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Nazis stören Mahnwache für Döbelner Opfer des Nationalsozialismus

, Döbeln

Am gestrigen Sonntag findet in Döbeln bereits zum dritten Mal eine Mahnwache an den Stolpersteinen im Stadtgebiet statt. Die Steine erinnern an jüdische Bürgerinnen und Bürger, die von den Nationalsozialisten enteignet, vertrieben, gedemütigt und ermordet wurden. Bereits in den letzten Jahren kam es immer wieder dazu, dass Blumen und Kerzen entfernt und die Steine beschmiert wurden. Gestern allerdings müssen die knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache sich erstmals offene Einschüchterungsversuche und Störungen gefallen lassen. Im Verlauf der Veranstaltung sammeln sich Döbelner Nazis in der Nähe der Gedenkorte, fotografieren die friedlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und provozieren mit ihrer Präsenz. Unter den knapp zehn Nazis ist auch der Döbelner Stadtrat Stefan Trautmann. Ein Stadtrat, der eine würdevolle Gedenkveranstaltung provoziert und stört und mit seinem Namen und seinem Gesicht Repräsentant für Döbeln ist. Während die Mahnwachenstrecke aus Sicherheitsgründen verändert wird, sammeln sich die Nazis schließlich an der Friedrichstraße und blockieren damit die letzte Station der Veranstaltung. Nach Absprache mit der Polizei wird die Mahnwache schließlich am Café Courage in der Bahnhofstraße beendet. Blumen und Kerzen werden im Nachhinein noch an die Friedrichstraße gebracht. Passantinnen und Passanten im Stadtgebiet zünden die von den Nazis ausgeblasenen Kerzen wieder an.

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