Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Veranstaltung

Stadion-Aktionstag für Betroffene rechter Gewalt

Der Fußballverein Tennis Borussia Berlin veranstaltet gemeinsam mit dem Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung einen Aktionstag für Betroffene rechter Gewalt. Beim Heimspiel am 13. Spieltag der Männer-Regionalliga-Nordost stellt der Opferfonds seine Arbeit im Stadion vor. Außerdem wird mit besonderen T-Shirts zum Aufwärmen an die 14 Todesopfer rechtsextremer Gewalt seit 1990 in Berlin erinnert.

Menschen mit Kippa werden auf der Straße attackiert, Wohnungslose werden im Schlaf angezündet, Frauen wird brutal das Hijab heruntergerissen, trans*Personen im Internet bedroht und Familien in ihrem eigenen Wohnhaus angefeindet und eingeschüchtert – jeden Tag erleben Menschen in Deutschland rassistische, antisemitische, queerfeindliche oder andere abwertende Angriffe und Bedrohungen.

Diese Übergriffe sind „Botschaftstaten“: sie senden das Signal an bestimmte Personengruppen, dass sie nicht dazugehören, einfach aufgrund ihrer geschlechtlichen oder religiösen Identität, aufgrund ihres Aussehens oder der Sprache, die sie sprechen. Das hat vielfältige psychische, soziale und körperliche Folgen für Betroffene und potentiell Betroffene und bedroht unsere gesamte Gesellschaft.

Umso wichtiger, den Täter*innen laut, öffentlich und auch im Fußballstadion zu widersprechen. Gemeinsam mit dem Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung setzt TeBe auch dieses Jahr wieder ein Zeichen der Solidarität mit Betroffenen rechter Gewalt und gedenkt 14 Menschen, die in den letzten 30 Jahren in Berlin brutal ermordet wurden.

Betroffene rechter Gewalt finanziell unterstützen

Auch wenn die Betroffenen überleben, hinterlassen rechte Angriffe und Bedrohungen viele Spuren. Mit dem Opferfonds CURA sammelt die Amadeu Antonio Stiftung Spenden, um Betroffenen im Umgang mit den direkten Folgen finanziell beistehen zu können. Dabei geht es zum Beispiel um die Wiederbeschaffung von dringend benötigten Gegenständen wie einer zerstörten Brille oder um die Unterstützung bei Behandlungskosten, bei Sicherheitsmaßnahmen und Umzügen, die leider aufgrund von Bedrohungslagen häufig notwendig werden.

Die Rückmeldungen vieler Betroffener zeigen, dass die finanzielle Soforthilfe häufig nicht nur existentiell notwendig ist, sondern zugleich eine wichtige moralische Unterstützung, die notwendig ist, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Gemeinsame Gedenkaktion von TeBe und CURA

Für die gemeinsame Gedenkaktion wärmen sich die Spieler mit T-Shirts auf, die an 14 Todesopfer rechter Gewalt in Berlin seit 1990 erinnern: Mahmud Azhar, Mete Ekşi, Nguyen Van Tu, Günter Schwannecke, Silvio Meier, Beate Fischer, Jan Wnenczak, Kurt Schneider, Dieter Eich, Ingo Binsch, Burak Bektaş, Luke Holland, Jim Reeves und Eugeniu Botnari.

Die T-Shirts werden am 29. November 2022 unter allen Interessierten verlost. Wenn ihr an der Verlosung teilnehmen möchtet, schickt eine E-Mail mit dem Stichwort ‚Verlosung‘ an spenden@amadeu-antonio-stiftung.de oder tragt unter https://amadeu-antonio-stiftung.de/spenden-und-stiften/ im Notizfeld ebenfalls das Stichwort ‚Verlosung‘ sowie eine Möglichkeit, wie wir euch kontaktieren können, ein.

Veranstaltungsinfos im Überblick

  • Wann? 13. November 2022, beim Männer-Fußballspiel Tennis Borussia Berlin gegen die VSG Altglienicke , Einlass ab 12 Uhr, Anpfiff um 13 Uhr
  • Wo? Mommsenstadion, Waldschulallee 34-42, 14055 Berlin

Vor, während und nach dem Spiel findet ihr unseren Info-Stand im Stadioninnenraum unterhalb der Tribüne. Wir beantworten gerne Fragen zum Opferfonds CURA und bringen Hintergrundmaterialien wie auch unseren Gedenkband an die Todesopfer rechter Gewalt in Berlin Dem Leben Entrissen mit.

Weiterlesen

Gruppenbild_algerische Vertragsarbeiter_Mohamed Kecheroud und Oral-History-Forschungsstelle der Universität Erfurt
Gefördertes Projekt

Nach 50 Jahren: Gedenken an rassistische Hetzjagd auf Vertragsarbeiter in Erfurt

Am 10. August 1975 jagten bis zu 300 DDR-Bürger*innen algerische Vertragsarbeiter durch die Erfurter Innenstadt und verletzten einige schwer. 50 Jahre später erinnerten Betroffene und Erfurter*innen an die Ereignisse. In der Öffentlichkeit spielt die Auseinandersetzung mit rassistischer Gewalt in der DDR weiterhin kaum eine Rolle. Die Auseinandersetzung mit rassistischer Gewalt findet auch Jahrzehnte später viel zu selten statt.

Symbolbild Gamescom 2025_Unsplash
Analyse

Gamescom 2025: Wie Rechtsextreme Gaming instrumentalisieren

„Games – Perfekte Unterhaltung“ lautet das Motto der diesjährigen Gamescom, die vom 20. bis 24. August in Köln stattfindet. Das größte Videospiel-Event Europas lockt jährlich Hunderttausende in die Messehallen und unterstreicht die Relevanz und Vielschichtigkeit der Gaming-Kultur. Auch Rechtsextreme versuchen seit Jahren, Videospiele und ihre Plattformen zu instrumentalisieren. Zeit für eine Bestandsaufnahme und einen differenzierten Blick auf Rechtsextremismus und Gaming.

Bleib informiert!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und verpasse keine unserer nächsten Publikationen!

Schön, dass du dich für unsere Publikation interessierst! In unserem monatlichen Newsletter erhältst du spannende Einblicke in den Alltag demokratischer Zivilgesellschaft und in unsere Arbeit.
Publikation bestellen Publikation lesen