Wissen, was wirklich gespielt wird …
Krise, Corona und Verschwörungserzählungen
SARS-CoV-2 ist ein Coronavirus, das mittlerweile auf der ganzen Welt Menschen infiziert und schlimmstenfalls tötet. Nicht alle Menschen sind jedoch gleich gefährdet. Wer jung, gesund und krankenversichert ist, hat beispielsweise eine wesentliche höhere Chance die Pandemie zu überstehen, als alte, kranke oder arme Menschen. Dennoch leidet die gesamte Welt unter dem Virus, denn völlig sicher ist niemand vor seinen Auswirkungen. Wer behauptet, das Virus sei absichtlich in einem Labor gezüchtet worden, um die Welt zu infizieren, verbreitet eine Verschwörungserzählung.
Niemand profitiert von einer globalen Pandemie, denn niemand ist vor ihr sicher. Die WHO koordiniert derzeit mit Staaten und andern großen Akteuren internationale Bemühungen, einen Impfstoff für COVID-19 zu entwickeln und zu verteilen.
Falsch und verschwörungsideologisch ist die Aussage, COVID-19 sei Teil eines großen Plans, um die Weltbevölkerung durch „Zwangsimpfungen“ zu vergiften oder mit Mikrochips auszustatten. Wer eine Verschwörung herbeifantasieren möchte, fördert häufig zudem antisemitische – und im Falle von Corona auch rassistische Ressentiments. Aus einer globalen Katastrophe wird in ihrer Verschwörungserzählung die böse Tat einer kleinen Gruppe Menschen, die im Geheimen agiert. Auch wenn eine Krise dieses Ausmaßes und alle Ungewissheit und Angst, die sie mit sich bringt, schwer zu ertragen ist, so müssen wir doch lernen, diese Gefühle auszuhalten. Eine Verschwörungserzählung entlastet zwar kurzfristig von diesen Gefühlen, steht aber einer solidarischen, vernünftigen Bearbeitung der Krise im Weg, macht sie sogar unmöglich. Denn es gilt nicht nur Leben zu schützen, sondern auch demokratische Grundwerte zu verteidigen.
Krise, Corona und Verschwörungserzählungen