Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Ein integratives Filmprojekt

Bei den Dreharbeiten


In deutschen Schulen treten immer häufiger Fälle von Ausgrenzung unter Jugendlichen auf. Oft sind es Unwissenheit und starke Vorurteile, die das Bild von Mitmenschen prägen. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt Projekte, die Jugendliche an das Thema heranführen und Lösungswege anbieten.

Das Stadtteilbegegnungszentrum Südstadt/Biestow ist ein offener Jugendtreff, der sich seit mehreren Jahren als Freizeitalternative im Raum Rostock etabliert hat. Viele verschiedene Veranstaltungen für jung und alt finden unter dem Dach des Zentrums statt. Dennoch haben alle das Ziel, die Bewohner des Rostocker Stadtteils Biestow einander näher zu bringen und Vorurteile abzubauen. Gerade mit der jungen Generation werden regelmäßig Ferienprogrammen und Workshops über das Thema Integration durchgeführt.

Lösungswege finden

Mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung realisierte das Team des Begegnungszentrum Südstadt/Biestow während der Winterferien erneut ein Integratives Projekt mit Schülerinnen und Schülern. Gemeinsam setzten sich Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund mit dem Thema „Ausgrenzung“ inhaltlich auseinander. „Der Film, der dadurch entstand, zeigt aber nicht nur den Zustand des Ausgegrenztseins, sondern weist auch verschiedene Lösungswege aus dieser Problematik heraus auf“, so Judith Haack vom Begegnungszentrum Südstadt/Biestow. Die jungen Darstellerinnen und Darsteller stellen dies eindrucksvoll in verschiedenen „Rollen“ dar.

Rollenwechsel

Durch das Spielen verschiedener Charaktere konnten die Jugendlichen mehrere Perspektiven einnehmen, und „Ausgrenzen“ sowie „ausgegrenzt werden“ nachempfinden. Dabei wurden gezielt die Rollen „vertauscht“. So war es möglich, die jeweils andere Perspektive einzunehmen. Dazu meint Haack: „Wenn Konsequenzen des eigenen Handelns sichtbar werden, dann werden auch die persönliche Verantwortung und die Wichtigkeit der eigenen Entscheidung klarer“. Der von den Darstellerinnen selbst entwickelte Projekttitel „Die ‚Macht’ der Gruppe“, verdeutlicht den Anspruch auch Gruppendynamiken verstehen zu lernen. Die Themen der vier kurzen Filme sind unterschiedlich und machen die vielen Formen von Ausgrenzung in der Gesellschaft sichtbar. Für die Jugendlichen war es besonders wichtig, Ausgrenzung durch Musik, Herkunft, Behinderung und durch den Umzug in eine neue Umgebung darzustellen.

Das Gelernte weiter tragen

Die Projektleiter hoffen, dass die Jugendlichen die Erfahrungen später in ihrer Lebenswelt umsetzen können. Um auch andere Kinder und Jugendliche an den im Projekt gemachten Erfahrungen teilhaben zu lassen, wurde der entstandene Film während einer Ferienveranstaltung präsentiert. Die anschließende Diskussionsrunde vertiefte das Thema erneut und ermöglichte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die neu gewonnenen Erfahrungen auszutauschen. Projekte wie dieses sind wichtig, um gerade die junge Generation für ein demokratisches Miteinander zu sensibilisieren. Die Erfahrung der eigenen Verantwortung und Entscheidungsfähigkeit lässt begreifen, dass man selbst gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen kann.

Von Tilman Tzschoppe

 

Weiterlesen

Bauen wir Zukunft_3x2_Visual2
Positionspapier

Bauen wir Zukunft: Mit Infrastruktur Demokratie stärken

500 Milliarden für die Zukunft – doch ohne Demokratie keine Transformation! Unser neues Positionspapier, getragen von über 60 zivilgesellschaftlichen Organisationen, zeigt, warum Investitionen in Infrastruktur auch Investitionen in Teilhabe, Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt sein müssen.

Königreich Deutschland Folgen Beitragsbild

Heimatlose Reichsbürger: Das Königreich Deutschland-Verbot und seine Folgen

Einsatzkräfte durchsuchen am Morgen des 13.05.2025 in allen Teilen Deutschlands Liegenschaften und Wohnungen von führenden Mitgliedern des Vereins „Königreich Deutschland“. Das Verbot des „Königreichs Deutschland“ trifft das Reichsbürger-Milieu hart – doch seine Ideologien leben weiter. Hinter esoterischer Fassade verbarg sich ein autoritäres, antisemitisches System. Der Rechtsstaat bleibt gefordert, wachsam zu bleiben.

54506011474_3eb85a3199_b

Befreiungsparty statt Opfermythos: “Wer nicht feiert, hat verloren!”

Seit fast 20 Jahren betrauern Neonazis in einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern das Ende des Dritten Reiches. Kurz vor Kriegsende hatten sich in der Kleinstadt mehrere hundert Frauen, teils mit ihren Kindern, selbst umgebracht. Die Amadeu Antonio Stiftung hat die Gegenveranstaltung des Aktionsbündnisses 8. Mai gefördert, um den Rechtsextremen nicht die Deutungshoheit über die Geschichte zu überlassen.

Mitmachen stärkt Demokratie

Engagieren Sie sich mit einer Spende oder Zustiftung!

Neben einer Menge Mut und langem Atem brauchen die Aktiven eine verlässliche Finanzierung ihrer Projekte. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung für Demokratie und Gleichwertigkeit.