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Jüdischer Friedhof geschändet

, Bad Cannstatt

Unbekannte schmieren in der Nacht zum Sonntag antisemitische Parolen und Nazi-Symbole auf die Mauer und den Gehweg des jüdischen Friedhofs in Bad Cannstatt. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilt, sprühen die Unbekannten mit brauner Farbe „Hitler“, „Fuck Isis“, ein spiegelverkehrtes Hakenkreuz und andere Symbole wie eine Sonne und ein Fragezeichen an die Mauer des Friedhofs im Cannstatter Sparrhärmlingweg. Auf dem Gehweg vor der Mauer ist in großen Buchstaben das Wort „Judenbank“ zu lesen.
Ein Sprecher der Stuttgarter Polizei erklärt: „Die Symbolik ist rechtsextremistisch.“ Aufgrund ihrer Widersprüchlichkeit – unter anderem passe die Parole „Fuck Isis“ nicht in einen antisemitschen Kontext – und der Tatsache, dass das Hakenkreuz falsch dargestellt sei, gehe die Polizei allerdings davon aus, dass „diese Schmierereien nicht von Neonazis begangen wurden“. Möglicherweise wollen die unbekannten Täter mit den Schmierereien provozieren und auf geschmacklose Weise Aufmerksamkeit erregen. Netanel Wurmser will die Vermutung der Polizei nicht so ohne Weiteres teilen. Der Landesrabbiner sieht sich am Montag vor Ort die Schmierereien an. „Der Sprachgebrauch kommt schon aus einer ganz bestimmten, antisemitischen Ecke“, sagt er betroffen. Wurmser will nicht „zu viel über die Hintergründe philosophieren“. Als Jugendstreich will er den Vorfall aber nicht durchgehen lassen.

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