Laut der studentischen Initiative „Besetzung gegen Antisemitismus“ besetzen linke jüdische und antisemitismuskritische Studierende der Technischen Universität in Berlin-Charlottenburg friedlich das AStA-Plenarium (AStA = Allgemeiner Studierendensausschuss), um ein Zeichen gegen jeden Antisemitismus auf dem Campus zu setzen. Am letzten Tag der Besetzung versammeln sich fünf Personen, bekleidet mit Kufiya (= Palästinensertuch) vor dem besetzen Plenarsaal und halten sich sowohl im Flur als auch im Druckerraum mehrere Stunden auf, was die Besetzer*innen einschüchtert. Als eine Person den besetzten Raum in Richtung Toilette verlässt, wird sie abwertend kommentiert. Als die Kufiya tragenden Personen weggehen, sichten die Besetzer*innen den Druckerraum, an dessen Wand folgende Parolen geschmiert wurden: „Free Palestine“, „Glory to Hamas“, „Death to Israhell!“
Kurze Zeit später kommen erneut Personen in das Gebäude, die antiisraelischen Gruppen zugeordnet werden können („Not in our Name TU“ und „Young Struggle“) und ein neu gewählter AStA-Referent. Ein Besucher der Besetzung spricht die Gruppen auf die Schmierereien im Druckerraum an und fragt, „ob hier jemand die Hamas unterstütze“. Er bekommt die Antwort „Schau mich an“. Als ein Exil-Iraner (ebenfalls zugehörig zur Besetzung und von Islamismus betroffen) zur Situation hinzukommt und das Gespräch sucht, wird er angerempelt. Laut einer*s Augenzeug*in trägt eine der bedrohenden Personen Quarzhandschuhe.
Als der Druckerraum aufgrund der Schmierereien seitens AStA-Mitarbeitenden als unbenutzbar erklärt wird, geht der neu gewählte AStA-Referent die Mitarbeiter*innen verbal an und schüchtert sie damit ein. Die Mitarbeiter*innen ziehen sich in ihr Büro zurück, weil die Situation eskaliert. Eine Awareness-Person kann die Lage deeskalieren. Es dauert länger bis sich alle bedrohlichen Personen vom Gebäude entfernen. Eine AStA-Mitarbeitende übermal am Ende die antisemitischen Parolen im Druckerraum. Im Druckerraum liegt ein Pamphlet, auf dem erklärt wird wie antisemitische Propaganda im deutschen Kontext am besten verbreitet werden kann. Es wird darin die IHRA-Definition (Arbeitsdefinition von Antisemitismus der
Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken) und der 3-D-Test nach Natan Sharansky abgelehnt.
Das Banner der Besetzenden wird mit Farbbeuteln beworfen, die Glassplitter enthalten.
Vorfalltyp: Symbole und Schmierereien im Stadtbild