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Erinnerung an Todesopfer rechter Gewalt

Ausschnitt aus dem Flyer zur Ausstellung

Mit finanzieller Förderung der Amadeu Antonio Stiftung wird in Zwickau eine Ausstellung über die Todesopfer rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung gezeigt.

„Wir müssen ehrlich die Frage diskutieren, warum sich die Täter bei uns wohlfühlten und welche Rolle uns zukommt, würdevoll an die Opfer des Nazi-Trios zu gedenken“ beschreibt André Löscher von der RAA Sachsen das Ziel der Ausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990“, die ab dem 9. September in Zwickau gezeigt wird. Am gleichen Tag jährt sich der Mord des Nationalsozialistische Untergrund (NSU) an Enver Simșek zum 13. Mal.

Auch in Zwickau gehört rechte Gewalt zum Alltag, allein im Jahr 2012 zählte die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. 16 rechtsmotivierte Gewalttaten in der Region. Von Zwickau aus plante und führte der NSU die rassistischen Morde und Anschläge aus. Daher soll es bei der Auftaktveranstaltung um die Frage gehen, welche Rolle der Stadt beim Thema „Gedenkkultur“ zukommt.
Die Ausstellung porträtiert 169 Menschen, die seit 1990 rechter Gewalt zum Opfer fielen. Viele wurden getötet, weil für sie im Weltbild der extremen Rechten kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit, viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit, viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.

Gedanken zum Gedenken

Die Ausstellungseröffnung wird ein Anlass sein, um über die gesellschaftliche Relevanz sowie unterschiedliche Formen der Gedenkarbeit zu diskutieren. Am 09. September ab 16.00 Uhr werden in den Räumen des Zwickauer Fanprojekts e.V. (Äußere Plauensche Str. 18, 08056 Zwickau) geladene Initiativen über ihre Erfahrungen zum Thema Gedenken berichten. Im Anschluss folgt eine Diskussion mit Menschen aus Verwaltung und Zivilgesellschaft über mögliche Formen des Gedenkens in der Stadt Zwickau. Die Journalistin Heike Kleffner wird Yavuz Narin, den Nebenklageanwalt der Familie Boulgarides, interviewen.

Ab 19.00 Uhr wird die Ausstellung im Zwickauer Dom offiziell eröffnet und kann dann bis zum 06. Oktober immer von Dienstag bis Samstag zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr besichtigt werden. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert die Ausstellung finanziell, weil sie die Gefahren rechter Gewalt in einer Region thematisiert, in der auch nach Aufdecken des NSU Neonazis mit Gewalt vorgehen. Das Nachdenken über die gesellschaftlichen Umstände, in denen rassistische Gewalt entstehen und sich unwidersprochen ausbreiten kann, ist ein erster Schritt. Ein erster Schritt, um gemeinsam mit allen Beteiligten zivilgesellschaftliche Gegenaktivitäten zu aktivieren und zu ermutigen.

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