„Wenige Minuten zuvor hatte ich mich mit dem Lächeln eines Kindes dem Tisch des Straßenhändlers genähert, und jetzt ging ich mit dem Lächeln eines Buckligen davon«
schreibt Albert Cohen in seiner Erzählung Oh, ihr Menschenbrüder. In ihr blickt der alternde Schriftsteller auf eine traumatische Episode seiner Marseiller Kindheit im Jahr 1905 zurück: Das Kind lernte an seinem zehnten Geburtstag, was es heißt, in einer Welt des Antisemitismus Jude zu sein. Als Totenklage, Anklage, und Appell zugleich reflektiert Cohen in diesem Text die zerstörerische Kraft des Hasses und die Folgen der Ausgrenzung bis hin zu den unvergleichlichen Gewaltverbrechen der Shoah in der Zeit des Nationalsozialismus.
Referent*innen: Lesung mit Heinzl Spagl und Renate Obermaier; Einführung: Gabi Walterspiel
Moderator:innen: Julia Wohlrab, Nikita Nikischin
Veranstalter*innen: Israelitische Gemeinde Freiburg, Institut für Sozialkritik Freiburg, ça ira-Verlag, Dokumentationszentrum Nationalsozialismus der Museen Freiburg, Aktionsbündnis gegen Antisemitismus Freiburg
Veranstaltungsort: Israelitische Gemeinde Freiburg, Nussmannst. 14, 79098 Freiburg