom:ja und Sinti:zze richteten. So wurde dem Reinickendorfer Register im Januar 2020 bspw. ein Fall antiziganistischen Mobbings bekannt: Über ein Jahr hinweg wurden drei Schülerinnen einer Grundschule von Mitschüler:innen beleidigt und mehrfach angegriffen, teilweise sogar blutig geschlagen.

Das Register Reinickendorf erfasst rechtsextreme und diskriminierende Vorfälle im Bezirk und veröffentlicht einen jährlichen Bericht: www.berliner-register.de/reinickendorf

ReachOut betreut Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Berlin seit über 15 Jahren: www.reachoutberlin.de

Der Berliner Verein Amaro Foro e.V. beobachtet und dokumentiert antiziganistische Vorfälle: www.amaroforo.de

 

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