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Polizistin wegen sympathiebekundenden Briefen an den Halle-Attentäter suspendiert

| , Dessau-Roßlau

Die „Tagesschau“ berichtet, dass eine Polizistin in der Region Dessau-Roßlau vom Dienst suspendiert wurde, weil sie mehr als zehn Briefe an den Halle-Attentäter verfasst haben soll. Letzterer versuchte am 9. Oktober 2019 und damit an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, bewaffnet in die Hallenser Synagoge einzudringen und ein Blutbad unter den dort zusammengekommenen Menschen anzurichten. Als ihm dies misslang, erschoss er eine Passantin und einen jungen Mann in einem nahegelegenen Imbiss, bevor er von der Polizei gestoppt werden konnte. Im Dezember 2020 wurde der Rechtsterrorist wegen zweifachen Mordes und versuchten Mordes in zahlreichen Fällen zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Die beschuldigte Polizistin soll für ihre Briefe an den Inhaftierten, in denen sie Sympathie für diesen und seine antisemitischen Taten zum Ausdruck brachte, einen falschen Namen und eine falsche Adresse verwendet haben. Aus diesem Grund sei bei der Postkontrolle in der Justizvollzugsanstalt, in der der Halle-Attentäter einsitzt, nicht sofort aufgefallen sein, dass es sich bei der Verfasserin um eine Polizistin handelt. Laut „Tagesschau“ sei die Beamtin aber bereits im Frühsommer aufgefallen sein, weil sie sich gegenüber Kolleg:innen positiv über den Halle-Attentäter geäußert haben soll. Diese hätten diesen Umstand laut „taz“ an Vorgesetzte gemeldet, das Innenministerium Sachsen-Anhalt wolle sich zu diesem Vorgang allerdings nicht äußern. Die Polizei in de Region Dessau-Roßlau, in der auch die beschuldigte Polizistin eingesetzt wurde, stand in der Vergangenheit bereits mehrfach in der Kritik: 2005 verbrannte in einer Zelle des Dessauer Reviers der Sierra-Leoner Oury Jalloh – seine Todesumstände sind bis heute ungeklärt. Laut „taz“ gebe es zwei weitere ungeklärte Todesfälle in der besagten Wache.

 

Kategorie: Hetzkommentare und Massenzuschriften

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