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Verzerrte Berichterstattung zur Terrorwelle in Israel

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Im Kontext der anhaltenden Terrorwelle in Israel relativierten diverse deutsche Medien durch die Art und Weise der Berichterstattung die tödlichen Angriffe. Aus dem Attentat am 07. April in der Dizengoff-Straße in Tel-Aviv, bei dem ein Palästinenser drei Menschen in einer Bar ermordete und zehn weitere verletzte, ehe er in einem Schusswechsel von den Sicherheitsbehörden getötet wurde, machte der Bayerische Rundfunk die Schlagzeile: „Kneipen-Schießerei in Tel Aviv: Mutmaßlicher Täter erschossen“. In der Überschrift legt der BR den Fokus zudem auf den erschossenen Täter – und nicht auf die unschuldigen Todesopfer des Terroranschlags. Inzwischen hat der BR die Überschrift geändert.
Die Tagesschau schrieb im Teaser ihrer Meldung zum Anschlag: „Nach Polizeiangaben hat ‚ein Terrorist‘ das Feuer eröffnet“. Statt den Täter als Terroristen zu bezeichnen, wird die Einschätzung der Polizei in Anführungszeichen zitiert – nicht nur im Teaser, sondern im ganzen Text. Die Tagesschau-Redaktion schrieb selbst nur vom „Angreifer“. Deutsche Medien fallen immer wieder dadurch auf, Terror gegen Israel nicht klar als solchen zu benennen und den antisemitischen Vernichtungswillen darin so nicht zu erkennen. Hier werden an Israel als jüdischen Staat zudem doppelte Standards angelegt – eine solche Berichterstattung wäre nicht denkbar, würde es sich um einen Anschlag gegen Zivilist:innen in einem anderen Land handeln.

 
Kategorie: Publikation und Debatten(beiträge)

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