Die Entstehungsgeschichte von Punk ist eng verbunden mit dem New Yorker Club CBGB’s und zahlreichen jüdischen Protagonist*innen der lokalen Szene – von Ramones bis Blondie, von Lou Reed bis Iggy Pop. Anfang der 90er Jahren entstand in den USA eine neue Welle jüdischer Punkbands wie NOFX oder Jewdriver ihre Jewishness selbstbewusst und mitunter auch humorvoll nach außen tragen. Zeitgleich prägen radikaler Anti-Militarismus und Anti-Nationalismus die sehr politische Punkszene in Israel. Doch auch Antisemitismus macht sich in der nonkonformistisch und subversiv gebenden Subkultur breit.
Nicht erst seit dem 07.10 und dem mörderischen Massaker der Hamas, häufen sich antisemitische Positionierungen, Boykottaufrufe und Ausschlüsse von antisemitismuskritschen Punkbands und Veranstaltungsorten. Dagegen regt sich mit verschiedenen Initiativen, Konzerten und Fanzines in Teilen der Punkszene durchaus Widerstand. Ein multimedialer Impulsvortrag gibt Einblicke in jüdische Punkgeschichte- und gegenwart und bietet die Möglichkeit zur Diskussion von antisemitismuskritischen Interventionsmöglichkeiten in der Subkultur.
Tobi Grosz kommt aus Leipzig, ist Sozialwissenschaftler, Autor und Herausgeber von OSTSAARZORN, dem Fachjournal für Punk. Er beschäftigt sich mit den Themen Subkultur, Antisemitismus und Rechtsextremismus.
Anschließend Konzert gegen Antisemitismus mit Kaput Krauts, Beatnikz und Valy an der Vodkas
Referent*innen: Tobi Grosz
Moderator*innen: Stefan Dietl
Veranstalter*innen: Aktionsbündnis gegen Antisemitismus Sulzbach-Rosenberg
Veranstaltungsort: JUZ Hängematte, Annabergweg 1, 92237 Sulzbach-Rosenberg