Weiter zum Inhalt

Pressemitteilung

Ergebnisse des 2. NSU-Untersuchungsausschusses: Amadeu Antonio Stiftung regt Enquete-Kommission an

Ergebnisse des 2. NSU-Untersuchungsausschusses müssen langfristig aufgearbeitet werden – Amadeu Antonio Stiftung regt Bildung einer Enquete-Kommission an

Heute hat der zweite NSU-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages seinen Abschlussbericht an den Bundestagspräsidenten übergeben. Dazu erklärt Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung:

„Der Ausschuss hat wichtige Arbeit geleistet, das Täterumfeld über das NSU-Trio hinaus zu beleuchten und die systematischen Verfehlungen der Behörden aufzudecken. Die Ergebnisse dürfen nicht ungenutzt in der Schublade verschwinden. Es braucht Instrumente, um die nach wie vor offenen Fragen zum NSU zu klären und die Umsetzung der angeregten Maßnahmen zu begleiten, zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen.

Zu begrüßen ist die erneuerte Forderung zur Vereinheitlichung der Bewertung von politisch motivierter Kriminalität. Besonders die Einführung einer Verlaufsstatistik würde in großem Maße dazu beitragen, dass rechtextreme und rassistische Tatmotive nicht im Zuge der Strafverfolgung unter den Tisch fallen.

Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rassismus darf nicht mit der Aufarbeitung der Mordserie des NSU aufhören. Jüngere Fälle wie die rechtsextreme Gruppe um den Bundeswehroffizier Franco A. oder die Radikalisierung bewaffneter Reichsbürger zeigen, dass von organisiertem Rechtsextremismus nach wie vor eine reale Gefahr ausgeht. Nach einer Zeit der Repression nach dem NSU-Schock fühlen sich Rechtsextreme wieder im Aufwind, ermutigt durch den Hass gegen Geflüchtete, aber auch den Vertrauensverlust in die Medien und der Skepsis an demokratischen Prinzipien in breiten Teilen der Bevölkerung.

Es ist dringend geboten, dass sich die Politik nicht nur punktuell mit Rechtsextremismus und Rassismus beschäftigt. Der Bundestag sollte deshalb in der neuen Legislaturperiode über die Einsetzung einer Enquete-Kommission ‚Rechtsextremismus und Rassismus‘ beraten, die sich mit diesen Phänomenen langfristig auseinandersetzt. Neben der weiteren Aufarbeitung der NSU-Morde sollte zu ihren Aufgaben die Förderung der Prävention und die Unterstützung von Betroffenen sowie die Auseinandersetzung mit aktuellen Formen des Hasses, wie die Hate Speech in sozialen Netzwerken, gehören.“

Weiterlesen

Jahrestag_Magdeburg

Der Anschlag von Magdeburg: Ein Jahr danach

Vor einem Jahr verwandelte sich der Magdeburger Weihnachtsmarkt in einen Ort des Grauens. Heute ist er wieder hell erleuchtet. Während Besucher*innen in Vorfreude über den Platz schlendern, kämpfen andere noch immer mit den Schatten des 20. Dezembers 2024: Angehörige, die ihre Liebsten verloren haben, Verletzte, deren Wunden nicht heilen wollen, und Menschen, die sich fragen, ob gesellschaftlich eigentlich wirklich verstanden wurde, was damals geschah.

Rückblick_Rechtsextremismus

Rechtsextremismus 2025: Gewalt, Gewöhnung, Gegenwehr

Der Rechtsextremismus gewinnt in diesem Jahr nicht nur durch die AfD, sondern auch durch junge, radikale Gruppen weiter an Boden. Neonazistische Jugendorganisationen füllen Lücken in Schulen und Gesellschaft, mobilisieren mit Hass und Gewalt. Der Einfluss der rechtsextremen AfD reicht sogar bis in das Weiße Haus der USA. Doch die Zivilgesellschaft reagiert entschlossen: Mit wachsendem Widerstand und Solidarität kämpft sie für eine demokratische Zukunft.

Druck auf Zivilgesellschaft
Gefördertes Projekt

Druck auf die Zivilgesellschaft: Aufgeben ist keine Option

Dass die Zivilgesellschaft „unter Druck“ steht, ist seit einiger Zeit überall zu hören. Was aber bedeutet es, sich in diesen Zeiten gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu engagieren? Einige der Projekte, die wir 2025 gefördert haben, haben wir gefragt, wie sie auf das Jahr 2025 zurückblicken und was sie sich für 2026 wünschen.

Bleib informiert!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und verpasse keine unserer nächsten Publikationen!

Schön, dass du dich für unsere Publikation interessierst! In unserem monatlichen Newsletter erhältst du spannende Einblicke in den Alltag demokratischer Zivilgesellschaft und in unsere Arbeit.

    Mit dem Absenden des Formulars erkläre ich mich mit der Verarbeitung meiner Daten gemäß der Datenschutzerklärung einverstanden und erhalte den Newsletter. Ich kann meine Einwilligung jederzeit über den Abmeldelink im Newsletter widerrufen.

    Publikation bestellen Direkt zum PDF