Im Rahmen der Sonderausstellung „Komplizenschaft“ des Ostfriesisches Landesmuseum Emden werden an sieben Standorten in der Emder Innenstadt Möbelstücke aufgestellt, die an das im Nationalsozialismus von Jüdinnen*Juden geraubte Kulturgut erinnern. Beschriftet sind die Möbelstücke mit den Bezeichnungen „Hollandgut“ oder „Judenmöbel“. Ab 1942 wurden Güter, die als „Hollandgut“ bezeichnet wurden, auch nach Emden gebracht und auf sogenannten „Judenauktionen“ an die Bevölkerung verkauft.
Seit Beginn der Installation werden fünf der Möbelstücke beschädigt. Das Museum geht in drei der Fälle von einem antisemitischen Hintergrund aus. Bei den Vorfällen, die sich in der Zeit von Anfang Juli bis Mitte August ereignen, werden antisemitische Beschriftungen hinterlassen und die Stücke beschädigt. So wird bei einem Stück das Wort Jude mit einem Reinigungsmittel entfernt. Bei einer anderen Installation wird das Wort „Hollandgut“ in „Hollandschuld“ umgewandelt. Wieder ein anderes Mal wird aus „Judenmöbel“ „Juden vermöbeln“ gemacht. Das Museum veröffentlicht die Beschädigungen auf seiner Facebook-Seite, berichtet aber auch von Solidaritätsbekundungen von Emder Bürger*innen.
Vorfalltyp: Sachbeschädigung und Schändung