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Juna Grossmann // Interview

Wir begegnen dem Hass mit Vernunft

Juna Grossmann, ist Bloggerin und Referentin. Auf dem „You Say Hate, I say Love“ Barcamp erstellte sie mit anderen Teilnehmer*innen ein Bullshitbingo bekannter Hasspostings, aber wie geht sie sonst mit Hass im Netz um? Diese und weitere Fragen beantwortet sie in diesem Interview.

 

 

1. Stelle dein Online Projekt kurz vor:

Juna Grossmann: Ich schreibe in meinem Blog über jüdisches Leben, inzwischen aber auch über Museen und eigentlich alles, was mich so bewegt.

 

 

2. Deine drei #’s:

Juna Grossmann: #irgendwiejüdisch #museumsfrau #Geschichte

 

 

3. Was heißt es für dich Multiplikator*in zu sein?

Juna Grossmann: Anderen Gehör verschaffen zu können, die bisher zu wenig gesehen werden und vor allem auch zu zeigen, dass es anders gehen kann.

 

 

4. Was hast du vom Barcamp „You say hate, we say love!“ mitgenommen?

Juna Grossmann: Neue Kontakte vor allem. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen. Aber auch eine neue Erkenntnis, mit dem Projekt Rent a Jew wollen wir Barrieren überwinden, von Pasquale Rotter lernte ich, dass die POC eher damit kämpfen müssen, diese Barrieren aufzubauen, da die Menschen ihnen gegenüber distanzloser sind. Das war mir neu.

 

 

5. Wie gehst du mit Hass im Netz um?

Juna Grossmann: Betrifft er mich, wird er angezeigt, so er evtl. strafrechtlich relevant ist, immer allerdings melde ich ihn inzwischen an den RIAS. Bei anderen widerspreche ich und blocke ggf. Personen.

 

 

6. Schonmal rechtlich gegen einen Kommentar/Post vorgegangen?

Juna Grossmann: Ja. Erfolglos. Wenn man kein Hakenkreuz malt, oder sagt, dass es die Shoa nicht gab, kann man sich problemlos antisemitisch äußern.

 

 

7. Deine Zukunftsvision für den Umgang miteinander im Netz…

Juna Grossmann: Höflichkeit, nicht nur im Netz. Es gibt zu wenig davon.

 

 

8. Debate heißt?

Juna Grossmann: Reden, über seine Sichten ohne krampfhaft überzeugen zu wollen. Seinen Standpunkt klarmachen und auch zuhören.

 

 

9. Dehate heißt?

Juna Grossmann: Menschen nicht allein schon hassen, weil man etwas über sie gehört hat, wegen ihrer Herkunft, ihrem Aussehen, etc., sondern neugierig sein. Man kann immer etwas lernen.

 

 

Bild: Ralf Steeg

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