Wann? 09.10. – 09.11.2023
Wo? WirAG Martin-Luther-Straße 21, 01099 Dresden
Wer? Ostra e.V.
Ausstellung in den Schaufenstern der WirAG In den dunklen Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland wurden unzählige jüdische Unternehmen Opfer von Enteignung und sogenannter „Arisierung“. Das Projekt „Geschäft gesucht“ ist eine Initiative, die dazu dient, das kulturelle Erbe und die Geschichten der einst blühenden jüdischen Geschäftswelt in Dresden vor 1940 lebendig zu erhalten.
Die Stadt Dresden, wie viele andere Orte in Deutschland, hatte einst eine vielfältige und lebendige jüdische Gemeinschaft. Jüdische Geschäfte waren integraler Bestandteil des städtischen Lebens und der Wirtschaft. Sie trugen nicht nur zur kulturellen Vielfalt bei, sondern schufen auch Arbeitsplätze und ermöglichten den Austausch zwischen verschiedenen Gemeinschaften. Doch in den Jahren vor und während des Zweiten Weltkriegs wurden diese Geschäfte von den Nationalsozialisten brutal enteignet und „arisiert“. Jüdische Eigentümer wurden verfolgt, vertrieben oder ermordet, und ihre Geschäfte gingen verloren.
Mit „Geschäft gesucht“ möchten wir diesen Verlust nicht nur dokumentieren, sondern auch an die jüdischen Geschäftsinhaber und ihre Geschichten erinnern. Unser Projekt manifestiert sich in Form einer interaktiven Karte, auf der die einstmaligen Standorte der jüdischen Geschäfte markiert sind. Diese Karte zeigt die Vielfalt der Geschäfte, von kleinen Familienbetrieben bis hin zu größeren Handelshäusern. Auf den Schaufenstern dieser Karte finden sich Bilder und Werbeanzeigen, die an die einstigen jüdischen Geschäfte erinnern und gleichzeitig die Frage stellen: „Geschäft gesucht.“
Die Botschaft hinter diesem Projekt ist zweifach: Zum einen erinnern wir an die tragischen Ereignisse der Vergangenheit und die jüdischen Geschäfte, die während des Holocausts verschwanden. Zum anderen möchten wir die Werte der Toleranz, des Respekts und der Erinnerung fördern. Wir laden Sie ein, an diesem Projekt teilzunehmen, die Geschichte zu entdecken und die Erinnerung an die jüdischen Geschäfte von Dresden vor 1940 lebendig zu halten. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass diese Geschichten nie vergessen werden und dass die Opfer der Arisierung niemals in Vergessenheit geraten.
Durch die Integration von originalen Werbeannoncen der jüdischen Geschäfte vor 1939 auf der interaktiven Karte und Schaufenstern möchten wir nicht nur die Geschichte wiederbeleben, sondern auch die einstige Blütezeit dieser Geschäfte einfangen. Diese Annoncen zeugen von der Kreativität, dem Unternehmergeist und der Leidenschaft der jüdischen Geschäftsinhaber. Sie sind ein Fenster in die Vergangenheit und vermitteln uns ein Gefühl für das Leben in Dresden zu jener Zeit. Künstlerische Aktion von Lisa Marie Baier und Christian Silvester Seemann.
Weitere Informationen: www.geschaeft-gesucht.de