Berlin. Die so genannte „Nakba-Demo“ zieht vom Karl-Marx-Platz durch Neukölln. Organisiert und unterstützt wird sie durch ein breites Bündnis palästinensischer, marxistisch-leninistischer und anti-kapitalistischerGruppen aus dem gesamten Bundesgebiet. In zahlreichen Reden, derModeration und auf Plakaten wird Israel als kolonialer Apartheidstaatdämonisiert. Die Existenz des Staates wird als rassistischesUnterfangen beschrieben, dem jede Legitimität abgesprochen wird. Der internationale (auch militante) Kampf gegen Israel wird nicht nur legitimiert, sondern auch als Bedingung beschrieben, sich in der Gegenwart als Humanist oder Anti-Rassist bezeichnen zu können. In seiner Rede sagt Ahmed Schah vom „Jugendtheaterbüro Berlin-Moabit“, Israel sei rassistischer als die Apartheid in Südafrika. Gegen Rassismus zu sein, heiße international gegen Israel zu kämpfen. Der Redner der „Nicht-Weißen anti-kapitalistischen Gruppe (POC) im Aufbau“ beschreibtdie Gründung und die Existenz Israels als rassistisches Unterfangen. Bis heute würde es sich um Kolonialismus handeln, der auf ethnischen Säuberungen basiere. In seiner Rede wird die israelische Gesellschaft homogenisiert. Antisemitismus in arabischen Ländern als Grund für die Einwanderung nach Israel wird explizit bestritten. In der Rede der „Neuen Antikapitalistischen Organisation“ wird von Deutscher „Schuld-Ideologie“ gesprochen, die die BRD zu engen diplomatischen Beziehungen mit Israel verpflichte. Deutschland würde sich durch seine Militär-Unterstützung an einer „Weltkriegsspirale“ beteiligen, was israelisches Handeln als Gefahr für den
Ausbruch eines „Weltkriegs“ verantwortlich macht. In Deutschland verbotene palästinensische Terrororganisationen werden als legitime Interessengruppen für Palästinenser*innen in Deutschland beschrieben und deren Entkriminalisierung gefordert. In dem Beitrag der Gruppe „Revolution“ wird zu einer neuen „Intifada“ gegen Israel aufgerufen mit dem Ziel, einen neuen (multi-religiösen) Staat an der Stelle Israels zu schaffen.