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Angstzonen aufbrechen

In Kiel trieben Rechtsextreme an einem kleinen Strand lange Zeit ihr Unwesen. Doch eine Gruppe engagierter Jugendlicher wollte nicht tatenlos zusehen. Mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung stellten sie ein buntes Programm zusammen, um den Ort wieder mit nicht-rechter Kultur zu beleben.

Seit nunmehr sechs Jahren treffen sich regelmäßig Neonazis am Skagerrakufer in Kiel, um Partys mit rechtsextremer Musik zu feiern und rechte Aktivitäten zu planen. Gewalt blieb dabei nicht aus: mehrmals war der ortsansässige Kebabladen Ziel ihrer rassistischen und menschenverachtenden Attacken.

Um den Neonazis keinen Raum für ihre Ideologie und Vorhaben zu lassen, veranstaltet der junge Verein Anstatt e.V. in Kiel nun bereits zum dritten Mal das »Festival am kleinen Strand«. DieAmadeu Antonio Stiftung unterstützt sie in ihrem Vorhaben. »Angefangen hat das Ganze damit, dass Rechtsextreme CD’s mit Nazi-Musik an Kieler Schulen verteilt haben. Da sowas nicht klar geht, haben wir deren Idee geklaut und coole CD’s mit cooler Musik gegen Nazis an Schulen verteilt«, erklären die Engagierten des Anstatt e.V..

Da diese Aktion nicht die einzige bleiben sollte, gründete sich der Verein vor nun drei Jahren. Seitdem ist viel passiert: zahlreiche Konzerte, Informationsveranstaltungen und diverse Partys fanden statt, um vor allem die jungen Kielerinnen und Kieler gegen Rechts aufzurütteln. Das alljährliche Highlight bildet das »Festival am kleinen Strand«. Dieses Jahr unter dem Motto »Musik, Gemüse und warmes Wasser gegen Nazis«.

Ende August war es wieder soweit: am Skagerrakufer wurde es bunt, laut und tanzbar. Diverse Bands aus unterschiedlichen Musikgenres hatten sich nicht lange bitten lassen, mit allen interessierten Besucherinnen und Besuchern einen unvergesslichen Tag ohne rechtsextremes Gedankengut und Pöbeleien zu feiern.

Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu kleineren Auseinandersetzungen mit Neonazis vor dem Veranstaltungsgelände. Doch das Team rund um den Anstatt e.V. lässt sich davon nicht einschüchtern und hat dafür gesorgt, dass das Festival auch in diesem Jahr ein großer Erfolg wurde. Dank der vielen engagierten Helferinnen und Helfer konnte ein entspannter Tag mit toller Musik verbracht werden.
Ganz ohne rechte Pöbeleien und Angst.

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