Analyse und Hintergrundinformationen
Analyse und Hintergrundinformationen
Völkischer Rechtsextremismus im ländlichen Raum
Ein völkisches Maifest mit germanischem Brauchtum, Rechtsrock vom Nachbarhof, ein Hitlergruß beim Schützenfest: Der ländliche Raum ist einer der zentralen Aktionsorte von Rechtsextremen. Besonders in Gegenden, in denen sich Parteien und zivilgesellschaftliche Akteur*innen zurückgezogen haben, eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht, die Bevölkerung vergleichsweise homogen ist und durch den Wegzug junger Menschen zusehends überaltert, greift rechte Agitation.
Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Geschlecht
Traditionalistische Geschlechterrollen, Vorstellungen vom „richtigen Mann“ und das Bild der „deutschen Mutter“ prägen den modernen Rechtsextremismus. Diese Geschlechterideologie ist ein zentrales Element der vorgestellten deutschen Volksgemeinschaft, ohne sie würden rechte Gruppierungen und ihre Ideologie nicht funktionieren.
Antisemitismus und Geschlecht
Antisemitismus ist kein Alleinstellungsmerkmal der extremen Rechten in Deutschland. Es hat, wie manche andere Facetten der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, vielfach eine starke Kitt-Funktion indem es unterschiedliche gesellschaftliche und politische Milieus verbindet. Als Fachstelle ist es uns wichtig auch Ungleichwertigkeitsvorstellungen in feministischen und queeren Communitys zu thematisieren.
Antifeminismus
Unter Antifeminismus werden gesellschaftliche, politische, religiöse und akademische Strömungen und Akteur*innen verstanden, die sich organisiert gegen Feminismus wenden. Antifeminismus richtet sich gegen Feminismus – bzw. dem was darunter verstanden wird – und gegen feministische Anliegen, wie beispielsweise die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung weiblicher Selbstbestimmung.
Rechtsterrorismus und Geschlecht
Die Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus hat sich nach dem Bekanntwerden des NSU auf den Weg gemacht, das Verhältnis von Geschlecht, Rechtsextremismus und öffentlicher (Fehl-)Wahrnehmung im NSU-Komplex genauer zu untersuchen und darüber aufzuklären. Dazu verfolgten wir von Anbeginn an das NSU-Verfahren am Oberlandesgericht in München und analysierten geschlechtersensibel die dazugehörige Medienberichterstattung.
Geschlechterreflektierte Pädagogik
Vielfalt und Individualität stehen rechtsextremen Vorstellungen diametral entgegen. Geschlechterreflektierende Arbeit schafft Freiräume, um individuelle Rollenvorstellungen und Orientierungen zu entwickeln und zu leben. Diese Perspektive eröffnet Handlungsspielräume und hinterfragt auch, welche Funktionen bestimmte geschlechtsbezogene Rollen und Verhaltensweisen für einzelne Personen haben können.