Geförderte Projekte
Chronologische Übersicht der geförderten Projekte
Geförderte Projekte 2024
Perspektiven von Betroffenen bei Mahnwachen gegen Antisemitismus sichtbar machen
In der Nacht vom 17. zum 18. Oktober 2023 wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge der Gemeinde Kahal Adass Jisroel in Berlin verübt. Zuvor rief die Terror-Organisation Hamas nach dem antisemitischen Terror-Angriff auf Israel am 7. Oktober zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in der Welt auf. Seitdem stieg die Anzahl antisemitischer Vorfälle stark an. Der Brandanschlag auf die Synagoge steht in der Kontinuität der antisemitischen und rassistischen Gewaltgeschichte in Deutschland. Bei Mahnwachen vor der Synagoge möchte die Initiative Betroffene von Antisemitismus und Rassismus und Engagierte aus der Gedenkarbeit zu Wort kommen zu lassen und Menschen in anderen Regionen ermutigen, ebenfalls aktiv gegen Antisemitismus zu werden.
2024
KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V.
Berlin
Für Rechtsextremismus im Kampfsport sensibilisieren
Extrem rechte Organisationen versuchen, vom stetig wachsenden Kampfsport- und Selbstverteidigungsmarkt in Deutschland zu profitieren, bei Kampfsport-Veranstaltungen Nachwuchs für ihre Szene zu rekrutieren und die dort vermittelte Gewaltkompetenz für ihren „Straßenkampf“ zu nutzen. Im Mittelpunkt des Modellprojekts VOLLKONTAKT steht daher die Prävention von Gewalt, Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Kampfsportsektor. Mit Workshops, Info- und Vernetzungsveranstaltungen sensibilisieren die Projektverantwortlichen für extrem rechte Handlungsweisen im Kampfsport und unterstützen Multiplikator*innen beim Austausch über Gegenstrategien.
Januar – Dezember 2024
ICanDo e.V.
Bundesweit
Vielfalt im Stadion ermöglichen
Der Besuch eines Fußballspiels im Männerprofifußball ist für queere Menschen nach wie vor mit der Gefahr von Diskriminierung bis hin zu gewalttätigen Übergriffen verbunden. Im Rahmen des Projekts wurden in den letzten drei Jahren auf Basis von Interviews mit Betroffenen Maßnahmen identifiziert, wie diese Situation verbessert werden kann. Beispiele sind die Etablierung von Awareness-Ansätzen und die Sensibilisierung der Belegschaft und der lokalen Fanszenen. Gemeinsam mit Vereinen von vier Standorten werden diese Maßnahmen umgesetzt. 2024 steht der Projektabschluss an. Dafür werden die Ergebnisse und Inhalte der Projektarbeit in Form einer Website aufbereitet.
Januar – Dezember 2024
KoFaS gGmbH
Bundesweit
Mit 1000 Buchen den Opfern der NS-Zeit gedenken
In Gedenken an die Geschehnisse im KZ Buchenwald, insbesondere an die von den Nationalsozialist*innen ermordeten Menschen mit Behinderung, pflanzten die Aktiven des Lebenshilfewerks im Rahmen eines inklusiven Gedenkprojekts Bäume entlang der ehemaligen Todesmarschrouten. Innerhalb von vier Jahren gab es sieben Angriffe mit vermutlich rechtsextremen Hintergrund auf die Gedenkbäume. Im Rahmen des Projekts übernehmen Personen mit Behinderung, die zu Baumwarten ausgebildet werden, die Pflege der Bäume. Das Pflegen der durch die Attacken beschädigten Bäume ist ein lebendiger Widerstand gegen die politisch motivierte Zerstörung. Durch das Projekt soll das Gedenken an die Opfer von KZ-Todesmärschen und NS-Krankenmorden aufrechterhalten werden und eine Auseinandersetzung mit der Geschichte angeregt werden.
Januar – Dezember 2024
Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
Weimar und Weimarer Land
Rechtsextremismus im ländlichen Raum in Schleswig-Holstein bekämpfen
Im Herzogtum Lauenburg sind rechtsextreme Gruppierungen aktiv und haben auch unter jungen Menschen Zulauf. Deshalb planen die Aktiven vom Verein für Medien- und Journalismuskritik e.V. zusammen mit dem Aktionsbündnis "Das Herzogtum bleibt nazifrei" eine Reihe von Info- und Dialogveranstaltungen zum Thema Rechtsextremismus im ländlichen Raum. Es soll dabei um folgende Themen gehen: Verschwörungserzählungen erkennen, Hass und Hetze in digitalen Medien, Pressefreiheit und Meinungsfreiheit, konstruktiv Konflikte austragen, Gemeinwohlorientierung und sozialen Wandel fördern, Inklusion und Willkommenskultur. Durch die niedrigschwelligen öffentlichen Formate sollen möglichst viele Menschen in der Region erreicht und die Vernetzung der demokratischen Zivilgesellschaft im ländlichen Raum gestärkt werden.
April – Dezember 2024
Verein für Medien- und Journalismuskritik e.V.
Mustin, Schleswig-Holstein
Aufklären über sexualisierte Gewalt und Diskriminierung in der Musikbranche
#musicmetoo ist eine Plattform für das anonyme Teilen von Erfahrungen mit Diskriminierung und Belästigung in der Musikbranche und liefert Informationen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Plattform setzt sich gegen sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch innerhalb der Musikbranche ein. Im Rahmen einer Social-Media-Kampagne werden Menschen niedrigschwellig über verschiedene Themen sensibilisiert z.B. Definitionen zu Gewalt, Prävention sexualisierter Gewalt oder Folgen für Betroffene.
Januar-März 2024
Coreunity e.V.
Oldenburg, Niedersachsen
Jugendliche für israelbezogenen Antisemitismus sensibilisieren
Israelbezogener Antisemitismus wird derzeit vielerorts sichtbar: bei Jugendlichen, im kulturellen Bereich, in Teilen mancher migrantischer Communities, bei einigen Gruppierungen der politischen Linken, bei der politischen Rechten oder in der Mitte der Gesellschaft. Die Engagierten wollen Jugendliche an Schulen und in Jugendorganisationen zu israelbezogenen Antisemitismus sensibilisieren. Es sind Workshops und Planspiele zum Nah-Ost-Konflikt sowie Podien und andere interaktive Veranstaltungsformate geplant, wie z.B. eine Speakers Corner. Die Teilnehmenden und Interessierten werden dazu angeregt über den Unterschied zwischen israelbezogenem Antisemitismus und der Kritik an israelischer Politik nachzudenken. Auch Handlungsempfehlungen zum Umgang mit antisemitischen Äußerungen werden aufgezeigt.
April – Juli 2024
Gesellschaftswissenschaftliches Institut München e.V.
München, Bayern
Engagierte im ländlichen Rheinland-Pfalz haben kein Bock auf Nazis
Mit dem Aktionstag „Kein Bock auf Nazis"" wollen die Aktiven von der Kontaktstelle Holler auf die flüchtlingsfeindliche und rassistische Stimmung im Landkreis Kusel reagieren, die durch Parteien wie AfD und III. Weg und durch lokale Neonazis angefeuert wird. Mit Musik, Ausstellungen und Vorträgen laden die Engagierten dazu ein, sich über rechtsextreme Aktivitäten und Menschenfeindlichkeit zu informieren. Durch den Aktionstag sollen auch Alternativen zu rechtsextremem Gedankengut aufgezeigt werden und die demokratischen Strukturen im Landkreis gestärkt werden.
Juli 2024
Kontaktstelle Holler e.V.
Kusel, Rheinland-Pfalz
Über Reichsideolog*innen in Nordwürttemberg aufklären
Im April 2022 wollte die Polizei eine illegale Schusswaffe des "Reichsbürgers" Ingo K. aus dem Main-Tauber-Kreis einziehen. Als ein SEK-Beamter den Rollladen seiner Terrassentür öffnete, feuerte der Reichsideologe mehrere Schüsse ab. Neben der Schusswaffe fand die Polizei eine Vielzahl an Waffen und Patronen. 2023 wurde Ingo K. nach 33 Prozesstagen vor dem Oberlandesgericht Stuttgart zu einer langjährigen, noch nicht rechtskräftigen Haftstrafe verurteilt. Im Prozess kamen unzählige Details über die Biografie, die Ideologie, die Radikalisierung und die rechtsextremen Netzwerke des "Reichsbürgers" ans Tageslicht. Die entstandenen Prozessberichte und gewonnenen Erkenntnisse werden nun in einem Buch und einem Begleitband veröffentlicht. Sie gewähren Einblicke in die Arbeit der Justiz und Polizei, in den Ablauf des SEK-Einsatzes und in die Biografie, Ideologie, Radikalisierung und rechtsextremen Netzwerke des Schützen. Das Buch wird bei Veranstaltungen vorgestellt. Dabei wird über die Tat und den Täter, aber auch über die lokalen und regionalen Strukturen der neonazistischen und reichsideologischen Szene in Nordwürttemberg aufgeklärt.
Januar – Dezember 2024
KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.
Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg
Völkischer Landnahme in der Lüneburger Heide entgegentreten
Völkische Strukturen sind in den eher strukturschwachen Landkreisen Lüneburg und Uelzen ausgeprägt, verfestigt und im Wachsen begriffen. Die Engagierten von den Falken wollen deshalb mit einer Abendveranstaltung die interessierte Öffentlichkeit über Elemente völkischer Ideologie informieren und für die Strategien und die konkreten Akteur*innen der völkischen extremen Rechten sensibilisieren. Im Anschluss diskutieren Vertreter*innen von zivilgesellschaftlichen Initiativen auf einem Podium über (erfolgreiche) Handlungsstrategien.
März 2024
SJD Die Falken, Bezirk Hannover
Lüneburg, Niedersachsen
Lesen gegen Rassismus in Hamburg
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März organisieren die Engagierten als Teil des Eimsbütteler Netzwerks gegen Rassismus einen „Lesemarathon gegen Rassismus“. Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ auf dem Hallerplatz in Hamburg Eimsbüttel statt. Beim Lesemarathon wird es um verschiedene Formen von Rassismus gehen, zum Beispiel Rassismus gegen Musliminnen und Muslime, gegen Sintizze und Romn*ja, gegen Schwarze Menschen oder gegen Geflüchtete. Auch Antisemitismus wird thematisiert. Die Aktiven bekommen bei ihrem Engagement täglich Rassismus mit. Beispielsweise finden Geflüchtete aufgrund ihres Namens keine Wohnung oder Arbeit, die Kinder bekommen trotz guter Noten keine Gymnasialempfehlung oder Geflüchtete werden von Personen, die ihnen fremd sind, geduzt. Durch die Veranstaltung wollen die Engagierten in Eimsbüttel für das Thema sensibilisieren und zur Solidarität mit Betroffenen und dem Eingreifen bei rassistischen Vorfällen ermutigen.
März 2024
Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V.
Hamburg
Three Faces of Antisemitism: Right, Left and Islamist
Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 gibt es weltweit einen Anstieg des Antisemitismus, auch in Deutschland. Dieser Antisemitismus mündet immer wieder in konkrete Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden. Um an verschiedenen gesellschaftlichen Orten gegen alle Formen des Antisemitismus vorzugehen und ein möglichst breites Publikum anzusprechen, veranstaltet das Institut für Neue Soziale Plastik drei Lesungen mit dem dem US-amerikanischen Historiker Jeffrey Herf aus seinem neuen Buch "Three Faces of Antisemitism: Right, Left and Islamist" mit anschließenden Diskussionsveranstaltungen gewinnen. Die Veranstaltungen sollen Terrorverharmlosung problematisieren, für historische Kontinuitäten von Antisemitismus sensibilisieren und zur Auseinandersetzung mit Abwehrmechanismen anregen.
März 2024
Institut für Neue Soziale Plastik e.V.
Berlin, Potsdam, Magdeburg
Spazierengehen gegen Antisemitismus in Tübingen
Nicht erst seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 kommt es bundesweit zu antisemitischen Äußerungen und Gewalttaten. Ein theatraler Stadtspaziergang durch Tübingen führt zu verschiedenen Erinnerungsorten der Shoah im Stadtraum und lässt die Lebensschicksale hinter den verlegten Stolpersteinen lebendig werden lässt. Die Performer*innen klären auf und ermutigen dazu, gegen alle Formen des Antisemitismus Position zu beziehen.
Juni – November 2024
Verein für jüdische Kultur in Tübingen e.V.
Tübingen, Baden-Württemberg
Dreimal gegen Rechts aktiv werden
Bundeslandübergreifend engagieren sich Aktivist*innen aus Nordbayern und Thüringen gegen Rechtsextremismus vor ihren Haustüren: Sie klären über rechtsextreme Strategien in ländlichen Räumen auf, unternehmen eine Exkursion zu einer Außenstelle des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg und organisieren eine öffentlichkeitswirksame Radtour, die zu Engagement und Entschlossenheit gegen Rassismus und Antisemitismus aufruft.
März – Juni 2024
Naturfreunde Nürnberg Mitte e.V.
Nordbayern, Thüringen
Über den Zusammenhang von Antisemitismus und Queerfeindlichkeit informieren
In Aschaffenburg finden regelmäßig rechtsextreme und antisemitische Aufmärsche statt. Immer wieder kommt es auch zu queerfeindlich motivierten Übergriffen und Sachbeschädigungen. Insbesondere trans Personen werden zum Ziel der Gewalt. In einer Vortragsveranstaltung klärt Veronika Kracher über den Zusammenhang von Antisemitismus, Antifeminismus und Transfeindlichkeit auf. Die Teilnehmenden entwickeln Strategien für mehr Solidarität gegen rechtsextreme Menschenverachtung.
06. April 2024
Stern e.V.
Aschaffenburg, Bayern
Sportlich gegen soziale Isolation aktiv werden
Viele geflüchtete Menschen leben unter unwürdigen und unzureichenden Wohnbedingungen, die psychisch belastend sind. Bewohner*innen einer Notunterkunft in Rostock treiben dank der Initiative regelmäßig gemeinsam Sport und nehmen an Kochabenden teil, um Isolation und Einsamkeit zu überwinden, Spaß zu haben und miteinander in Kontakt zu kommen.
März – Dezember 2024
Internationaler FC Rostock e.V.
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
Kaffeetrinken für Vielfalt und Demokratie in Grevesmühlen
Immer mehr Rechtsextreme werden in und um Grevesmühlen aktiv. Rechtsextrem motivierte Übergriffe und rassistische Demonstrationen nehmen zu. Die Stadtverwaltung stellt an unterschiedlichen Plätzen regelmäßig ein bunten Kaffeesofa auf, auf dem Grevesmühlener*innen in entspannter Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam Visionen für eine offene, vielfältige demokratische Stadtgesellschaft entwickeln.
April – Dezember 2024
Stadt Grevesmühlen
Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern
Kellinghusen rockt gegen Rechts
Die Kulturinitiative veranstaltet im September 2024 ein großes Konzert auf dem Marktplatz. Regional und überregional bekannte Bands rocken gegen Rassismus, denn Hass und Hetze haben keinen Platz in Kellinghusen!
September 2024
Kulturinitiative Mittel-Holstein e.V.
Kellinghusen, Schleswig-Holstein
Landjugend läuft 750 Kilometer für Demokratie
Bei einem Demokratielauf sammelt die Landjugend Oberfranken laufend, rennend, walkend und spazierend 750 Kilometer für Demokratie und Vielfalt und setzt damit ein deutliches Zeichen gegen rechtsextreme Ideologien.
25. Mai 2024
Bayerische Jungbauernschaft Landjugend-Bezirksverband Oberfranken e.V.
Kulmbach, Bayern
weiter:gehen: Feministische Bündnisse gegen Antisemitismus stärken
Digitale Zukunftslabore stärken Bündnisse zwischen jüdischen, Schwarzen und migrantisierten Feminist*innen. Diese entwickeln gemeinsam künstlerische Texte und andere Formate, die Rassismus und Antisemitismus zusammendenken und bekämpfen. Dabei entsteht Raum für Utopien in einer Zeit der Krisen und gesellschaftlicher Spaltung.
Mai – Dezember 2024
Kampagnenfabrik e.V.
Berlin
Straßenfest setzt Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und Gewalt in Coburg
Die Region Coburg grenzt an den Thüringer Landkreis Sonneberg, dem der erste AfD-Landrat bundesweit vorsteht. Gewalt und Diskriminierungen gegenüber der LGBTQIA+ Community sind in Coburg und der Region verbreitet und nehmen spürbar zu. Der Christopher Street Day (CSD) macht lokale Lebensrealitäten von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen, nichtbinären und agender Personen sichtbar und fördert die Akzeptanz von Vielfalt. Das queere Straßenfest lädt alle Coburger*innen ein, ein deutliches Zeichen gegen Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu setzen und solidarisch gegen Gewalt und Ausgrenzung zusammen zu stehen.
15.06.2024
CoMuN e.V.
Coburg, Bayern
Say it loud! Uelzen feiert Festival gegen Rassismus und Verschwörungserzählungen
Im Landkreis Uelzen sind völkische Siedler*innen ansässig, die gemeinsam mit anderen rechtsextremen Gruppen antisemitische und rassistische Verschwörungserzählungen verbreiten. Mit dem Festival setzt sich ein breites Bündnis Uelzener Initiativen gegen die rechtsextreme Raumnahme zur Wehr. Mit Kunst, Workshops und einem Stadtrundgang zu den Lebensgeschichten von Verfolgten während des Nationalsozialimus setzen sie ein deutliches Zeichen für Demokratie und Menschenrechte, gegen Rassismus und Ausgrenzung.
31.08.2024
Uelzen bleibt bunt e.V.
Uelzen, Niedersachsen
Landwirt*innen und Bäuer*innen engagieren sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus
Anfang 2024 gingen viele Landwirt*innen bundesweit demonstrierend auf die Straßen. Zu den sogenannten Bauernprotesten mobilisierten auch Rechtsextreme und Verschwörungsideolog*innen und instrumentalisierten die Wut der Landwirt*innen. Aktivist*innen bringen Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten mit Menschen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung und demokratischen Initiativen in ländlichen Räumen bundesweit zusammen. Gemeinsam planen sie für 2025 ein großes bäuerliches Festival, das demokratiefeindlichem Gedankengut und Rechtsextremismus entschieden entgegentritt und sich für Vielfalt und mehr Lebensqualität in ländlichen Räumen einsetzt.
Juli – November 2024
Witzenhausen Solidarisch e.V.
Hessen/bundesweit
Gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung im Kampfsport eintreten
Extrem rechte Gruppierungen nutzen Kampfsport als Plattform für die Verbreitung menschenfeindlicher Ideologien. Der Verein sensibilisiert in Workshops und Infoveranstaltungen für Rechtsextremismus, Rassismus, Antifeminismus und Queerfeindlichkeit im Chemnitzer Kampfsport. Multiplikator*innen und Sportler*innen entwickeln Strategien gegen Menschenverachtung und für eine Demokratisierung des Kampfsports, der auch migrantisierten Personen, Frauen und queeren Menschen diskriminierungsfrei offen stehen soll.
29.Juli - 04.August 2024
Athletic Sonnenberg e.V.
Chemnitz, Sachsen
Antisemitische Narrative und Falschinformationen zum Nahostkonflikt bekämpfen
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7.Oktober 2023 und der israelischen Militärintervention im Gazastreifen werden auch in Freiburg antisemitische Narrative und Falschmeldungen verbreitet. Eine Podiumsdiskussion richtet sich an linkspolitisch Aktive und zivilgesellschaftliche Initiativen und klärt über die Geschichte des Nahostkonflikts und die aktuelle Situation in Gaza auf. Die Referierenden stellen den verzerrten, antisemitisch motivierten Darstellungen dabei differenzierte, antisemitismusfreie Sichtweisen entgegen.
8. Juni 2024
SUSI e.V.
Freiburg, Baden-Württemberg
Über die Gefahren von Rechtsextremismus in Dörverden sprechen
In ländlichen Räumen fehlt es oft an Austausch- und Informationsmöglichkeiten zu lokalen rechtsextremen Aktivitäten und Verschwörungserzählungen. Der Verein organisiert eine Diskussionsveranstaltung zu Gefahren und Folgen menschenverachtender rechtsextremer Ideologien und Rassismus. Vertreter*innen der lokalen Zivilgesellschaft tauschen sich zu Gegenstrategien aus und ermutigen ihre Mitmenschen zu Zivilcourage für Menschenrechte, Demokratie und eine solidarische Gesellschaft für alle.
Juni – August 2024
Forum Zukunft e.V.
Dörverden, Niedersachsen
Über aktuelle Formen von Antisemitismus aufklären
Nach dem Massaker der Hamas am 07.Oktober 2023 in Israel nehmen antisemitische Vorfälle und Übergriffe bundesweit zu. Die Konferenz „Grenzen der Aufklärung. Der 7. Oktober und die Gegenwart des Antisemitismus” analysiert aktuelle Facetten des Antisemitismus, etwa im Kunst- und Kulturbereich und an Hochschulen. In Workshops informieren Wissenschaftler*innen über die Geschichte des arabisch-israelischen Konfliktes und dessen politisch-ökonomischen Grundlagen. Die Teilnehmenden erarbeiten Strategien gegen antisemitische Ideologien.
20.-22. Juni 2024
Gesellschaft für kritische Bildung e.V.
Köln, Nordrhein-Westfalen
Queere BIPoC vernetzen und empowern sich gegen ausgrenzende Alltagserfahrungen
Empowermenträume für Menschen, die sowohl rassifiziert werden als auch aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Orientierung oder Identität Diskriminierung erfahren, sind rar. Die vielschichtigen und sich überschneidenden Erfahrungen von Rassismus, Queerfeindlichkeit oder Antifeminismus haben häufig negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit. Ein Wochenendseminar gibt queeren BIPoC (Schwarze, Indigene und People of Color) Raum für Vernetzung, Austausch und gegenseitige Stärkung.
1.-3. November 2024
lila_bunt. Feministische Bildung, Praxis & Utopie e.V.
Zülpich, Nordrhein-Westfalen
Senior*innen werden gegen Verschwörungsideologien und Hetze aktiv
Rechte Stammtischparolen und menschenverachtende Aussagen sind im Alltag immer wieder zu hören. Senior*innen eines Bürger*innentreffs wollen das nicht länger unkommentiert hinnehmen, sondern gegen Hass und Hetze aktiv werden. In Praxis- Workshops lernen sie, im Familien- und Freundeskreis und in alltäglichen Situationen argumentativ und sicher für demokratische Werte und gegen rassistische Stereotype und Falschinformationen einzutreten.
26. September 2024
BürgerTreff e.V.
Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg
Jugendliche kommen mit Holocaust-Überlebender ins Gespräch'
Jugendliche in Hamburg haben sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander gesetzt und kommen nun mit Antje Kosemund ins Gespräch, die als Jugendliche die Shoah überlebte. Da immer weniger Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus am Leben sind, ist der direkte Kontakt für die Erinnerungs- und Gedenkarbeit mit jungen Menschen besonders wertvoll. Die Jugendlichen tauschen sich in dem Zusammenhang auch darüber aus, wie Demokratie und Menschenrechte angesichts der aktuell hohen Zustimmungswerte für rechtsextreme Parteien geschützt werden können.
14. Juni 2024
Bildung Jugend Basiskultur e.V.
Hamburg
Jugendsozialarbeiter*innen bekämpfen Antisemitismus in Ostsachsen
Antisemitismus ist eine der ältesten und wirkmächtigsten Ideologien der Ungleichwertigkeit. Schon vor dem 7. Oktober 2023 kam es in Sachsen zu zahlreichen antisemitischen Vorfällen und Angriffen. Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel sind die Zahlen weltweit stark angestiegen. Um antisemitischen Einstellungen präventiv zu begegnen, entwickeln die Projektverantwortlichen eine Workshopreihe gegen Antisemitismus für Fachkräfte der ostsächsischen Jugendsozialarbeit. Die Teilnehmenden erlangen Wissen und Handlungskompetenz, um kompetent mit Jugendlichen im Themenfeld zu arbeiten und antisemitische Verschwörungserzählungen zu entkräften.
Juni-Oktober 2024
RAA Sachsen e.V.
Bautzen, Sachsen
Engagierte Senior*innen wehren sich im Emsland gegen Rassismus und Antisemitismus
Im Emsland engagieren sich zivilgesellschaftliche Initiativen, Senior*innen und andere Ehrenamtliche für Demokratie und Menschenrechte. Dabei sind sie immer wieder mit antidemokratischen Einstellungen, Verschwörungserzählungen und rechtsextremen Äußerungen konfrontiert. Um sich wirkungsvoll und sicher dagegen zu positionieren, nehmen die Engagierten an Workshops teil, die Wissen zu Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie Kommunikations- und Interventionsstrategien für den Alltag vermitteln.
Juli 2024
Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V.
Papenburg, Niedersachsen
Schüler*innen werden gegen Rassismus aktiv
In einer Schule in Steinfurt kommt es immer wieder zu rassistischen Äußerungen, zu Mobbing und manchmal auch zu Gewalt. Die Schüler*innen wünschen sich ein Schulklima, in dem alle gemeinsam, gewaltfrei und gleichberechtigt akzeptiert miteinander umgehen und lernen. In einer Projektwoche setzen sie sich intensiv mit den Themen Rassismus, Sexismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auseinander. Sie entwickeln Strategien, um negativ von Rassismus betroffene Mitschüler*innen zu schützen und gegen Ausgrenzungen wirksam werden zu können.
Juni 2024
Hauptschule am Bagno Steinfurt
Steinfurt, Nordrhein-Westfalen
Engagierte eines Demokratiebündnisses dazu befähigen, Rechtsextremismus entgegen zu treten
Im Rheingau engagieren sich Demokrat*innen für Menschenrechte und Vielfalt. Um zukünftig noch entschlossener gegen Rechtsextremismus und Falschinformationen aktiv werden zu können, setzen sie sich in Workshops mit Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Verschwörungserzählungen auseinander. Sie erlernen Methoden, die dabei helfen, rechtsextreme und menschenverachtende Aussagen sowie Fake News im Alltag und in den Sozialen Medien zu erkennen und zu entkräften. So können sie wirksam dazu beitragen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt im ländlichen Raum zu stärken.
August – Dezember 2024
Bündnis für Demokratie und Vielfalt Rheingau e.V.
Region Gneisenheim, Hessen
Sinti*zze organisieren Festival für Begegnung und Austausch
Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja ist in der Mehrheitsgesellschaft weit verbreitet. Betroffene erleben in allen Lebensbereichen massive Ausgrenzungen und Anfeindungen, sei es auf der Straße, beim Kontakt mit Ämtern oder im Bildungsbereich. Die Perspektiven der Sinti*zze und Rom*nja bleiben in der Duisburger Stadtgesellschaft häufig unsichtbar. Der Duisburger Sintiverein lädt zu einem großen Festival mit vielfältigen Angeboten für Kinder und Erwachsene ein, um lebendige Begegnungen und Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen und stereotypes Denken abzubauen.
4.-6. Oktober 2024
Duisburger Sintiverein e.V.
Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Junge Rom*nja und Sinti*zze erheben ihre Stimmen: Wer schreibt, bleibt!
Junge Rom*nja und Sinti*zze sind in Berlin rassistischen Übergriffen ausgesetzt, sowohl in der Schule als auch auf offener Straße. Ihr Alltag ist deshalb häufig von Abwertungserfahrungen und zu selten von Selbstbestimmung geprägt. Ihre Perspektiven werden kaum sichtbar. Ein Ferienworkshop für kreatives Schreiben stärkt ihre Resilienz und gibt Kraft, um angesichts der Verhältnisse widerständig zu bleiben. Die Teilnehmenden finden ihre Stimmen, empowern sich und bringen ihre Sichtweisen und Forderungen nach gesellschaftlicher Teilhabe, Rassismusabbau und sozialer Gerechtigkeit zu Papier und in digitale Soziale Medien.
Juli – August 2024
Kelipen e.V.
Berlin
Stadtrundgänge zu Kolonialismus und Holocaust in Witzenhausen veranstalten
In Witzenhausen existierte seit 1898 die Deutsche Kolonialschule, die dazu beitrug, rassistische Ideologien nachhaltig in der deutschen Öffentlichkeit zu verankern und Millionen von Menschen in den Kolonien auszubeuten und zu ermorden. Zudem lebten auch in Witzenhausen viele Juden*Jüdinnen, die während des Holocaust vertrieben oder ermordet wurden, eine Synagoge wurde 1938 zerstört. Damit diese Teile der Stadtgeschichte nicht in Vergessenheit geraten, müssen sie weiter aufgearbeitet werden. Die Initiative lädt zu thematischen Stadtrundgängen ein, bei denen die rassistisch und antisemitisch motivierten Taten von Bürger*innen Witzenhausens ebenso eine Rolle spielen wie die Geschichten einiger Opfer und Widerständiger. Ziel ist es, sowohl die historische Verantwortung als auch aktuelle rassistische und antisemitische Entwicklungen in der Stadtgesellschaft in den Blick zu nehmen.
Mai – Juni 2024
Nachbarschaftsring Witzenhausen e. V.
Witzenhausen, Hessen
Schüler*innen setzen sich in Salzhausen gegen Rassismus und für eine Schulgemeinschaft ohne Diskriminierung ein
Eine anonyme Umfrage am Gymnasiums Salzhausen hat gezeigt, dass Diskriminierungen und rassistische Äußerungen für viele Schüler*innen zum Alltag gehören. Teilweise kommt es auch zu rassistisch motivierter Gewalt. Während eines Projekttages kommen die Schüler*innen mit dem Ziel zusammen, sich für Diskriminierungsformen und Folgen von Rassismus zu sensibilisieren und die Klassen- und Schulgemeinschaft zu stärken. Sie lernen, eigenes Verhalten zu reflektieren und sich für ein respektvolles Miteinander im Alltag zu engagieren.
August 2024 – März 2025
Schulförderkreis Gymnasium Salzhausen e.V.
Salzhausen, Niedersachsen
Itzehoe setzt sich für Akzeptanz und Sichtbarkeit queerer Menschen ein
Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche, nicht-binäre und queere Menschen sind in vielen Lebensbereichen Diskriminierungen ausgesetzt, insbesondere auch in kleinen Städten und ländlichen Räumen. Immer häufiger werden sie Ziel antifeministischer Diffamierungen, auch durch rechtsextreme Gruppen und Parteien. Mit dem ersten Christopher Street Day (CSD) in Itzehoe zeigen queere Menschen und ihre Unterstützer*innen deutlich, dass die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in einer demokratischen Gesellschaft unabdingbar ist. Informationsstände und kulturelle Beiträge laden dazu ein, Vorurteile zu hinterfragen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
29. Juni 2024
Kreative Nordlichter e.V.
Itzehoe, Schleswig-Holstein
Politische Teilhabe von Migrant*innen in Eberswalde erhöhen
Im Dezember 2024 finden Wahlen zum Beirat für Migration und Integration im Landkreis Barnim statt. Zuletzt war die Wahlbeteiligung sehr niedrig, dabei hat sich die Zahl der Wahlberechtigten erhöht. Damit sich alle migrantisierten Personen im Landkreis angemessen vertreten wissen können, motiviert das Projekt dazu, sich für den Beirat zur Wahl zu stellen und auch vom aktiven Wahlrecht Gebrauch zu machen. Jugendliche Kandidierende ab 18 Jahren und erwachsene Einzelbewerber*innen werden in ihrem Anliegen unterstützt, sich zukünftig für die Interessen aller Migrant*innen einzusetzen. An einem Oberstufenzentrum und in öffentlich zugänglichen Räumen finden Workshops statt, die über kommunalpolitische Themen und die Beiratsarbeit informieren und die Selbstorganisation von migrantisierten Personen erhöhen. Außerdem entstehen Informationsmaterialien, die digital abgerufen werden können.
September - Dezember 2024
Bürgerstiftung Barnim Uckermark
Eberswalde, Brandenburg
Über Rechtsextremismus und antidemokratische Kräfte in Wiesbaden aufklären
In Wiesbaden finden sich engagierte Demokrat*innen nicht damit ab, dass rechtsextreme, rassistische Gruppen zunehmend an Einfluss gewinnen und Verschwörungsmythen verbreiten. Mit einer Kampagne zur Verteidigung der Demokratie setzen sie ein deutliches Zeichen gegen Hass und Hetze. Renommierte Experten klären in Vorträgen über Formen rechtsextremer Mobilisierung, die Arbeit rechtsextremer Parteien, sowie über Inhalte und Folgen der Correktiv-Recherchen zu rechtsextremen Vernetzungstreffen auf und geben Anregungen für Interventionsmöglichkeiten der demokratischen Zivilgesellschaft. Die aufgezeichneten Vorträge sind über die Youtube-Seite der Initiative abrufbar.
Juli-November 2024
Momentmal! e.V.
Wiesbaden, Hessen
LSBTIAQ* feiern Pride Schabbat in Hamburg
Im Rahmen des Christopher Street Days und der zugehörigen Pride Week findet im Jüdischen Kulturhaus Hamburg ein liberaler jüdischer Gottesdienst statt. Dafür hat die Liberale Jüdische Gemeinde den Wiener Rabbiner Lior bar-Ami eingeladen, der sich seit Jahren für mehr Sichtbarkeit queerer Juden*Jüdinnen und mehr Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt einsetzt. Der Pride Schabbat steht allen Interessierten offen, fördert Vernetzung und Austausch von queeren jüdischen und nicht-jüdischen Hamburger*innen und trägt dazu bei, Vorurteile und Antisemitismus abzubauen.
19. Juli 2024
Israelitischer Tempelverband –Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg
Hamburg
Sich mit Antisemitismus in Folge des 7. Oktober 2023 auseinandersetzen
Der Sammelband „Responses to 7 October“ setzt sich mit Geschichte und Gegenwart des anti-israelischen Antisemitismus in Deutschland, Großbritannien und anderen europäischen Ländern auseinander und fokussiert dabei sowohl mediale als auch universitäre Diskurse und die Aktivitäten sich antisemitisch äußernder studentischer Gruppen. Im Rahmen einer internationalen Fachtagung tauschen sich Expert*innen und politische Bildner*innen über Möglichkeiten der Antisemitismussensibilisierung, -prävention und -bekämpfung aus.
Juli 2024
IIBSA e.V.
Berlin, bundesweit
Rassismus in Kirchheim unter Teck bekämpfen
Migrantisierte Personen, Schwarze Menschen und People of Colour sind in Kirchheim unter Teck, auch wegen des wachsenden Einflusses rechtsextremer Positionen, zunehmend von Rassismus und Diskriminierungen betroffen. Die Initiative bietet Workshops an, die Rassismus bekämpfen, Vorurteile abbauen und die Akzeptanz von Vielfalt in Kirchheim unter Teck fördern.
September-Oktober 2024
Solidarität Afrika e.V.
Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg
Nie wieder ist jetzt! Rosenheimer Bürger*innen engagieren sich gegen Rechtsextremismus
Immer häufiger führen rechtsextreme Gruppen und Parteien in Rosenheim Demonstrationen durch, die Verschwörungsideologien und Hass verbreiten. Das Bündnis gegen rechte Hetze Rosenheim organisiert Protestaktionen gegen solche Veranstaltungen. Die Engagierten laden außerdem zu einer Veranstaltungsreihe ein, die mit zahlreichen Vorträgen und Events über rechtsextreme Strategien und Ideologien informiert und sich mit Gegenstrategien gegen rassistische Hetze auseinandersetzt.
Juli-Dezember 2024
Verein zur Förderung demokratischer Kultur, Kommunikation und Wissenschaft - VKKW e.V.
Rosenheim, Bayern
Kampagne macht Schwarze Bibliotheken bundesweit sichtbar
Bücher sind unersetzbare Quellen für Wissen, Inspiration oder Unterhaltung. Was aber, wenn sich die eigene Lebensrealität kaum in der Literatur wiederfindet? Schwarze Geschichten und Literaturperspektiven sind in der Bundesrepublik nach wie vor marginalisiert. Es gibt mehrere Schwarze Bibliotheken, die als Safer Spaces, als Orte für Austausch und Empowerment und als Lernorte, auch für die weiße Mehrheitsgesellschaft, eine wichtige Rolle spielen. Zu wenige Menschen wissen jedoch von ihrer Existenz. Eine Plakatkampagne verschafft der Fasiathek Hamburg, der EOTO Bibliothek Berlin, der Schwarzen Kinderbibliothek Bremen, der Theodor Michael Wonja Bibliothek Köln und der Mobilen Bibliothek LIAA Leipzig mehr Sichtbarkeit und setzt damit auch ein deutliches Zeichen gegen Rassismus.
Juli-November 2024
ISD-Bund e.V.
Berlin, Hamburg, Bremen, Köln, Leipzig
Kultureinrichtungen in Leipzig gegen anti-israelischen Antisemitismus stärken
Soziokulturelle Zentren und andere Kultureinrichtungen in Leipzig sind seit dem 7. Oktober 2023 immer häufiger mit Anfragen von politischen Gruppen konfrontiert, die antisemitische Überzeugungen vertreten, den Terrorismus der Hamas verharmlosen und das Existenzrecht Israels in Frage stellen. Insbesondere Einmietungsanfragen solcher Gruppen stellen Kulturakteur*innen vor Herausforderungen, die sie kaum bewältigen können. Das Projekt bietet bedarfsgerechte und an demokratischen Werten orientierte Workshops und Beratung zu aktuellen Formen des Antisemitismus und entsprechenden Gegenstrategien an. Dabei steht der kollegiale Austausch der Kulturakteur*innen im Fokus.
August 2024 – Juli 2025
Pöge-Haus e.V.
Leipzig, Sachsen
Jugendliche in Langenfeld gegen Antisemitismus und Hate Speech stärken
Nicht nur in Nordrhein-Westfalen nehmen antisemitische Ressentiments zu. Insbesondere unter Jugendlichen sind antisemitische Hassreden verbreitet, sowohl in Schulen und Jugendeinrichtungen als auch in den digitalen Räumen der Sozialen Medien. Die Initiative entwickelt lebensweltorientierte, präventive Workshops, die junge Menschen für die Folgen von Antisemitismus sensibilisieren, die Lebensrealitäten von Juden*Jüdinnen in Nordrhein-Westfalen sichtbar machen und zur Reflexion anregen. Außerdem tragen die Formate dazu bei, die digitalen Medienkompetenzen der Jugendlichen zu erweitern.
Oktober 2024 – Juni 2025
Resonanz e.V.
Langenfeld, Nordrhein-Westfalen
Antiasiatischen Rassismus bekämpfen
Antiasiatischer Rassismus existiert nicht erst der Corona-Pandemie. Seit dem Mittelalter haben sich in Europa rassistische Narrative verbreitet, die bis heute wirkmächtig sind. Asiatisch gelesene Menschen werden heute einerseits als sogenannte „Vorzeigemigrant*innen" beschrieben und gegen andere (post)migrantische Gruppen ausgespielt; andererseits werden sie als homogene Gruppe dargestellt, von der eine Gefahr für die weiße Mehrheitsgesellschaft ausgehe. Verbale Anfeindungen, strukturelle Diskriminierungen und körperlichen Gewalt sind die Folgen. Der Verein organisiert eine digitale Veranstaltung zur kritischen Auseinandersetzung mit antiasiatischem Rassismus und lädt dazu Hami Nguyen ein, die aus ihrem Buch „Das Ende der Unsichtbarkeit“ liest.
August 2024
Caritasverband für den Rhein-Bergischen Kreis e.V.
online, Nordrhein-Westfalen
Die Johannes-Passion von antisemitischen Inhalten befreien
Die Texte der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach enthalten viele antisemitische Aussagen. Das Projekt „Critical Classics“ erarbeitet gemeinsam mit Expert*innen eine diskriminierungsfreie Edition des Werks und gibt diese als inhaltliche Einführung, annotiertes Libretto und als Notentext zur Nutzung für Orchester und Konzerthäuser. Zusätzlich bietet die Initiative Workshops zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der klassischen Musik und im Musiktheater an.
Oktober 2024 – März 2025
Kulturinitiative e.V.
Köln, Nordrhein-Westfalen, bundesweit
An NS-Verbrechen in Erlangen erinnern und für die Rechte von Menschen mit Behinderung eintreten
Zwischen 1933 und 1945 wurden schätzungsweise über 210.000 Menschen mit Behinderungen oder Erkrankungen systematisch ermordet. Auch in Erlangen gab es eine sogenannte „Heil- und Pflegeanstalt“, in der solche Verbrechen stattfanden. Bis heute sind sie nicht umfassend aufgearbeitet. Das Gebäude wurde bisher nicht offiziell zu einem Gedenkort gemacht. Die Initiative entwickelt ein partizipatives Dokumentationstheaterstück, das an die Opfer erinnert und von konkreten Schicksalen erzählt. Dabei wirft es Fragen nach Parallelen der Gegenwart auf. Das Stück verbindet Erinnerung und Gedenken mit einem deutlichen Zeichen für Inklusion und gegen die rechtsextreme Abwertung von Menschen mit Behinderung.
November – Dezember 2024
Zentrum für Selbstbestimmtes Leben Behinderter e.V.
Erlangen, Bayern
Rechtsextremismus in Neukölln bekämpfen
Stereotypisierende und rassistische Darstellungen von Neukölln und seinen Bewohner*innen sind über Berlin hinaus weit verbreitet. Gleichzeitig sind in dem Bezirk Neonazis aktiv und verübten zwischen 2009 und 2021 eine Anschlagsserie, die bis heute nicht aufgeklärt ist. Das Festival bringt Menschen zusammen, die sich dem entgegenstellen, ein Zeichen für ein offenes Neukölln setzen und sich mit Betroffenen von Rassismus und Diskriminierung solidarisieren. Workshops, Diskussionsveranstaltungen und Musik setzen sich mit der rechtsextremen Gewalt im Bezirk auseinander und fördern Zusammenhalt und Solidarität.
September 2024
Offenes Neukölln e.V.
Berlin
Kein Schlussstrich! An die Opfer des NSU in Nürnberg erinnern
Im September 2024 jährt sich die Ermordung von Enver Şimşek zum 24. Mal. Mehmet Kubaşık starb 2006. Semiya Şimşek und Gamze Kubaşık verloren während der Mordserie des rechtsterroristischen NSU ihre Väter. Zwischen 2000 und 2007 ermordete die rechtsextreme Gruppe weitere acht Personen. Zudem verübte sie rassistisch motivierte Sprengstoffanschläge in der Kölner Keupstraße, in einem Kiosk in der Probsteigasse Köln und in einer Kneipe in Nürnberg. 1999 überlebte Mehmet O. schwerverletzt einen Anschlag in seiner Gaststätte. Die Initiative lädt zu einer Podiumsdiskussion mit Semiya Şimşek, Gamze Kubaşık und Mehmet O. ein.
1. September 2024
Kermit e.V.
Nürnberg, Bayern
Gegen Rassismus und für Selbstbestimmung Schwarzer Frauen in Aachen kämpfen
Menschen mit Migrationsbiografie sind im Alltag häufig mit Rassismus und Ausgrenzung konfrontiert. Insbesondere Schwarze Musliminnen müssen sich selbst und ihre Religion immer wieder erklären. Das Projekt empowert von Rassismus und Islamfeindlichkeit Betroffene in Aachen und schafft eine Austauschmöglichkeit für alle Frauen, unabhängig von Religion und Herkunft. Themenbezogene, moderierte Gesprächsformate ermöglichen Dialog, fördern die Akzeptanz von Vielfalt und öffnen den Raum für mehr Solidarität.
September – Dezember 2024
NGONDA e.V.
Aachen, Nordrhein-Westfalen
Schüler*innen in Lüneburg setzen sich mit jüdischer Familiengeschichte zur NS-Zeit auseinander
Da es immer weniger Möglichkeit gibt, mit Zeitzeug*innen des Holocausts ins Gespräch zu kommen, wird es schwieriger, jungen Menschen über einen persönlichen und emotionalen Zugang die Geschichte des Nationalsozialismus zu vermitteln. Ausgehend von einem alten Foto, das die Protagonistin auf einem Dachboden findet, erzählt eine Theaterstück für Schüler*innen ab der siebten Klasse die Geschichte einer jüdischen Familie aus Lüchow nach und macht so die Verbrechen des Nationalsozialismus eindrücklich nachvollziehbar. Durch anschließende Gespräche, Hintergrundinformationen und Einordnungen haben die Schüler*innen die Möglichkeit, sich über ihre Eindrücke, Gefühle und Fragen auszutauschen.
November 2024-Dezember 2025
Geschichtswerkstatt Lüneburg e.V.
Lüneburg, Niedersachsen
Mit Improvisationstheater für Alltagsrassismus in Reutlingen sensibilisieren
Die Erfahrung von Alltagsrassismus gehört für viele Menschen in Reutlingen zur Lebensrealität. Seit eine Unterkunft für männliche Geflüchtete in der Stadt eröffnet wurde, verbreiten sich rassistische Narrative und Falschinformationen. Ein Theaterstück spiegelt und entlarvt diese Narrative mit den Mitteln der Improvisation und sensibilisiert das Publikum für Formen und Folgen rassistischer Ausgrenzung.
26. September 2024
Diakonieverband Reutlingen
Reutlingen, Baden-Württemberg
Gegen Antisemitismus in Kunst und Kultur in Bremen aktiv werden
Im Kunst- und Kulturbereich sind Antisemitismus und Antizionismus nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 verbreitet. Schon die Debatte um die documenta 15 hat gezeigt, dass viele Kulturschaffende wenig Wissen über den Nahostkonflikt und Antisemitismus haben, während es Antisemitismusforscher*innen häufig an kunsthistorischen und bildanalytischen Kenntnissen fehlt. Eine Veranstaltungsreihe befasst sich mit aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus im Kunst- und Kulturbetrieb, in der Musik, im Film, auf TikTok und in der Architektur. Ziel ist es, über Antisemitismus aufzuklären und Wege zu einer emanzipatorischen antisemitismuskritischen Arbeit im Kulturbereich aufzuzeigen.
September - Dezember 2024
DIG Bremen/Unterweser e.V. / Junges Forum
Bremen
Künstler*innen in Rhein-Neckar engagieren sich gegen rechtsextreme Normalisierung
Mitglieder des Künstlerbunds Rhein-Neckar sehen sich zunehmend mit Herausforderungen durch die rechtsextreme und rassistische Normalisierung in der Gesellschaft, in der Kommunalpolitik und im Kulturbereich konfrontiert und betrachten diese Entwicklungen mit Sorge. Während eines Symposiums entwicklen sie praxisorintierte Handlungsstrategien, um stärker für demokratische Werte und ein gesellschaftliches Miteinander der Vielfalt einzutreten und deutlich Stellung gegen Hass und Hetze zu beziehen.
5. Oktober 2024
Künstlerbund Rhein-Neckar e.V.
Neckargmünd, Baden-Württemberg
An lange verleugnete NS-Opfergruppen in der Gedenkstätte Sachsenhausen erinnern
Erst 2020 hat der deutschen Bundestag als "asozial" und "berufskriminell" stigmatisierte Menschen als Opfergruppen des NS-Regimes anerkannt. Eine öffentliche Debatte zu ihrer Kriminalisierung und Stigmatisierung vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus steht nach wie vor aus. Forscher*innen gehen von mindestens 70.000 Menschen aus, die von den Nationalsozialist*innen in den Häftlingskategorien schwarzer und grüner Winkel verfolgt wurden. Wie viele von ihnen in den Konzentrationslagern starben, ist bis heute unbekannt. 2023 wurde in der Gedenkstätte Sachsenhausen eine erste Gedenkstele mit dem schwarzen Dreieck aufgestellt. Am 29.9.2024 wird eine weitere Stele mit grünem Stein-Winkel eingeweiht. Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist damit der erste Ort, an dem allen verleugneten Opfern angemessen gedacht wird.
29. September 2024
Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus e.V.
Sachsenhausen, Brandenburg
Rassismus- und Antisemitismuskritik in Sachsen zusammen denken
Seit dem 7. Oktober 2023 nehmen antisemitische und rassistische bzw. antimuslimische Gewalt kontinuierlich zu. In Einrichtungen und Teams der politischen Bildung bestehen Konflikte, die eine angemessene Bearbeitung beider Themen behindern können. Das Projekt schafft Räume für einen kritischen fachlichen Austausch der Akteur*innen der Demokratiebildung in Sachsen. Dabei geht es darum, angemessene Haltungen und Konzepte zu entwickeln, um Rassismus und Antisemitismus gleichermaßen zu bekämpfen. Die Beteiligten gewinnen Handlungsfähigkeit, um im Rahmen eines besonders konfliktbehafteten gesellschaftlichen Zustands professionell zu agieren und Aushandlungsräume zu moderieren.
Oktober 2024 – August 2025
LAG pokuBi Sachsen e.V.
Sachsen
Schüler*innen in Sprockhövel für Alltagsrassismus sensibilisieren
Schüler*innen of colour erleben im Schulalltag immer wieder Rassismus – ob auf dem Schulweg, im Bus oder im Unterricht und in den Pausen. Um die Schüler*innen für die Erfahrungen von Betroffenen und ihre eigenen rassistischen Denk- und Verhaltensweisen zu sensibilisieren, zeigt die Ausstellung #wasihrnichtseht im Schulgebäude anonymisierte Zitate von Betroffenen, in denen sie ihre Diskriminierungserfahrungen, deren Folgen und ihre Wünsche an nicht-Betroffene benennen. Die aktive Auseinandersetzung mit den Erfahrungen und Perspektiven von Betroffenen soll zu einem diskriminierungsärmeren Schulalltag beitragen.
November 2024
Verein der Freunde und Förderer der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule e.V.
Sprockhövel, Nordrhein-Westfalen
Rassismus- und Antisemitismuserfahrungen in Schulen im Landkreis Düren erforschen
Um wirksame Handlungskonzepte gegen Rassismus und Antisemitismus an Schulen zu entwickeln, gibt der Landkreis Düren eine wissenschaftliche qualitative Studie in Auftrag, bei der Schüler*innen und Lehrkräfte mehrerer Schulen zu ihren Erfahrungen im Alltag befragt werden. Die Erkenntnisse tragen dazu bei, wirksame Gegenmaßnahmen und Sensibilisierungsformate auf Modellschulen zu übertragen und dort zu erproben.
Januar – Oktober 2025
Kreis Düren, Amt für Schule und Bildung
Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen
Rassismus und Antisemitismus durch Austauschformate in Hannover bekämpfen
Rassismus, Antisemitismus, Hass und Hetze nehmen auch in Hannover zu. Gräben zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und Milieus scheinen schwer zu überwinden zu sein. Um Menschen wieder miteinander ins Gespräch zu bringen und so zum Abbau von Vorurteilen beizutragen, finden niedrigschwellige Dialogveranstaltungen in Kneipen, Dönerbuden, in Moscheen oder auf Wochenmärkten statt. Diese laden zum Erzählen, Zuhören und Diskutieren ein und ermöglichen augenöffnende Perspektivwechsel.
Januar – Dezember 2025
Meine Bildung und ich e.V.
Hannover, Niedersachsen
Für Rassismus sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten für den Schulalltag in Varel entwickeln
Von Rassismus Betroffene sind im Schulalltag immer wieder mit Diskriminierung, Vorurteilen oder rassistischer Sprache konfrontiert. Grund dafür ist in vielen Fällen nicht die Absicht, andere zu verletzen, sondern das Fehlen eines Bewusstseins für eigene rassistische Denk- und Verhaltensweisen und einer Sensibilität für die Perspektive Betroffener. An dieser Stelle setzen die Engagierten mit einem Schulprojekt an. Schüler*innen und Lehrer*innen setzen sich in Workshops, kreativen Projekten und Reflektionsangeboten mit den Auswirkungen von Rassismus auf den Schulalltag und die eigene Rolle und Handlungsmöglichkeiten auseinander.
März 2025
Waisenstift Varel
Varel, Niedersachsen
In Berlin der Opfer des Terrorangriffs der Hamas auf Israel vom 07. Oktober 2023 gedenken
Am 07. Oktober 2024 jährt sich das Massaker der Terrororganisation Hamas in Israel zum ersten Mal. Antisemitischer Hass, Gewalt und Terrorverharmlosung nehmen seitdem in Berlin und weltweit zu. Dem setzt das Bündnis „Feminism unlimited“ mit einer öffentlichen Gedenkveranstaltung Solidarität mit Jüdinnen*Juden entgegen. Die Veranstaltung schafft einen Raum für kollektive Trauer, in dem den Opfern des Massakers vom 07. Oktober, ihren Angehörigen und allen islamistisch und faschistisch verfolgten gedacht wird.
07. Oktober 2024
Forum Naturfreundejugend Berlin e.V.
Berlin
Gifhorner Berufsschüler*innen engagieren sich gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Hass im Netz
Im Rahmen einer Projektwoche zur Demokratieförderung setzen sich Berufsschüler*innen in Gifhorn mit den Themen Flucht, Migration, Asylpolitik, Rassismus und rechtsextremer Normalisierung in Niedersachsen auseinander. Sie entwickeln Strategien, um mit rassistischen Parolen im Alltag, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder Hatespeech im Internet umzugehen und solche Äußerungen in Frage zu stellen. Über 20 Workshops laden dazu ein, anhand kreativer Methoden Perspektiven für eine demokratische und solidarische Zukunft zu entwickeln.
10. – 14. Februar 2025
Berufsbildende Schulen 1 des Landkreises Gifhorn
Gifhorn, Niedersachsen
Überlebende erinnern an den rassistischen Brandanschlag in Duisburg-Wanheimerort 1984
In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1984 ereignete sich in einem Wohnhaus in Duisburg-Wanheimerort ein Brandanschlag. Sieben Menschen türkischer Herkunft kamen ums Leben, weitere 23 wurden verletzt. Zum 40. Jahrestag organisiert Aynur Satır, die das Feuer als Kind schwer verletzt überlebte, eine Gedenkkundgebung. Ihre Familienangehörigen sollen nicht in Vergessenheit geraten. Obwohl Augenzeugen und Überlebende von Hakenkreuzen am Hauseingang berichteten, schlossen die Behörden ein rassistisches oder rechtsextremes Tatmotiv aus. Überlebende, Betroffene rassistischer Gewalt in Duisburg und zivilgesellschaftliche Initiativen fordern bis heute eine angemessene Aufklärung und Gerechtigkeit.
26. August 2024
Opferberatung Rheinland c/o IDA e.V.
Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Bundesweit Workshops für rassismussensiblere Schulen anbieten
Das Bundesnetzwerk der Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte verfolgt die Vision einer rassismussensiblen Bildungslandschaft in Deutschland. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickeln sie Workshopformate, die Lehrer*innen und andere Fachkräfte für den Umgang mit rassistischen Situationen im Schulalltag sensibilisieren und Bildungsgerechtigkeit für alle befördern. Zudem sind Empowermentformate zur Stärkung von Lehrkräften mit Diskriminierungserfahrungen buchbar. Die Workshops werden über die Plattform „leraconnect“ via Instagram bundesweit beworben.
September 2024 – August 2026
LeMi e.V.
bundesweit
Gemeinsam gegen Antisemitismus in Erfurt
Seit dem 7. Oktober 2023 kommt es immer häufiger zu antisemitischen Vorfällen und Übergriffen in Erfurt. Eine Vortragsreihe mit anschließenden Diskussionen lädt zu produktiver Auseinandersetzung ein. Die (fehlende) Aufarbeitung von Nationalsozialismus und Antisemitismus in der ehemaligen DDR spielt dabei ebenso eine Rolle wie die aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus in Thüringen.
Oktober – Dezember 2024
Ge.Bi.s.S. e.V.
Erfurt, Thüringen
Jugendliche mit Migrationsgeschichte erstellen Dokumentarfilme gegen Rechtsextremismus
Junge Menschen mit Migrationsgeschichte sind häufig Ziel rassistischer Anfeindungen und Ausgrenzung. Das Projekt unterstützt diese jungen Menschen dabei, selbstständig kurze Dokumentarfilme zu drehen, die ihre Lebensrealitäten sichtbar machen und sie dazu befähigt, gegen Hassrede, Diskriminierung und Rechtsextremismus vorzugehen. Das nötige Know-How erlernen die Jugendlichen in Workshops, die neben technischen Skills auch Kenntnisse zu Ideologien der Ungleichwertigkeit und Strategien zum Umgang mit Hassrede on- znd offline vermitteln.
Dezember 2024 – Juni 2025
International Journalists Association e.V.
Frankfurt am Main, Hessen
Austausch und Solidarität zwischen jüdischen und palästinensischen Menschen in Halle fördern
Der terroristische Überfall der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 hatte in Halle (Saale) eine besondere Brisanz, fand er doch nur 2 Tage vor dem Jahrestag des Terroranschlags in Halle statt. Der durch die gemeinsame Trauerarbeit um die Opfer des Terroranschlags geschaffene Dialog zwischen jüdischen Einwohner*innen, den migrantischen Communities und der Mehrheitsgesellschaft riss ab. Angesichts des Nahostkonflikts steht eine wachsende Zahl an palästinensischen Einwohner*innen und deren Verbündete den jüdischen Einwohner*innen und deren Verbündeten gegenüber. Eine Podiumsdiskussion mit jüdischen und palästinensischen Menschen ermutigt zu einem offenen Austausch jenseits von Antisemitismus und Rassismus und schafft einen Raum, in dem beide Gemeinschaften ihre Perspektiven, Sorgen und Hoffnungen zum Ausdruck bringen. Das Projekt trägt so zur Entwicklung einer Friedensperspektive bei. Ein Kunstworkshop ermöglicht es den Teilnehmenden, ein kreatives Ventil zu finden, um komplexe Gefühle und gemeinsame Erfahrungen zu erkunden. Ein Format für Fachkräfte aus dem Bildungsbereich thematisiert die Hintergründe des Israel-Palästina-Krieges und stellt Methoden bereit, um das Thema mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu bearbeiten.
November 2024
Friedenskreis Halle e.V.
Halle (Saale), Sachsen-Anhalt
In Leipzig an das antisemitische Pogrom vom 07. Oktober 2023 erinnern
In Leipzig kommt es insbesondere seit dem 07. Oktober 2023 zunehmend zu antisemitischen Angriffen und Bedrohungen. Anlässlich des Jahrestags des terroristischen Angriffs der Hamas auf Israel wird bei einer Lesung des Buchs „Feuer – Israel und der 7. Oktober“ von Ron Leshem an die Ereignisse vom 07. Okrober 2023 erinnert. Eine anschließende moderierte Gesprächsrunde bietet die Gelegenheit, sich über das Gehörte auszutauschen und Handlungsmöglichkeiten im Kampf gegen Antisemitismus zu diskutieren. Die Förderung der Amadeu Antonio Stiftung wird für Sicherheitskosten eingesetzt.
08. Oktober 2024
Makroscope e.V.
Leipzig, Sachsen
Frankfurter Christ*innen werden gegen Rechtsextremismus und Rassismus aktiv
Die Evangelische Gemeinde Frankfurt-Bockenheim sieht die jüngsten Wahlerfolge rechtsextremer Parteien und die rassistischen Debatten um das Thema Migration mit Sorge. Eine Veranstaltungsreihe beleuchtet verschiedene Aspekte des Themas (z.B. „Warum wählen Menschen rechts?“, „Vielfalt – Was ist das eigentlich?“, „Abschiebung – Hintergründe und realitäten“) und lädt zu faktenbasierten, respektvollen Vortrags- und Gesprächsformaten auf den Kirchplatz ein. Eine ökumenische Predigt-Reihe und eine Ausstellung zum Unwort des Jahres 2023 („Remigration“) ergänzen das Programm.
November 2024 – Mai 2025
Evangelische Gemeinde Frankfurt-Bockenheim
Frankfurt am Main, Hessen
Gegen rassistische Narrative in Rosenheim aktiv werden und Geflüchtete unterstützen
In Rosenheim soll eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete entstehen. In anderen Orten im Landkreis hat sich bei ähnlichen Vorhaben gezeigt, dass rechtsextreme Gegeninitiativen schnell aktiv werden und den Diskursraum bestimmen. Eine Freiwilligengruppe von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte will sich für eine vielfältige Gesellschaft in Stadt und Landkreis einsetzen und gegen rassistische Ideologien aktiv werden. Die Gruppe entwickelt dazu Projekte und Aktionen im öffentlichen Raum.
März 2025 – Februar 2026
Caritas München Freising e.V.
Rosenheim, Bayern
Antisemitismus im Leipziger Fußball bekämpfen
Antisemitische Gewalt nimmt weltweit stark zu, auch in Sachsen. Das Fanprojekt Leipzig ist Teil der Jugendhilfe und arbeitet mit jungen Fans der drei Leipziger Fußballvereine eng zusammen, um Diskriminierungen und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu bekämpfen. Das Projekt „Der 7. Oktober und das Schweigen der Fankurven“ umfasst Workshops zu Funktion und Erscheinungsformen von Antisemitismus in Fußballkontexten und die Entwicklung handlungsorientierter Präventions- und Gegenstrategien für Fußballfans und Multiplikator*innen.
Januar – Dezember 2025
Outlaw gGmbH
Leipzig, Sachsen
Kölner Schüler*innen setzen sich mit Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja auseinander
Über Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja und deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus wird im Allgemeinen wenig gesprochen. Dennoch nehmen Ausgrenzungen, Diskriminierungen und Gewalt gegen Sinti*zze und Rom*nja bundesweit stark zu. Schüler*innen aus Köln beschäftigen sich in den Fachbereichen Geschichte, Sport, Musik und Kunst nun intensiv mit dem Thema, sprechen mit Zeitzeug*innen und besuchen Gedenk- und Dokumentationsstätten. Sie erarbeiten eine Ausstellung, die über die Geschichte der Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland informiert und für Vorurteile und Diskriminierungen sensibilisiert.
Februar 2025
Verein der Freunde und Förderer des Gymnasiums Rodenkirchen e.V.
Köln, Nordrhein-Westfalen
In Hamburg Esther Bejarano gedenken
Die Shoah-Überlebende Esther Bejarano wäre am 15. Dezember 2024 einhundert Jahre alt geworden. Das nehmen die Engagierten zum Anlass, ihrem Vermächtnis gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus zu gedenken und Konsequenzen für die Gegenwart aufzuzeigen. Bei der Veranstaltung wird Esther Bejaranos politisches Wirken durch Filme, Lesungen, Musik und Redebeiträge sichtbar. Die unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Initiativen stellen ihre thematisch passenden Projekte vor und vernetzen sich untereinander.
15. Dezember 2024
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Hamburg
Im ländlichen Rheinland-Pfalz gegen Rechtsextremismus und Rassismus eintreten
Im Landkreis Kusel sind Alltagsrassismen, die Normalisierung von Rechtsextremismus und menschenfeindliche Einstellungen weit verbreitet und werden zunehmend offen zur Schau getragen. Dem setzen die Aktiven der Kontaktstelle Holler mit ihrem jährlich stattfindenden „Kein Bock auf Nazis-Festival“ ein klares Zeichen für Solidarität und Menschenrechte entgegen.Bei Lesungen, Ausstellungen, Diskussionsrunden und einem vielfältigen Musikprogramm gibt es Raum für Austausch und gegenseitige Bestärkung. 2025 vernetzen sich die Engagierten aus Rheinland-Pfalz mit Aktivist*innen aus Sachsen, um voneinander zu lernen und gemeinsame Strategien im Kampf gegen Rechtsextremismus zu entwickeln.
Juli 2025
Kontaktstelle Holler e.V.
Kusel, Rheinland-Pfalz
Junge Menschen in Neumünster lernen von Vorbildern im Engagement für Demokratie und Vielfalt
In Neumünster gibt es eine aktive rechtsextremen Szene, deren Mitglieder auch im Stadtrat vertreten sind. Die Engagierten des Vereins Neumünster Medien e.V. klären über deren Aktivitäten auf und setzen sich mit medienpädagogischen Formaten gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus ein. Bei einem dreiteiligen Workshop beschäftigen sich Jugendliche mit lokalen Vorbildern im Engagement für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander. Die Teilnehmenden führen Interviews und veröffentlichen die Ergebnisse. Durch die Workshops finden die Jugendlichen Mut, um sich vor Ort zu vernetzen und gegen Hass und Hetze aktiv zu werden.
Februar – Dezember 2025
Neumünster Medien e.V.
Neumünster, Schleswig-Holstein
Ferienlager stärkt und vernetzt jüdische Jugendliche
Junge Jüdinnen*Juden in Deutschland sind in ihrem Alltag mit antisemitischer Diskriminierung und Gewalt konfrontiert, die insbesondere seit dem 07. Oktober 2023 massiv zugenommen haben. Das Schaffen von sicheren Räumen, in denen Betroffene sich austauschen, gemeinsam lernen und Kraft schöpfen können, ist vor diesem Hintergrund unabdingbar. Bei einem Winterferienlager unter dem Motto „Tikvah ve Chutzpah“ (Hoffnung und Chutzpe) beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der Frage, wie sie angesichts der aktuellen politischen Lage Resilienz und Widerständigkeit erlangen können.
Dezember 2024
Netzer Germany e.V.
Nordrhein-Westfalen
An Tuğçe Albayrak erinnern und zu Zivilcourage ermutigen
Vor zehn Jahren wollte Tuğçe Albayrak in Offenbach einigen Mädchen beistehen, die von jungen Männern belästigt wurden. In der Auseinandersetzung wurde sie so hart geschlagen, dass sie zu Boden stürzte und wenige Tage später an den Folgen starb. In Erinnerung an sie setzt sich der Verein Tuğçe Albayrak e.V. für Zivilcourage, eine solidarische Gesellschaft und gegen Sexismus ein. Der zehnte Todestag ist Anlass, an Tuğçe Albayrak zu erinnern, die Arbeit des Vereins vorzustellen und sich mit anderen Akteur*innen der Demokratiearbeit zu vernetzen.
November 2024
Tuğçe Albayrak e.V.
Frankfurt am Main, Hessen
Junge Landwirt*innen machen sich fit für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus
In der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft setzen sich junge Menschen für eine gerechte, vielfältige und zukunftsfähige Landwirtschaft ein. Bei ihrer Wintertagung kommen sie zusammen, lernen von- und miteinander, verentzen sich und entwickeln Stategien für ihre künftige Arbeit und ihr Engagement gegen Rechtsextremismus. In einem der Workshops tauschen sich die Teilnehmenden über eigene Erfahrungen mit Rechtsextremismus in der Landschaft aus und erlernen Handlungsoptionen im Umgang damit.
November-Dezember 2024
LÖLA e.V.
Küsten, Niedersachsen
Schule in Kirchheim unter Teck setzt mit Aktionstag starkes Zeichen gegen Rassismus
An vielen Schulen gehören rassistische und muslimfeindliche Beleidigungen und Übergriffe zum Alltag. An einem Aktionstag setzen sich alle Klassenstufen in Workshops mit Vorurteilen, Diskriminierung sowie Formen und Folgen von Rassismus auseinander. Der Aktionstag zielt darauf ab, Ressentiments abzubauen, Übergriffe einzudämmen, die Schulamtmosphäre zu verbessern und Respekt und Zivilcourage zu fördern. Der Aktionstag ist Teil einer langfristigen Strategie zur Bekämpfung von Rassismus an der Schule, die auch Fortbildungen für Lehrkräfte und die Verankerung des Themas im Lehrplan einschließt.
März 2025
Ludwig-Uhland-Gymnasium Kirchheim
Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg
Gedenkwoche an Oberschule erinnert an die Befreiung Leipzigs
2025 jährt sich die Befreiung Leipzigs durch die US-Armee zum 80. Mal. Die Gerda-Taro-Oberschule beteiligt sich an der städtischen Gedenkwoche. Schüler*innen der 10. und 11. Klassen recherchieren in Vorbereitung die Ereignisse im April 1945 und eignen sich selbstständig neues Wissen an. Sie stellen sich die Frage, ob Leipzig befreit oder besetzt wurde. In Kleingruppen erarbeiten eine Ausstellung, nehmen an Veranstaltungen zu jüdischem Leben in Leipzig teil und erarbeiten eine Stadtführung und eine szenische Lesung. Auch das Tanzensemble und die Schulchöre beteiligen sich an der Gedenkwoche. Zentrales Ziel ist dabei auch die Auseinandersetzung mit den Folgen totalitärer Herrschaft und rechtextremen Ideologien der Gegenwart.
13.-18. April 2025
Förderverein Gerda-Taro-Schule e.V.
Leipzig, Sachsen
Initiativen in Berlin und Brandenburg vernetzen sich gegen Rechtsextremismus
Die Demokratie steht gegenwärtig vor großen Herausforderungen. Rechtsextreme Parteien gewinnen an Zustimmung, rassistische und antisemitische Äußerungen scheinen bis in die „Mitte der Gesellschaft“ normalisiert. Vor allem in Ostdeutschland ist der demokratische Zusammenhalt gefährdet, zivilgesellschaftliches Engagement gerät zunehmend unter Druck. Neue Allianzen von Akteur*innen aus Bildung, Kultur, Medien und Sozialarbeit sind nötig, um demokratische Werte zu verteidigen. Im direkten Austausch und bei persönlichen Begegnungen entstehen neue Ideen und Kooperationen, die das Engagement in ländlichen Regionen Brandenburgs stärken sollen.
März-Dezember 2025
Berlin Global Village gGmbH
Berlin; Brandenburg
Über Strategien von Populist*innen und Verschwörungsgläubigen aufklären
Aktuell werden Verschwörungsideologien salonfähiger, auch weil rechtspopulistische und rechtsextreme Politiker*innen von deren Verbreitung und damit von geschürten Ängsten profitieren. Sie dominieren mit offenkundigen Falschbehauptungen die politische Landschaft und vergiften Debatten. Robert Feustel und Gregor Ritschel analysieren rechtsextreme und rechtspopulistische Kommunikationsstrategien und stellen den Bezug zur Logik des Spiels und der Aufmerksamkeitsökonomie digitaler Medien heraus.
Februar 2025
Verlag Kohlhammer
bundesweit
Gefördert im Rahmen des Gegenwind - Förderfonds für Ostdeutschland im Superwahljahr
Pfadfinder*innen in Mecklenburg-Vorpommern vernetzen sich gegen Rechtsextremismus
Engagierte junge Pfadfinder*innen setzen sich vor dem Hintergrund des Superwahljahrs 2024 bei mindestens zwanzig Info- und Diskussionsveranstaltungen in unterschiedlichen Orten in Mecklenburg-Vorpommern mit Ausprägungen und Ursachen von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus auseinander. Neben der inhaltlichen Aufklärung dienen die Veranstaltungen auch der Vernetzung und dem Austausch über Handlungsstrategien.
März – Dezember 2024
BDP MV e.V.
Mecklenburg-Vorpommern
Über Rassismus reflektieren in Nordwestmecklenburg
Anwohner*innen der kleinen Dorfgemeinschaft Klein Hundorf und aus der Region im ländlichen Nordwestmecklenburg beschäftigen sich in einem Workshop mit Ausprägungen und Funktionen von Rassismus und setzen sich auch kritisch mit eigenen rassistischen Denkmustern auseinander.
März – Mai 2024
Klein Hundorf, Mecklenburg-Vorpommern
Lernort Klein Hundorf e. V.
Jüdisches Leben in der Sächsischen Schweiz sichtbar machen
Engagierte Menschen aus Pirna forschen seit Jahren zu historischen Biografien jüdischer Menschen, die im Gebiet des heutigen Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge lebten und dann vor dem Holocaust flohen oder ermordet wurden. Sie erarbeiten dazu eine Ausstellung, die 2026 anlässlich des Jahres der jüdischen Kultur in Sachsen zu sehen sein wird.
April – November 2024
AKuBiZ e.V.
Pirna/ Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen
Schüler*innen sprechen mit Holocaust-Überlebender in Brandenburg
Heute sind nur noch wenige Zeitzeug*innen des Holocausts am Leben. Eva Weyl war als Kind im Konzentrationslager Westerbork interniert. Schüler*innen der 5. und 6. Klassen in Brandenburg kommen mit ihr als Zeitzeugin ins Gespräch. Sie setzen sich intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus, jüdischem Leben und der Ermordung von Jüdinnen und Juden auseinander. So lernen sie altersgerecht, für Demokratie und gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus einzutreten: Nie wieder ist jetzt!
Juni 2024 – Mai 2025
Schlaglicht e.V.
Luckau, Luckenwalde, Falkensee, Dahme/Mark, Brandenburg
Jugendliche mit demokratischen Lokalpolitiker*innen in Kontakt bringen
Ostsachsen verzeichnet konstant hohe Zustimmungswerte zu rechtsextremen Positionen und Parteien. Die Engagierten ermöglichen jungen Leuten einen Zugang zu politischen Themen und bringen sie mit den zur Kommunal- und Landtagswahl antretenden demokratischen Kandidat*innen in Kontakt. Institutionen und Praxen demokratischer Teilhabe werden so transparent sichtbar. So kann der Verein autoritärem Denken und dem wachsenden Einfluss menschenfeindlicher Parteien und Gruppen in der Region aktiv etwas entgegensetzen.
1.6.-30.9.2024
Hillersche Villa e.V.
Zittau, Sachsen
Über die rechtsextreme Partei Freie Sachsen aufklären
Die rechtsextremen „Freien Sachsen" beteiligen sich an den kommenden Wahlen in zahlreichen sächsischen Kommunen. Aktuell sind sie in Freiberg die einflussreichste rechtsextreme Partei neben der AfD. Die Lesung "Widerstand über alles. Wie die Freien Sachsen die extreme Rechte mobilisieren" mit Johannes Kiess und Michael Nattke klärt über Ziele, Ideologien und Aktivitäten der Partei auf, die während der Zeit der Corona-Pandemie entstanden ist. Ihre Vertreter*innen haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass es sich um eine antidemokratische Partei mit im Kern neonationalsozialistischem Charakter handelt. Die Lesung ist auch Gelegenheit, engagierte Jugendliche, progressive Kommunalpolitiker*innen, Medienvertreter*innen und zivilgesellschaftliche Initiativen zu empowern und miteinander zu vernetzen.
03. Juni 2024
Freiberg.Grenzenlos e.V.
Freiberg, Sachsen
Mutig für Demokratie und Menschenrechte auf die Straße gehen
Aufgrund der zunehmenden Raumnahme rechtsextremer Kräfte in und um Taucha haben sich Aktive zusammengeschlossen, um gemeinsam für Demokratie, gesellschaftliche Vielfalt und ein respektvolles Miteinander einzustehen. Um möglichst viele Menschen zum Wählen zu motivieren, findet vor den Kommunal- und Europawahlen ein Demokratiefest auf dem Tauchaer Marktplatz mit Musik, Infoständen und Mitmach-Angeboten statt. Darüber hinaus initialisieren die Engagierten ein regelmäßig in Taucha stattfindendes Dialogformat, um eine respektvolle Diskussionskultur zu fördern.
Mai-September 2024
Klima-Initiative Taucha e.V.
Taucha, Sachsen
Gegen rechtsextreme Bedrohungen in Stendal kämpfen
Aktive der Bürgerstiftung Stendal finden sich nicht mit Politikverdrossenheit und menschenfeindlicher Raumnahme ab. Sie organisieren ein großes Demokratiefest in der Innenstadt, das durch Redebeiträge, Infostände und Kulturangebote auf die Aktivitäten rechtsextremer Akteur*innen in der Region hinweist und für ein demokratisches Miteinander streitet. Mit dem Fokus auf Aufklärung und Dialog zeigen Demokrat*innen so sehr deutlich, dass Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungsideologien in Stendal keinen Platz haben.
Juni 2024
Altmärkische Bürgerstiftung Stendal
Stendal, Sachsen-Anhalt
Rom*nja laden zu Begegnung nach Erfurt ein
In Thüringen sind Sinti*zze und Rom*nja häufig von Rassismus betroffen und erleben diskriminierende Situationen. Der Landesverband der Sinti und Roma Thüringen lädt zu einem Familien- und Kinderfest in Erfurt ein, um rassistische Stereotype und Ausgrenzungen abzubauen und lebendige Begegnungen zu ermöglichen.
3. Juni 2024
Landesverband der Sinti und Roma, RomnoKher Thüringen e.V.
Erfurt, Thüringen
Für alle Formen von Antisemitismus in Potsdam sensibilisieren
Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 nehmen antisemitische Übergriffe stark zu. Eine Vortragsreihe nimmt in Potsdam alle aktuellen Facetten des Antisemitismus in den Blick und setzt Verschwörungserzählungen mit antisemitischem Bezug sowie israelfeindlichen Kampagnen Fakten und Aufklärung entgegen. Die Veranstaltungen regen dazu an, sich mit Abwehrmechanismen und verkürzten Erklärungsmustern auseinander zu setzen.
Juni-Dez 2024
Jugend- und Kulturverein Chamäleon e.V.
Potsdam, Brandenburg
Weimarer Dyke* March setzt Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und Antifeminismus
In Thüringen gehören Diskriminierungen und negative Folgen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit für viele Angehörige der LGBTQIA+ Community zum Alltag. Rechtsextreme und demokratiefeindliche Gruppen und Parteien verbreiten antifeministische Narrative, die in der Gesellschaft anschlussfähiger werden. Insbesondere queere Frauen, Lesben, feminine trans- und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen sind von Anfeindungen betroffen und leben häufig ungeoutet. Der Dyke* March macht ihre Lebensrealitäten und politische Forderungen nach Gleichstellung und Diskriminierungsschutz sichtbar. Die Kundgebung setzt Antifeminismus und Ausgrenzung kraftvolle Solidarität entgegen.
15. Juni 2024
Vielfalt Leben – QueerWeg Verein für Thüringen e.V.
Weimar, Thüringen
Strategien gegen antimuslimischen Rassismus in Chemnitz entwickeln
Viele Muslime fühlen sich in Chemnitz nicht sicher. Sie erleben Ausgrenzungen, Beleidigungen und körperliche Übergriffe, sowohl durch rechtsextreme Gruppen als auch durch Bürger*innen der sogenannten „Mitte“. Eine Arbeitsgruppe aus privaten Personen und zivilgesellschaftlichen Initiativen will dem antimuslimischen Rassismus vor Ort etwas entgegensetzen. Während einer Netzwerkkonferenz werden die Erfahrungen und Bedarfe von Betroffenen besprochen, um daraus Ziele und konkrete Projekte abzuleiten. Die Konferenz ist außerdem Gelegenheit über existierende Beratungs- und Hilfsangeboten zu informieren.
Juni – Oktober 2024
RAA Sachsen e.V.
Chemnitz, Sachsen
Festival in Werder ruft zu Wahlbeteiligung und Engagement gegen Rassismus auf
Im Landkreis Potsdam-Mittelmark verzeichnen rechtsextreme Parteien und Gruppen hohe Zustimmungswerte. Rassistische Stereotype und antisemitische Anfeindungen sind im Alltag häufig zu hören. Das Festival setzt diesen bedrohlichen „Trends“ ein starkes Plädoyer für Solidarität, Vielfalt, Demokratie und Menschenrechte entgegen. An Ständen, auf der Bühne und in Workshops klären Engagierte aus Kultur und Zivilgesellschaft mit kreativen Angeboten über die Bedeutung der Landtagswahlen auf und motivieren zur Stimmabgabe. Die Botschaft lautet: viele Menschen stehen in Werder für demokratische Werte und Politikverdrossenheit ein und unterstützen sich gegenseitig beim Kampf gegen Hass und Hetze.
21. September 2024
Festival Weltoffenes Werder
Werder (Havel), Brandenburg
Raven gegen Rechtsextremismus und Menschenverachtung
In Apolda fehlen attraktive Freizeitangebote, die sich speziell an junge Menschen richten und sie aktiv beteiligen. Der Rave schließt diese Lücke und schafft einen sicheren Raum und Begegnungsmöglichkeiten für queere und nicht-queere Jugendliche. Der Rave setzt ein klares Zeichen gegen rechtsextreme Raumnahme in Thüringen und sensibilisiert für die Folgen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. In Workshops und an Infoständen können sich die Jugendlichen über Interventionsmöglichkeiten gegen Rassismus und Antisemitismus informieren und gemeinsam auch über den Rave hinaus aktiv werden.
20. Juli 2024
Cafe Wagner e.V.
Apolda, Thüringen
Unterstützung für Geflüchtete in Apolda organisieren
In Apolda gibt es mehrere Gemeinschaftsunterkünfte. Geflüchtete Menschen, die dort leben, sind oft psychischen Belastungen ausgesetzt. Die meisten müssen immer wieder rassistische Anfeindungen verarbeiten. Es gibt zu wenige auf die spezifischen Bedarfe von Geflüchteten zugeschnittene Beratungsangebote vor Ort, die bei rechtlichen Fragen oder anderen Problemen weiterhelfen. An einem Aktionstag kommen viele Initiativen und Organisationen, die Geflüchtete in anderen Städten Thüringens unterstützen, in Apolda zusammen und bieten niedrigschwellig Beratungs- und Vernetzungsmöglichkeiten an. Gemeinsam finden sie pragmatische Lösungen für Geflüchtete in Apolda, die längerfristig Begleitung benötigen. Ziel ist es, ein lokales Unterstützungsnetzwerk und weitere Projekte für solidarische Hilfe zu etablieren.
15. Juni 2024
Cafe Wagner e.V.
Apolda, Thüringen
Selbstbewusst gegen rechtsextreme Angriffe in Nordsachsen kämpfen
Engagierte Demokrat*innen, die sich für Menschenrechte und gesellschaftliche Vielfalt stark machen, sind in Sachsen Bedrohungen und körperlichen Angriffen durch rechtsextreme Akteur*innen ausgesetzt. Betroffene erleben danach massive Einschränkungen im Alltag und ziehen sich teilweise aus der Öffentlichkeit zurück. In Selbstbehauptungskursen erlernen Aktivist*innen in Taucha Strategien im Umgang mit akuten Bedrohungssituationen, die das Sicherheitsgefühl erhöhen und gegenseitige Unterstützung ermöglichen.
Juni 2024
RAA Sachsen e.V.
Taucha, Sachsen
Monitoring rechtsextremer Aktivitäten in Sachsen professionalisieren
Der Freistaat Sachsen ist ein Hotspot rechtsextremer Kräfte und wichtiger Knotenpunkt überregionaler Strukturen, etwa von Hooligan-, Kampfsport-, Neonazi-, Reichsbürger*innen- und völkischen Siedler*innenszenen. Zivilgesellschaftliche Initiativen betreiben Monitoring, um die Aktivitäten dieser Gruppen zu dokumentieren. Nach den Landtagswahlen 2024 und vor dem Kulturhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz haben professionelle Beobachtungen und Analysen besondere Bedeutung. Der Fachtag stellt Ressourcen zur Verfügung, vermittelt Wissen zu rechtlichen und praktischen Fragen und bietet Vernetzungsmöglichkeiten für die demokratische Zivilgesellschaft.
13.-14. September 2024
Else-Frenkel-Brunswik-Institut, Universität Leipzig
Chemnitz, Sachsen
Torgauer*innen schließen sich gegen Rechtsextremismus, Antifeminismus und Rassismus zusammen
Im Januar fand eine große Kundgebung für Demokratie in Torgau statt, an der 300 Menschen teilnahmen. Den Beteiligten wurde schnell klar: Rechtsextreme können in Nordsachsen nicht für sich in Anspruch nehmen, für die Mehrheit zu sprechen. Viele Initiativen und Einzelpersonen im Alter von 15-70 Jahren wollen sich weiterhin gemeinsam für gesellschaftliche Vielfalt und Solidarität, gegen Rassismus und Ausgrenzung stark machen. Sie finden am „Demokratischen Tresen“ zusammen und entwickeln Projekte, Kundgebungen, Workshopformate oder Kunstausstellungen, die Politikverdrossenheit, Hass und Hetze keine Chance lassen.
Juni – Dezember 2024
Zusammenkommen e.V.
Torgau und Umgebung, Sachsen
Rechtsextremer Raumnahme im Vogtland mutig entgegentreten
Antidemokratische und rechtsextreme Haltungen und Verhaltensweisen sind im Vorgtlandkreis bis in die sogenannte „Mitte der Gesellschaft“ anschlussfähig. Viele Menschen fühlen sich nicht mehr sicher und meiden Treffpunkte rechter Gruppen und Parteien in der Stadt. Andere fühlen sich hilflos, wenn sie im Alltag immer wieder mit Verschwörungserzählungen und menschenverachtenden Aussagen konfrontiert sind. Engagierte Demokrat*innen kommen beim Festival „Don’t be silent“ miteinander in Kontakt und entwickeln Strategien gegen Demokratiefeindlichkeit und Hetze. Mit Redebeiträgen, Musik und Informationsangeboten setzen sie ein deutliches Zeichen für Demokratie und rufen öffentlichkeitswirksam zur Beteiligung an den kommenden Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen auf.
8. Juni 2024
colorido e.V.
Plauen, Sachsen
Queere Vielfalt in Altenburg feiern und neue Bündnisse schließen
Rechtsextreme Gruppen verbreiten gezielt antifeministische und queerfeindliche Narrative und Falschinformationen. Damit stoßen sie in breiten Teilen der Gesellschaft auf Zustimmung. Die Zahl gewalttätiger Übergriffe auf Lesben, Schwule, Bisexuelle und insbesondere auf transgeschlechtliche, nichtbinäre und andere queere Menschen haben auch in Thüringen zugenommen. Aktivist*innen wollen sich in Altenburg nicht mit der Situation abfinden und organisieren einen Christopher Street Day (CSD), der über queerfeindliche Vorurteile und Diskriminierung aufklärt. Mit Freund*innen und Verbündeten feiern sie Akzeptanz, gesellschaftliche Vielfalt und Pluralismus. Da die Organisator*innen bereits umfangreiche Erfahrungen in der praktischen Demokratiearbeit gesammelt haben, geben sie ihr Wissen im Anschluss in Workshopformaten an weitere zivilgesellschaftliche Initiativen in der Stadt weiter und schlagen damit Brücken für mehr Solidarität.
20. Juli und September 2024
QueerWeg Verein für Thüringen e. V.
Altenburg, Thüringen
Mit Kunst an Todesopfer rechter Gewalt erinnern
Kunst und Kultur sind schon lange ein Kampffeld der neuen Rechten. Kultur wird in rechtsextremen Weltbildern völkisch besetzt, um an den Gedanke einer „deutschen Leitkultur“ anzuknüpfen, die angeblich organisch erwachsen sei und vor dem Einfluss durch vermeintlich "fremde" Kulturen geschützt werden müsse. Rechtsextreme Gruppen und Parteien stören deshalb immer wieder Veranstaltungen des Kulturbetriebs, verhindern Ausstellungen, greifen in Theater-Spielpläne ein, wollen Fördergelder streichen oder machen Stimmung gegen die Freiheit der Kunst. Umso wichtiger ist es, den völkischen Ideen und dem rechtsextremen Kulturbegriff eine Kunst der Vielen mit klaren Statements für die offene Gesellschaft entgegen zu setzen. Die Ausstellung "Kunst gegen rechts" in der Galerie Mieze zeigt Werke von 40 Künstler*innen, die sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Konflikten beschäftigen. Beteiligt ist auch Max Stumm, der seit Jahren ehrenamtlich die Portraits und Tatorte der Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 aus der Chronik der Amadeu Antonio Stiftung illustriert.
Juni 2024
Galerie Mieze Südlich
Gera, Thüringen
Neue Bündnisse gegen Rechtsextremismus in Brandenburg stärken und Ressourcen bündeln
Seit Jahresbeginn gehen viele Menschen in Brandenburg auf die Straße und zeigen, dass sie nicht von rechtsextremen Parteien repräsentiert werden wollen. Angesichts der anstehenden Wahlen sollen lokale zivilgesellschaftliche Initiativen gegen Hass und Hetze besser mit Ressourcen unterstützt werden. Verschiedene überregionale Bündnisse und Kampagnen haben dafür eine gemeinsame Strategie entwickelt mit dem Ziel, die breite Öffentlichkeit auch im ländlichen Brandenburg noch besser zu erreichen. Das Netzwerk stellt Flyer und Broschüren zur Verfügung, organisiert lokale Veranstaltungen und Workshops und unterstützt beim Aufbau von zivilgesellschaftlichen Strukturen in Kleinstädten und Dörfern.
Januar – Dezember 2024
JugendWohnProjekt „MittenDrin“ e.V..
Brandenburg
Jüdische Lebensgeschichten unter Stolpersteinen in Rostock sichtbar machen
Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 kommt es in Mecklenburg-Vorpommern einen starken Anstieg antisemitischer Übergriffe. Das Projekt macht individuelle Lebensgeschichten von zehn Jüdinnen*Juden sichtbar, die vor der Zeit des Nationalsozialismus in Rostock lebten und während der Shoah vertrieben, deportiert und ermordet wurden. Rostocker Schulen erhalten digitale Lehrmaterialien, die Schüler*innen dazu einladen, ihre Lebensläufe zu erforschen und die Geschichten unter den Stolpersteinen der Stadt lebendig werden zu lassen. Individuelle Biographien sind dabei Anstoß, über Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart ins Gespräch zu kommen.
September 2024 – Juni 2025
Stadtgespräche Rostock e.V.
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
Tagung zum Neutralitätsgebot stärkt demokratische Akteur*innen in Erfurt
Zivilgesellschaftliche Initiativen, gemeinnützige Träger und staatliche Einrichtungen geraten zunehmend unter Druck: Wie können sie in ihrer Arbeit Haltung zeigen und die Demokratie gegen rechtsextreme Einflussnahme verteidigen? Rechtsextreme Parteien instrumentalisieren das Neutralitätsgebot gegen ihre Kritiker*innen insbesondere in staatlichen oder staatlich geförderten Strukturen. Die Tagung bringt zivilgesellschaftliche und öffentliche Akteur*innen zusammen, die die Demokratie gegen rechtsextreme Angriffe verteidigen wollen und vernetzt sie mit Expert*innen aus Justiz, Bildung und Wissenschaft. Panels und Workshops klären über die aktuelle rechtliche Lage auf und stärken die Resilienz gegen Hass und Hetze.
Juni – August 2024
Stadtverwaltung Erfurt Erinnerungsort Topf&Söhne
Erfurt, Thüringen
Soziale und kulturelle Träger in Brandenburg gegen Rechtsextremismus und Rassismus stärken
In Brandenburg finden im September 2024 Landtagswahlen statt. Rechtsextreme Parteien sind hier etabliert, das zeigen nicht zuletzt die Ergebnisse der Kommunalwahlen. Sie bestimmen gesellschaftliche Diskurse und befeuern die Normalisierung rassistischer, antifeministischer, antisemitischer und antidemokratischer Ressentiments. Rechtsextreme Regierungsverantwortung auf Landesebene ginge absehbar mit finanziellen Kürzungen in sozialen, kulturellen und ökologischen Bereichen einher. Aktivist*innen nehmen das nicht hin und setzen dem Gefühl von Hilflosigkeit etwas entgegen. Mit Informationsmaterialien, öffentlichen Veranstaltungen sowie in Diskussionsformaten sensibilisieren sie soziale und kulturelle Träger und deren Nutzer*innen für die Folgen rechtsextremer Einflussnahme und regen an, selbst aktiv zu werden. Eine überregionale Online-Kampagne vernetzt Akteur*innen und setzt klare Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus.
September 2024
CULTUS UG
Potsdam, Brandenburg
Bautzner*innen mischen sich ein und geben ihren Senf dazu
Menschen geben gern ihren Senf dazu. Rat geben, schlaue Sprüche klopfen, kritisieren, alles kommentieren, alles besser wissen, schimpfen, provozieren, „das muss doch mal gesagt werden“ usw. Den eigenen Senf dazugeben ist einfach und im Sinne der engagierten Einmischung gegen den sich ausbreitenden Rechtsextremismus sehr wichtig. In Bautzen kommen jede Woche 250-400 engagierte Menschen zum „Happy Monday“ zusammen, um gemeinsam demokratische Werte und eine vielfältige Gesellschaft zu feiern. Unter Anleitung lassen sie sich im Juni dabei auf einen performativ-kollektiven Senf-Herstellungsprozess ein. Dabei tauschen sich die Teilnehmenden darüber aus, welche Bedeutung das couragierte Einmischen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus in Bautzen hat. Wie soll eine solidarische Demokratie der Vielfalt zukünftig aussehen? Bautzner Senf macht Lust auf kommunalpolitisches Engagement.
10. Juni 2024
Steinhaus e.V., Tanja Krone
Bautzen, Sachsen
Werdauer Sommerfest setzt starkes Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus
Rechtsextreme Äußerungen und rassistische Hetze verbreiten sich auch in Werdau im Landkreis Zwickau. Engagierte Bürger*innen setzen diesen Zuständen ein antirassistisches Sommerfest entgegen. Sie positionieren sich damit deutlich und laut gegen Hass und Hetze. Marginalisierte, von Rassismus und Gewalt betroffene Werdauer*innen bekommen eine Stimme, so dass ihre Perspektiven in der Stadtgesellschaft sichtbarer werden. Während einer Diskussionsveranstaltung können alle Teilnehmende mit zivilgesellschaftlichen Initiativen und demokratischen Lokalpolitiker*innen zu ihren Sorgen und Wünschen für das Zusammenleben in Werdau ins Gespräch zu kommen. Die Förderung der Amadeu Antonio Stiftung wird unter anderem für Sicherheitsmaßnahmen bei der Veranstaltung eingesetzt.
11. August 2024
Werdauer Initiative gegen Rassismus e.V.
Werdau, Sachsen
FLINTA* aus der Landwirtschaft vernetzen sich gegen Antifeminismus und Rechtsextremismus
Im vergangenen Winter haben Landwirt*innen gegen eine landwirtschaftliche Gesetzesreform protestiert. Zu den sogenannten Bauernprotesten mobilisierten auch Rechtsextreme und Verschwörungsideolog*innen. Auf Demonstrationen und Kundgebungen wurden vielfach demokratiefeindliche Äußerungen laut. Nun setzen in der Landwirtschaft tätige Frauen, Lesben, intergeschlechtlich, nicht-binäre, transgeschlechtliche und agender Personen (FLINTA*) aus dem gesamten Bundesgebiet während eines Vernetzungstreffens in Brandenburg ein deutliches Zeichen gegen Demokratie- und Menschenfeindlichkeit. Gemeinsam entwickeln sie Handlungsstrategien gegen rechtsextreme Landnahme, Queerfeindlichkeit und Antifeminismus in der Branche.
August 2024
Witzenhausen Solidarisch e.V.
Templin, Brandenburg
Quartierstheater verhandelt Leipziger Stadtteilkonflikte
Die Zahl der Einwohner*innen im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Damit gehen städtebauliche Veränderungen einher, die zu Flächennutzungskonflikten unter den Anwohner*innen führen. Rechtsextreme Akteur*innen instrumentalisieren die Auseinandersetzungen. Die Fronten scheinen verhärtet und Vertrauen in demokratische Beteiligungsprozesse ist verloren gegangen. Um den wachsenden Einfluss rechtsextremer Gruppen zu stoppen, will die Initiative die Konfliktparteien durch die Methode des „Theaters der Unterdrückten“ wieder in den Dialog bringen. Das interaktive Format macht verschiedene Perspektiven an mehreren Orten im Stadtteil sichtbar, sorgt für mehr Empathie und erlaubt das Ausprobieren verschiedener Lösungsansätze.
August – Oktober 2024
Stadt.Raum.Gestalten e.V.
Leipzig, Sachsen
Demokratischen Zusammenhalt in Erfurter Plattenbaugebiet stärken
Im Erfurter Stadtteil Rieth leben viele Menschen, die von Armut, Rassismus und zunehmender Segregation betroffen sind. Rechtsextreme Gruppen gewinnen an Einfluss. Lokale Kulturakteur*innen organisieren, auch als augenzwinkernde Alternative zu den Domstufen-Festspielen der Erfurter Oper, nun partizipative Plattenstufen-Festspiele und laden in eine Wellness- und Demokratieoase ein. Sie schaffen so attraktive Begegnungs- und Gesprächsorte, die im Stadtteil bisher fehlen. Das dreiwöchige Festival positioniert sich deutlich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und schafft Teilhabemöglichkeiten auch für Geflüchtete, die im Viertel leben. Workshops zur demokratischen Bildung und Kreativangebote stehen allen Interessierten offen.
August 2024
PHOENIX e.V.
Erfurt, Thüringen
Demokratisch streiten in der Uckermark
Demokratiefeindlichkeit und Anfeindungen gegen demokratische Politiker*innen nehmen insbesondere in Ostdeutschland zu. Um der Politikverdrossenheit und Frustration im ländlichen Brandenburg etwas entgegen zu setzen, hat das Kanaltheater in Eberswalde ein 2-Personen-Stück entwickelt, das ausschließlich in Kneipen in Lychen, Schapow und Gartz/Oder aufgeführt wird. Die Gäste werden niedrigschwellig in ein fiktives Streitgespräch verwickelt und stehen vor der Herausforderung, Kompromisse zu finden. Das Stück ist Gelegenheit, demokratische Beteiligung und gegenseitigen Respekt auf humorvolle Weise zu üben und die eigene Verantwortung für das Zusammenleben zu reflektieren.
September 2024
Kanaltheater, Bürgerstiftung Barnim-Uckermark
Uckermark, Brandenburg
Jugendliche organisieren Festival gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Güstrow
In Güstrow gibt es kaum attraktive Freizeitangebote für junge Menschen. Rechtsextreme Gruppen gewinnen zunehmend an Einfluss, verbreiten Verschwörungsideologien und Rassismus. Jugendliche nehmen diese Zustände in der Stadt nicht hin und organisieren das Festival „Rhythmus gegen Rassismus“. Das Programm umfasst Konzerte, Vorträge zu rechtsextremen Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern und zahlreiche Infostände, die zum Vernetzen einladen. Die Engagierten setzen damit ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit und schaffen Perspektiven für mehr Teilhabe.
August 2024
Rock gegen Rechts M-V e.V.
Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern
Konferenz stärkt demokratische Teilhabe von Jugendlichen in Döbeln
In Döbeln fehlt es an Freizeitangeboten und Trefforten für junge Menschen. Rechtsextreme Akteur*innen gewinnen im gesamten Landkreis an Einfluss und werben gezielt Jugendliche an. Zivilgesellschaftliche Initiativen und die Stadtverwaltung stehen vor der Herausforderung, alternative, demokratische Räume zu schaffen, die den Wünschen der Jugendlichen entsprechen. Eine beteiligungsorientierte Jugendkonferenz bringt junge Döbelner*innen zusammen. Gemeinsam entwickeln sie Ideen und formulieren ihre Bedürfnisse und Forderungen, um die Stadt jugendfreundlicher zu gestalten.
August – Oktober 2024
Treibhaus e.V.
Döbeln, Sachsen
Rechtsgutachten zum Neutralitätsgebot informiert Zivilgesellschaft in Sachsen
Seit Jahren ist es Strategie rechtsextremer Parteien, unliebsamen freien Trägern der Demokratiearbeit und der politischen Bildung mangelnde politische Neutralität vorzuwerfen und damit ihre Gemeinnützigkeit oder ihre Förderwürdigkeit in Bezug auf öffentliche Mittel in Frage zu stellen. Diese Strategie hat negative Folgen für die Zivilgesellschaft und ist mit vielen Fragen und Rechtsunsicherheiten verbunden. Ein Rechtsgutachten analysiert das bestehende Neutralitätsgebot und ordnet dessen Reichweite sowie die Diskurse um laufende rechtliche Auseinandersetzungen zum Thema kritisch ein. Das Gutachten entwickelt Handlungsmaßnahmen, das nicht nur zivilgesellschaftlichen Initiativen in Sachsen Orientierung bietet.
August 2024
Cellex Stiftung
sachsenweit, Sachsen
Sicherheitsmaßnahmen für das Fokus Festival in Görlitz bereitstellen
Ein Bündnis aus mehreren Vereinen organisiert auch 2024 das jährlich stattfindende Fokus Festival und bringt vielfältige Bands und Performances nach Görlitz. Teil des Festivals ist auch eine Queer Area, die queere Gäste und Künstler*innen bei einem attraktiven musikalischen Line-Up miteinander in Kontakt bringt. Diese Queer Area und ihre Teilnehmer*innen werden immer wieder durch rechtsextreme Gruppen und Parteien angefeindet und bedroht. Die Angst vor körperlichen Übergriffen ist groß. Durch die Förderung der Amadeu Antonio Stiftung können eine professionelle Security, ein Shuttledienst und ein erfahrenes Awarenessteam für das Festival finanziert werden.
10.-11.August 2024
Filmclub von der Rolle ´94 e.V.
Görlitz, Sachsen
Von Rassismus Betroffene und Geflüchtete vernetzen sich in Waltershausen
Die Ergebnisse der Kommunal- und Europawahlen haben gezeigt, wie verbreitet rechtsextreme Denkmuster, rassistische Einstellungen in Thüringen sind. Insbesondere für geflüchtete und von Rassismus negativ betroffene Menschen hat das konkrete Folgen: immer häufiger sind sie von strukturellen Diskriminierungen betroffen, werden beleidigt, bedroht und angegriffen, die Zahl der Anschläge auf Gemeinschaftsunterkünfte nimmt zu. Beim antirassistischen Sommercamp in Waltershausen kommen Betroffene aus ganz Thüringen zusammen, um sich zu vernetzen, zu unterstützen und zu empowern. Gemeinsam mit Selbstvertretungsorganisationen und Initiativen der Thüringer Zivilgesellschaft entwickeln sie Strategien, um sich gegen rassistischen Hass und Ausgrenzung zu wehren. Sie eint das Ziel, auch in Zukunft in Thüringen leben zu können.
21.-25. August 2024
Bürgerinitiative Asyl e.V. Jena
Waltershausen, Thüringen
Selbstvertretungen von migrantisierten und geflüchteten Menschen in Brandenburg fördern
In Brandenburg gibt es bisher kaum Selbstvertretungen von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Diese sind wichtig, damit ihre Stimmen, Bedürfnisse und Positionen in Gesellschaft und Politik hörbarer werden, nicht nur im aktuellen Wahljahr. Die Konferenz „Brandenburg Connect“ bringt Geflüchtete und migrantisierte Brandenburger*innen zusammen, macht Mut und empowert sie, sich in Selbstvertretungen zusammen zu schließen. Die Teilnehmenden entwickeln gemeinsam Strategien gegen Alltagsrassismus und Ausgrenzungen. Außerdem findet mit Blick auf die kommenden Landtagswahlen eine Wahl statt, bei der alle Teilnehmenden ohne Wahlberechtigung ihre Stimme abgeben können. Die Ergebnisse werden veröffentlicht.
21.-22. Juli 2024
INWOLE e.V.
Potsdam, Brandenburg
Kunst setzt Zeichen für Demokratie im öffentlichen Raum
Angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2024 wollen die Kunststiftung MeetFrida Foundation und das Kunstfest Weimar durch künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum ein deutliches Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Dialog setzen. Künstler*innen werden mit einem Open Call eingeladen thematisch passende Kunstwerke einzureichen. Die von einer unabhängigen Jury ausgewählten Kunstwerke werden auf großformatigen Plakatflächen in den Ballungsgebieten der ostdeutschen Bundesländer platziert. So werden Menschen direkt im Alltag auf der Straße erreicht. Die Plakate werden auch digital zugänglich gemacht, damit Organisationen und Privatpersonen sie herunterladen und für eigene Aktionen nutzen können. Damit wollen die Projektverantwortlichen dazu ermutigen, selbst aktiv zu werden gegen die Verbreitung von Falschinformationen, gegen rechtsextreme Hetze und für Demokratie.
Februar-September 2024
MeetFrida Foundation - Stiftung für Kunst
Sachsen, Thüringen, Brandenburg
Demokratisch durch Sachsen touren
Eine demokratische sächsische Zivilgesellschaft stellt sich immer wieder den rechtsextremen Strukturen auf der Straße und in den Parlamenten und dem Hass gegenüber marginalisierten Gruppen gerade in ländlichen Räumen Ostdeutschlands entgegen. Dieses Engagement ist jedoch oft wenig sichtbar. Die Aktiven des Netzwerks für demokratische Kultur wollen zeigen, dass es viele engagierte Menschen in Sachsen gibt, die sich für eine demokratische Kultur einsetzen und vor Ort Veränderung bewirken. Dafür besuchen sie mit einem Bus und ca. zwanzig Gästen demokratische Initiativen in den sächsischen Orten Rodewisch, Aue, Annaberg, Limbach-Oberfrohna und Pödelwitz, wo sie sich über Herausforderungen und Handlungsstrategien austauschen und Aufmerksamkeit für die Demokratiearbeit vor Ort schaffen.
Mai 2024
Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
Rodewisch, Aue, Annaberg, Limbach-Oberfrohna, Pödelwitz, Sachsen
Jugendliche im Landkreis Leipzig erinnern an Betroffene rechter Gewalt
Wurzen und der Landkreis Leipzig bilden seit den 90er Jahren eine Schwerpunktregion der extremen Rechten. Die Perspektiven von Betroffenen von Rassismus und rechter Gewalt sind jedoch kaum präsent. Durch Recherchen und Interviews mit Betroffenen wollen die Engagierten dem entgegenwirken. Bereits seit 2023 beschäftigt sich eine Gruppe menschenrechtsorientierter Jugendlicher in regelmäßigen Treffen mit der Aufarbeitung eines Falls rechter Gewalt. Die Jugendlichen wurden aktiv in die Recherche eingebunden und haben Gespräche mit Betroffenen geführt. Mithilfe eines digitalen Erinnerungsortes und verschiedenen Info- und Gedenkveranstaltungen werden die Ergebnisse der Recherchen veröffentlicht. So werden Erfahrungen und Perspektiven von Betroffenen sichtbar gemacht.
Januar – Dezember 2024
Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
Wurzen, Sachsen
Kontinuitäten von Menschenfeindlichkeit und Antisemitismus in Pirna und Umgebung sichtbar machen - von der DDR bis in die 90er
Das jüdische Leben in der DDR im Landkreis Pirna ist weitgehend unerforscht. Die Engagierten befassen sich vor diesem Hintergrund mit jüdischen Leben nach 1945 auf dem Gebiet der DDR. Darüber hinaus wollen sich die Aktiven mit rechter Gewalt in den sogenannten (Nach)Wendejahren im Landkreis beschäftigen. Die Verbindungslinie beider Themen sind menschenfeindliche Einstellungen, die während der DDR fortbestanden und sich nach 1989 zuspitzten. Neben Zeitzeug*innengesprächen zu Recherchezwecken werden öffentliche Veranstaltungen durchgeführt und eine Broschüre und ein Podcast veröffentlicht.
Februar – Dezember 2024
AKuBiZ e.V.
Pirna, Sachsen
Demokratiegefährdung im Superwahljahr in Sachsen aufzeigen
Die Publikation „Sachsen rechts unten“ gibt jährlich einen Einblick in die Gefahren für die demokratische Kultur im Bundesland Sachsen aus zivilgesellschaftlicher Perspektive. Die Ausgabe im Jahr 2024 steht im Zeichen der Kommunal- und der Europawahlen in Sachsen. Sie widmet sich der Analyse von Strategien, Themen und Methoden der Mobilisierung im Wahlkampf und dem sogenannten „Kampf um die Parlamente“. Ein genauerer Blick wird auf die bisherige Arbeit von extrem rechten Parteien in Kommunalparlamenten, aber auch auf das diesbezügliche Handeln von demokratischen Parteien geworfen. Die Inhalte der Publikation werden in öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt.
März – Dezember 2024
Kulturbüro Sachsen e.V.
Dresden, Sachsen
Panketal feiert Straßenfest gegen Hass und Ausgrenzung
In Panketal finden vor den Europa- und Kommunalwahlen regelmäßig Veranstaltungen rechtsextremer Parteien in öffentlichen Räumen statt. Engagierte Panketaler*innen setzen dem ein großes Straßenfest entgegen: Mit Musik, Workshops, Diskussionsformaten, Lesungen und Theater machen sie sich gegen Rassismus und Demokratiefeindlichkeit stark.
01. Juni 2024
Saal Kultur e.V.
Panketal, Brandenburg
Music Across The Border–Festival bringt Menschen in Ostsachsen, Tschechien und Polen zusammen
Rechtsextreme Aktivitäten beschränken sich im Dreiländereck nicht auf Ostsachsen, sondern sind auch in Polen und Tschechien wahrnehmbar. Engagierte der Initiative organisieren Konzerte in Zittau, Sienawka und Liberec, die Grenzen überschreiten und ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Workshops und Vorträge zu den anstehenden Europawahlen und Handlungsmöglichkeiten gegen Rassismus und Hetze bringen junge Festivalbesucher*innen in den gemeinsamen Austausch.
28.-31. März 2024
Emil e.V..
Zittau, Sachsen
Infostelle Asyl & Bildung stärkt Geflüchtete in Grimma
In Grimma im Landkreis Leipzig gibt es mehrere Gemeinschaftsunterkünfte. Geflüchtete Menschen, die dort leben müssen, hatten bisher kaum Anlaufstellen im Ort, die bei asyl- und sozialrechtlichen Themen oder Alltagsfragen weiterhelfen konnten. Die Infostelle in der Alten Spitzenfabrik berät und informiert Geflüchtete zu Asylverfahren und Bleiberecht, zu Gesundheitsfragen, Bildungsmöglichkeiten und zum Umgang mit rassistischer Gewalt. Außerdem haben geflüchtete Menschen die Möglichkeit, sich zu vernetzen und gemeinsam und selbstbestimmt ihre Freizeit zu verbringen.
März – Mai 2024
FJZ e.V..
Grimma, Sachsen
Happy Monday in Bautzen nimmt Rechtsextremen Plätze weg
In Bautzen verbreiten rechtsextreme Parteien und Gruppen bei der sogenannten Montags-Mahnwache regelmäßig rassistische, menschenverachtende und demokratiefeindliche Verschwörungsideologien. Über 50 Vereine, Gruppen, Initiativen und Kirchengemeinden setzen der rechten Raumnahme etwas entgegen: Von April bis Juni organisieren sie jeden Montag ein Event der Fröhlichkeit, das Vielfalt und Demokratie feiert – mit Konzerten, Tanz, Kino, Kunst, Lesungen, Poetryslam, Infoständen, Speeddating und jeder Menge guter Laune: Happy Monday - Wjesoła póndźela statt rechter Hetze.
März – Dezember 2024
Steinhaus e.V..
Bautzen, Sachsen
veto Magazin holt Engagierte in Brandenburg, Sachsen und Thüringen ins Rampenlicht
Das veto Magazin widmet dem Superwahljahr ein ganzes Online-Special und lässt Menschen, die sich in Brandenburg, Sachsen und Thüringen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einsetzen, ihre eigenen Geschichten erzählen: Mit welchen Herausforderungen sind sie konfrontiert? Welche Ansätze sind geeignet, um rechtsextremer Raumnahme und Menschenverachtung in ländlichen Räumen entgegen zu treten? Welche Folgen hätten hohe Zustimmungswerte für rechtsextreme Parteien für das Engagement der Zivilgesellschaft und für uns alle? Was ist jetzt nötig, um den demokratischen Zusammenhalt zu stärken?
April – Oktober 2024
Die Rederei gUG
Sachsen, Thüringen, Brandenburg
Queerfeindlichkeit und Diskriminierungen in Zwickau abbauen
Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche, nicht-binäre und andere queere Menschen sind in Sachsen von Diskriminierungen und Gewalt betroffen. Der Christopher Street Day (CSD) in Zwickau macht queere Lebensrealitäten sichtbar und feiert Vielfalt und Solidarität. Sensibilisierende Workshops laden im Rahmenprogramm dazu ein, sich mit Vorurteilen auseinander zu setzen, problematische Geschlechterbilder zu hinterfragen und Handlungsstrategien gegen Homo- und Transfeindlichkeit zu entwickeln.
31. August 2024
Alter Gasometer e.V.
Zwickau, Sachsen
Ratschlag des Solidarischen Osten findet Strategien gegen Rechtsextremismus
In Brandenburg, Sachsen und Thüringen engagieren sich viele Initiativen gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Das wird schnell unübersichtlich. Aktivist*innen in ländlichen Räumen wünschen sich mehr Kontakte und Unterstützung. Der Ratschlag des Solidarischen Ostens bringt kleinere und größere Initiativen und Gruppen an einen Tisch. Im Netzwerk arbeiten sie gemeinsam an Kampagnen, planen Aktionen und teilen ihr Wissen. So entstehen starke Strategien gegen Menschenverachtung und Verschwörungsdenken, die auch in Kleinstädten und Dörfern Wirkung entfalten.
März – April 2024
FJZ e.V.
Leipzig, Sachsen
Görlitz zeigt Gesicht für Demokratie und Vielfalt
In Görlitz finden seit Jahren Montagsdemonstrationen und Kundgebungen rechtsextremer Parteien und Gruppen statt, bei denen rassistische und menschenverachtende Äußerungen fallen. Engagierte Görlitzer*innen widersetzen sich und zeigen digital Gesicht: Auf einer Webseite laden sie ihre Portraitfotos hoch und stehen für demokratische Werte und eine vielfältige Gesellschaft ein – auch auf Social Media Kanälen und Werbetafeln in der Stadt.
April – Dezember 2024
Second Attempt e.V.
Görlitz, Sachsen
BANDA COMUNALE musiziert gegen Rassismus und Antisemismus
Die Band Banda Comunale ist seit über 20 Jahren gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus in Sachsen aktiv. Die Musiker*innen kommen aus unterschiedlichen Ländern und sind von den Aktivitäten rechtsnationaler und rassistischer Kräfte direkt betroffen. Als mobile Marching-Band begleiten sie Kundgebungen gegen Rechtsextremismus im ganzen Bundesland. Fröhliche Klänge sorgen für Schwung, gute Laune und Entspannung. So motiviert Banda Communale auch junge Familien und ältere Menschen, sich an öffentlichen Aktionen für Demokratie zu beteiligen
März – September 2024
Ausländerrat Dresden e.V.
Sachsen, Thüringen
Theater schafft Raum für Wut und Visionen in Greiz und Gera
Rechtsextreme Gruppierungen setzen in Thüringen oft an Gefühlen von Unzufriedenheit und Frustration an, um ihre menschenverachtenden Botschaften zu propagieren. „Medea und ihr Meckerchor“ bringen Menschen an öffentlichen Plätzen zusammen und schaffen kreativ Raum für Wut und Verzweiflung über Rassismus und autoritäres Denken. Sie regen auch dazu an, positive Visionen für ein demokratisches Miteinander in Greiz und Gera mit Kreide in den öffentlichen Raum zu schreiben und so für alle sichtbar zu machen.
Mai – September 2024
Thüringer Theaterverband e.V.
Greiz/ Gera, Thüringen
Über rechtsextreme Siedlungsbewegungen im Harz aufklären
Im Harz sind völkische Siedler*innen und andere rechtsextreme Akteur*innen aktiv, die Verschwörungsideologien verbreiten. Aktivist*innen und Initiativen der Region vernetzen sich, um sich Wissen über die Siedlungsbewegungen und rechtsextreme Strukturen in der Region anzueignen. Gemeinsam entwickeln sie Handlungsmöglichkeiten und Projekte gegen Demokratiefeindlichkeit und völkische Raumnahme.
24.-26. Mai 2024
Freundeskreis der Gemeinschaft in der Heilstätte Harzgerode e.V.
Harzgerode, Sachsen-Anhalt
#machdeinkreuz - Plakatkampagne ruft zum Wählen auf
Die Kommunal- und Europawahlen werden entscheiden, wie es mit der Idee einer offenen, pluralen Gesellschaft weitergeht. Eine hohe Wahlbeteiligung ist, insbesondere auch in kleinstädtischen und ländlichen Räumen, unerlässlich für den Fortbestand der Demokratie. Das Netzwerk kompliz* hat sächsische Künstler*innen gebeten, Plakate zu gestalten, die auf die Wahlen hinweisen. Viele Motive gegen Politikverdrossenheit stehen kostenfrei zum Download bereit. Schöner wählen war noch nie so einfach! Zudem können über das Netzwerk Angebote von Kunst- und Kulturschaffenden für fröhliche Demokratiefeste in Sachsen gebucht werden, etwa Konzerte, Lesungen, Theater oder Filmabende.
März – Dezember 2024
Europas Zukunft gUG
Sachsen
Familienfest feiert Vielfalt und Demokratie in Waltershausen
In der Thüringer Kleinstadt Waltershausen verfestigen sich seit Jahren rechtsextreme Strukturen. Reichsbürger*innen finden Zulauf und verbreiten Verschwörungsideologien. Das Bündnis „Buntes Waltershausen“ veranstaltet Lesungen, Podien, Argumentationstrainings und Community-Begegnungen, die der rechtsextremen Menschenverachtung die Vision einer Gesellschaft des demokratischen Miteinanders entgegensetzen. Höhepunkt ist ein Familienfest auf dem Markt, das sich klar für Vielfalt und gegen Rassismus positioniert.
März – September 2024
KoWa-Kultinativ e.V.
Waltershausen, Thüringen
Erzählcafés bringen Menschen in Gotha zusammen
Eine Gesellschaft, in der Vielfalt und demokratische Werte gelebt werden, braucht Räume für Begegnung und zwischenmenschliche Anerkennung. In Erzählcafés kommen Gothaer*innen mit und ohne Migrationserfahrungen zusammen und sprechen über ihre Lebensgeschichten. Sie tauschen sich über biografische Brüche und Krisenerfahrungen aus und entwickeln gemeinsame Visionen für eine Gesellschaft, die sich gegen Rassismus und für die würdevolle Teilhabe aller engagiert.
April – Dezember 2024
Limus Zukunftsschmiede e.V.
Gotha, Thüringen
Greiz macht sich gegen Rassismus stark
Vor den Thüringer Landtagswahlen 2024 veranstaltet ein breites Bündnis rund um die Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“ ein Fest mit Musik, Graffiti-Workshop und Performances in Greiz und zeigt so Flagge gegen Alltagsrassismus und rechtsextreme Parteien.
April 2024
Siebenhitze e.V.
Greiz, Thüringen
Jugendliche organisieren Kundgebungen gegen Rechtsextremismus in Zittau
Rechtsextreme Parteien organisieren auch in Zittau regelmäßig sogenannte „Montagsspaziergänge“, die rassistische und andere menschenverachtenden Inhalte verbreiten Eine Gruppe jugendlicher Aktivist*innen organisiert alle zwei Wochen fröhliche Kundgebungen mit Musik und Redebeiträgen, die der rechtsextremen Raumnahme kraftvoll Einhalt gebieten.
März-Dezember 2024
Augen auf e.V.
Zittau, Sachsen
Landwirt*innen engagieren sich gegen Rechtsextremismus in Brandenburg
Landwirt*innen in Brandenburg haben es satt, dass Proteste und Demonstrationen gegen die aktuelle Agrarpolitik zunehmend durch Rechtsextreme vereinnahmt werden. Vor den Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen organisieren sie Kundgebungen und Dorffeste, die sich gegen Rassimus und Menschenverachtung stark machen Damit setzen sie deutliche Zeihen für Demokratie und gesellschaftliche Vielfalt in ländlichen Räumen.
April-Dezember 2024
Hof Bienenwerder e.V.
Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg
Meißner Demokrat*innen motivieren zum Wählengehen
Rechtsextreme Gruppen und Parteien verbreiten auch in Meißen rassistische Ideologien und menschenverachtende Verschwörungserzählungen. Viele Meißner*innen wollen die extrem rechte Normalisierung in der Stadtgesellschaft nicht länger hinnehmen. Sie stehen für Demokratie und Menschenrechte ein und motivieren ihre Mitmenschen bei kreativen Aktionen und Straßenfesten dazu, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und gegen Rassismus und Ausgrenzung Gesicht zu zeigen.
April-Dezember 2024
Buntes Meißen Bündnis Zivilcourage e.V.
Meißen, Sachsen
Demokratie und Vielfalt im Erzgebirge stärken
Bei den bevorstehenden Wahlen steht die sächsische Demokratie auf dem Spiel, da rechtsextreme Parteien und Gruppen an politischem Einfluss gewinnen. Das 75. Jubiläum des Grundgesetzes nehmen Engagierte des Kulturzentrums zum Anlass, um im Rahmen eines Straßenfeszes aif dem Markt über den Wert der Demokratie und der Menschenrechte zu informieren. Insbesondere junge Menschen setzen sich mit den Folgen von Rassismus und rechtsextrem motivierten Falschinformationen auseinander und setzen ein deutliches Zeichen für Teilhabe gegen Hass und Hetze.
Mai - Juni 2024
Jugend- & Kulturzentrum Alte Brauerei Annaberg e.V.
Annaberg-Buchholz, Sachsen
Jugendliche in Geithain feiern laut und entschlossen für Demokratie
Die Wahlbeteiligung jugendlicher Erstwähler*innen ab 18 Jahren fiel zur letzten Landtagswahl 2019 in Sachsen besonders niedrig aus. In ländlichen Räumen fehlen Beteiligungsmöglichkeiten, die junge Menschen ihre Lebenswelt aktiv gestalten lassen. In Geithain organisieren engagierte Jugendliche unter dem Titel „Jung & Laut“ ein Demokratie–Festival, das mit Kunst, Kultur, Workshops und kreativen Aktionen für die Wahlen und Mitbestimmung begeistert und dazu motiviert, sich in demokratische Prozesse einzubringen.
April - Dezember 2024
Netzwerk für demokratische Kultur e.V.
Geithain, Sachsen
Sächsische Kampagne motiviert Erst- und Nichtwähler*innen zu demokratischer Teilhabe
Im Vorfeld der Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen in Sachsen verbreiten rechtsextreme Parteien und Gruppen Falschinformationen und Verschwörungserzählungen, insbesondere über die sozialen Medien. Gleichzeitig ist die Wahlbeteiligung von Erstwähler*innen in hier besonders niedrig. Eine sachsenweite Kampagne motiviert diese und andere Nichtwähler*innen online und offline zur demokratischen Mitbestimmung und klärt über die Bedeutung von Pluralität und Menschenrechten auf.
April - September 2024
LAG Mädchen* und junge Frauen* Sachsen
Sachsen
Demokratische Mitbestimmung junger Menschen in Chemnitz fördern
Rechtsextreme Parteien erzielen in Chemnitz hohe Zustimmungswerte. Aktivist*innen starten vor den Kommunal- und Europawahlen eine Plakatkampagne, die junge Menschen und Unentschlossene zum Wählen auffordert und die Gefahren rechtsextremer Mehrheiten in den Parlamenten aufzeigt.
März - Oktober 2024
ASA-FF e.V.
Chemnitz, Sachsen
Brandenburger*innen feiern Straßenfeste für Solidarität
Raus auf die Straße: Engagierte Brandenburger*innen schließen breite zivilgesellschaftliche Bündnisse, die sich in ländlichen Räumen deutlich gegen rechtsextreme Gruppen und Parteien positionieren. Die Festivals unter dem Titel „Streets of Solidarity“ laden mit Kunst, Kultur und vielfältigen Aktionen dazu ein, sich mit den Folgen von Ausgrenzung und Rassismus zu beschäftigen und gemeinsam für soziale Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Solidarität einzutreten.
Mai - Oktober 2024
Demokratisches JugendFORUM Brandenburg DJB e.V.
Brandenburg
Mit dem Demokratie-Flitzer über rechtsextreme Narrative in Ostbrandenburg aufklären
Junge Engagierte wollen die Brandenburger Kommunalparlamente nicht den rechtsextremen Parteien überlassen. Vor den Wahlen gehen sie mit dem Demokratie-Flitzer, einem Multifunktions-E-Bike mit Kisten, Dach und Leinwand, auf Tour und machen sich auf Dorfplätzen gegen Rassismus und Demokratiefeindlichkeit stark. Sie vermitteln Wissen über kommunalpolitische Prozesse und rechte Verschwörungserzählungen. So motivieren zu aktiver Mitbestimmung – gegen Politikverdrossenheit und Resignation.
Mai - Juni 2024
Zukunftsarchiv e.V.
Region Steinhöfel, Brandenburg
Omas gegen Rechts vernetzen sich bundesweit
Seit 2018 schließen sich engagierte ältere Menschen zu lokalen Gruppen der Omas gegen Rechts zusammen und arbeiten gemeinsam gegen rechtsextreme Raumnahmeversuche in ihren Dörfern und Kommunen. Der erste Bundeskongress der Omas gegen Rechts in Erfurt vernetzt die Aktivist*innen, vermittelt Wissen und befördert den Informationsaustausch. So lassen sich Rassismus, Hass und Rechtsextremismus vereint noch stärker bekämpfen – für eine lebendige Demokratie, in der Menschenrechte nicht verhandelbar sind.
August 2024
Die Omas gegen Rechts Erfurt e.V.
Erfurt, Thüringen
Leipziger*innen stehen Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte ein
Aktuelle Umfragen deuten bei den anstehenden Landtagswahlen in Sachsen auf einen Anstieg der Zustimmungswerte für Parteien mit rechtsextremen Positionen hin. Ein großes Festival in der Leipziger Innenstadt setzt sich aktiv für demokratische Werte und die gleichberechtigte soziale Teilhabe aller Menschen ein. Ziel ist es, noch unentschlossene Wähler*innen zur Stimmabgabe zu motivieren und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Menschenverachtung zu setzen.
25. August 2024
SAY IT LOUD e.V.
Leipzig, Sachsen
Jugendliche über rechtsextreme Verschwörungserzählungen in Rostock aufklären
In einem Rostocker Jugendclub kommt es vermehrt zu rassistischen und rechtsextremen Aussagen durch jugendliche Besucher*innen. Das Projekt klärt über rechtsextreme Verschwörungserzählungen und Fake News auf und sensibilisert niedrigschwellig für die negativen Folgen menschenverachtender Haltungen. Die Jugendlichen werden zu demokratischer Mitbestimmung im Jugendclub motiviert und darin bestärkt, entschlossen gegen Rassismus und Ausgrenzung einzutreten.
Mai - Dezember 2024
Soziale Bildung e.V.
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
Für ein demokratisches Zwenkau kämpfen
Die Zwenkauer Kulturinitiative will sich nicht mit Politikverdrossenheit und menschenverachtenden Haltungen im Ort abfinden. Die Engagierten organisieren im Vorfeld der Wahlen öffentliche Picknicks für Demokratie, die alle Bürgr*innen einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen und eine positive Diskussionskultur im Sinne der Menschenrechte zu pflegen. So streitet Zwenkau für eine solidarische Gesellschaft gegen Rassismus und Antisemitismus.
Mai - Dezember 2024
Kulturinitiative zwenkau e.V.
Zwenkau, Sachsen
Solidarische Dorfliebe für Alle im Saale-Orla-Kreis verbreiten
Das Bündnis „Saale-Orla-Kreis für Solidarität und Respekt“ reagiert auf die Zunahme rechtsextremer Einstellungen und Aktivitäten im Landkreis und lädt unter dem Motto „Dorfliebe für alle“ zu einem demokratischen Parkfest ein. Zivilgesellschaftliche Akteur*innen positionieren sich deutlich sichtbar gegen Rassismus, Hass und Hetze und kommen bei Musik und Mitmach-Angeboten mit Bürger*innen in den Dialog.
18. Mai 2024
PaF Pößneck Alternativer Freiraum e.V.
Neustadt an der Orla, Thüringen
Mit Kultur gegen Nazis im ländlichen Raum kämpfen
Junge Thüringer*innen haben keinen Bock auf rechtsextreme Raumnahme und Resignation in Buttstädt. Mit 10 Kulturveranstaltungen bringen sie Musik, Stummfilme, Kabarett, Theater und Performance aufs Land und bringen Menschen zusammen. Damit bekämpfen sie nicht nur Einsamkeit und Frustration, sondern setzen vor den Thüringer Landtagswahlen ein starkes Zeichen für Demokratie und ein solidarisches Miteinander.
01.-18. August 2024
weim|art e.V.
Buttstädt, Thüringen
Kunstgenuss motiviert zur Stimmabgabe in Weimar
Im Superwahljahr soll Politikverdrossenheit in Weimar keinen Platz haben. Um zum Gang an die Wahlurne zu motivieren, laden Kreative zu Spaziergängen durch den Ilmpark ein, bei denen sich Weimarer*innen über die Wahlen und die Bedeutung eines demokratischen Miteinanders ohne Ausgrenzung und Rechtsextremismus austauschen. Dabei genießen sie Tanz, Literatur, Poetry Slam oder Musik.
18.-19. Mai 2024
Highslammer e.V.
Weimar, Thüringen
Filmtour bekämpft Alltagsrassismus in Thüringen
Rassistische Denkmuster sind in Thüringen verbreitet. Der Dokumentarfilm „dont stop motion“ erzählt die Lebensrealitäten von drei jungen Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind. Der Film und seine Protagonisten touren mit 15 Spielterminen durch ganz Thüringen und sensibilisieren in ländlichen Räumen für die Themen Flucht und Migration. Die Veranstaltungen laden dazu ein, rassistische Stereotype zu hinterfragen und sich aktiv gegen Menschenverachtung und Ausgrenzung zu engagieren.
März – Dezember 2024
nochson e.V.
Thüringen
Solidarische Festivaltour durch Thüringen stärkt Bürger*innen gegen Rechtsextremismus
Die Zahl rechtsextrem motivierter Gewalttaten nimmt in Thüringen zu. Die Initiative reist mit einem mobilen Festival durch Thüringer Kleinstädte und tritt damit öffentlichkeitswirksam gegen Rassismus und Menschenverachtung ein. Workshops klären über Ursachen und Formen des Rechtsextremismus in Vergangenheit und Gegenwart sowie über Prozessen der Entsolidarisierung und Entdemokratisierung auf. Filmveranstaltungen und vielfältige Aktionen laden zu demokratischer Teilhabe und Dialog ein.
August 2024
BDP Thüringen e.V.
Altenburg, Bad Frankenhausen, Greiz, Heiligenstadt, Meiningen, Mühlhausen, Saalfeld, Suhl/Thüringen
Gold statt Braun: Künstler*innen streiten für Demokratie in Weimar
Engagierte Menschen wollen die Auseinandersetzung mit Rechtextremismus in Gera befördern. Mit Kunstausstellungen, Filmabenden und Performances im öffentlichen Raum hinterfragen sie menschenverachtende Denkmuster und machen die Lebensrealitäten von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer Diskriminierung sichtbar.
Mai – Juni 2024
Aufandhalt e.V.
Gera, Thüringen
Sommerfest setzt starkes Zeichen gegen Rassismus in Jena
Migrantisierte Personen sind in Thüringen unmittelbar von rassistischen Strukturen und migrationsfeindlichen Haltungen betroffen, ihre starken Stimmen im Kampf gegen Diskriminierungen und Ausgrenzungen werden aber nur selten angehört. Das internationale Straßensommerfest VERANO wird von migrantischen Selbstorganisationen gestaltet und steht unter dem Motto „Für eine plurale Demokratie – gegen Ausgrenzung“. Workshops, Vorträge, Infostände und viel Musik sensibilisieren für die Folgen von Rassismus, weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und aktuelle Bedrohungen durch rechtsextreme Parteien und Gruppen.
Juni 2024
Iberoamerica e.V.
Jena, Thüringen
Engagierte Demokrat*innen ermutigen und mit Wissen versorgen
Im Superwahljahr häufen sich bei den rund 50 Mobilen Beratungsteams Anfragen von zivilgesellschaftlichen Initiativen, Kommunalpolitiker*innen, Schulen und Organisationen, die wissen möchten, was sie rechtsextremen Parteien konkret entgegensetzen können. Der Bundesverband erstellt ein Informationsheft mit konkreten Handlungsempfehlungen, Beratungsangeboten und Tipps zum Selbstschutz. Eine weitere Broschüre analysiert zudem das Wirken der AfD und ihre ideologische Verankerung in der Neuen Rechten.
1. Mai 2024 - 31. Dezember 2025
Bundesverband Mobile Beratung e.V.
bundesweit
Gegen Queerfeindlichkeit und rechtsextreme Gewalt in Sonneberg demonstrieren
Der Landrat des Landkreises Sonneberg gehört einer rechtsextremen Partei an. Demokrat*innen und von Diskriminierungen betroffene Menschen erleben dort zunehmend Übergriffe durch rechtsextreme Gruppen. Insbesondere auch queere Menschen sehen sich mit Anfeindungen und Gewalt konfrontiert. Der erste Christopher Street Day (CSD) in Sonneberg setzt ein deutliches Zeichen für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Viefalt. Die Teilnehmenden stellen sich Hass und Hetze entschlossen entgegen. Mit Unterstützung von queeren Aktivist*innen aus Coburg sollen auch nach dem CSD Vernetzungsmöglichkeiten und sichere Räume für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche, nicht-binäre und queere Menschen entstehen.
20. Juli 2024
COMUN e.V.
Sonneberg, Thüringen
Ostdeutsche Zivilgesellschaft stärken und sichtbarer machen
Angesichts der zu erwartenden Wahlergebnisse ist es nötig, eine langfristige Perspektive für die ostdeutsche Zivilgesellschaft zu entwickeln und diese nachhaltig zu unterstützen. Die Kampagne stellt Projekte und Initiativen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie aus ländlichen Räumen online, in einer Broschüre und durch journalistische Reportagen einem breiten Publikum vor. Ziel ist es, die Perspektiven ostdeutscher zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in den Vordergrund des Diskurses zu rücken und Utopien einer offenen Gesellschaft weiter zu entwickeln. Eine Lesetour in den sogenannten alten Bundesländern wirbt für Solidarität und finanzielle Unterstützung.
August 2024 – Januar 2025
Between the Lines gGmbH
bundesweit
Queeres Leben in Bautzen feiern und schützen
Die Situation für queere Menschen in Bautzen verschärft sich: immer mehr LSBTIANQ+ erleben Angriffe, Gewalt und Einschüchterungsversuche durch rechtsextreme Gruppen. Besonders betroffen sind diejenigen, die sich für den CSD und mehr Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Bautzen stark machen. Sie lassen sich jedoch nicht von ihrem Engagement abbringen und organisieren im August 2024 den 2. CSD. Dabei und während einer Veranstaltungswoche klären sie über sexualisierte Gewalt, die Diskriminierung queerer Jugendlicher und die Situation der queeren Community in der Region auf und setzen sich dafür ein, dass Schutzräume erhalten bleiben. Die Projektförderung wird für Sicherheitsmaßnahmen für den CSD eingesetzt.
August 2024
djo-deutsche Jugend in Europa LVSN e.V.
Bautzen, Sachsen
Öffentliche Foren gegen Rechtsextremismus und für ein sozial gerechtes Ostdeutschland veranstalten
In Brandenburg und Sachsen fehlen bisher öffentliche, medial wirksame Diskussionsformate zur Zukunft des demokratischen Miteinanders in Zeiten hoher Zustimmung für rechtsextreme Ideologien. Um Missverständnisse und Vorurteile abzubauen und Empathie und gegenseitigen Respekt zu fördern, kommen bei zwei öffentlichen Diskussionsforen Menschen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu einem offenen Austausch vor Publikum zusammen. Dabei werden insbesondere marginalisierte Perspektiven sichtbar. Ziel ist es außerdem, zivilgesellschaftlich Engagierte miteinander in Kontakt zu bringen und neue Energie für mehr Vielfalt und soziale Gerechtigkeit entstehen zu lassen. Die Foren werden aufgezeichnet und veröffentlicht.
Juli – September 2024
taz Panter Stiftung
Chemnitz, Cottbus /Sachsen, Brandenburg
Kampagne #SolidarischWählen macht marginalisierte Perspektiven in Ostsachsen sichtbar
Nicht nur in Ostsachsen ist die Demokratie in Bedrängnis geraten: das Vertrauen in ihre Institutionen schwindet, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Verschwörungsdenken sind verbreitet. Die Engagierten starten gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rassismus Sachsen eine Kampagne, die vor den Landtagswahlen Perspektiven und Wünsche von Menschen sichtbar macht, die in Ostsachsen von Rassismus und Antisemitismus betroffen sind. Viele von ihnen haben kein Wahlrecht und erleben Diskriminierungen, Anfeindungen und Gewalt. Ziel ist es, deren Stimmen sicht- und hörbar zu machen und die Konsequenzen der Unterstützung rechtsextremer Parteien zu verdeutlichen.
August – September 2024
RAA Sachsen e.V.
Ostsachsen
Begegnungsorte in der Gemeinde Seeblick schaffen
In vielen Dörfern Brandenburgs mangelt es an öffentlichen Begegnungsorten, die Menschen in den Dialog bringen. Die Corona-Pandemie hat das Problem der sozialen Isolation verschärft: Allein in der Gemeinde Seeblick mussten drei Kneipen schließen. Einsamkeit verstärkt Ängste und macht Menschen anschlussfähiger für rechtsextreme Ideologien und Verschwörungsdenken. Ziel des Projektes ist es, Menschen wieder zusammen und miteinander ins Gespräch zu bringen, also Raum für Begegnung zu schaffen. Wo es bisher keine kulturellen Veranstaltungen gab, organisieren die Engagierten Sommerkino-Abende unter freiem Himmel, die Alteingesessene, Zugezogene, Geflüchtete, Ältere und Jüngere dazu einladen, miteinander zu sozialen Themen in den Austausch zu kommen. Außerdem ist eine mobile Dorfkneipe geplant.
August – Dezember 2024
Stadt Land Floß e.V.
Gemeinde Seeblick, Brandenburg
Breites Bündnis verteidigt die Demokratie in Sonneberg
Der Landkreis Sonneberg ist bundesweit bekannt, weil hier 2023 erstmals ein Landrat gewählt wurde, der einer rechtsextremen Partei angehört. Im Bündnis für Demokratie Sonneberg schließen sich Kirchengemeinden, regionale Vertreter*innen demokratischer Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Initiativen zusammen, um sich gemeinsam und sichtbar für demokratische Werte und ein vielfältiges Miteinander ohne Hass einzusetzen. Kurz vor den Thüringer Landtagswahlen lädt das Bündnis zu einem Demokratiefest mit viel Musik von regionalen Bands ein, das sich klar gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus positioniert.
25. August 2024
Evangelische Kirchengemeinde Sonneberg
Sonneberg, Thüringen
An den 7. Oktober 2023 in Dresden gedenken
Am 7. Oktober 2024 jährt sich der Terrorangriff der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Seitdem nehmen antisemitische Straf- und Gewalttaten bundesweit deutlich zu. Juden*Jüdinnen in Dresden gedenken den Opfern und laden alle Interessierten zu einem Aktionstag ein. Nach einer Schweigeminute und einer Gedenkzeremonie laden viele künstlerische und kulturelle Beiträge und Workshops dazu ein, miteinander in den Austausch zu kommen. Dabei steht die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung im Vordergrund.
7. Oktober 2024
Besht Yeshiva gGmbH
Dresden, Sachsen
Junge Fußballer*innen in Ostthüringen über Rechstextremismus aufklären
In Ostthüringen gelingt es rechtsextremen Gruppen immer leichter, ihre menschenfeindlichen Inhalte an ein jugendliches Publikum zu adressieren und deren Zuspruch zu erhalten. Im ländlichen Raum gibt es nur wenig alternative Freizeitangebote, die junge Menschen ansprechen. Um das zu ändern, finden Streetsoccer-Turniere unter dem Titel „Fußball gegen Rechtsextremismus - Südkurve in deiner Stadt“ im Einzugsraum der Fans des FC Carl Zeiss Jena auf Schulhöfen und in Jugendclubs statt. Dabei können Jugendliche nicht nur kicken, sondern sich auch an Buttonstationen und Graffitiwänden ausprobieren und in Workshops mehr über die Themen Rassismus, Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit erfahren.
August – September 2024
Hintertorperspektive e.V.
Saalfeld, Kahla, Naumburg, Gera, Eisenberg / Ostthüringen
Konzertfestival für Demokratie in Ilmenau feiern
Das BUNTnis Ilmenau für Demokratie und Weltoffenheit will dazu beitragen, eine Atmosphäre des Miteinanders ohne Menschenfeindlichkeit zu schaffen. Deshalb veranstalten die Engagierten kurz vor den Landtagswahlen ein Konzertevent mit Heinz Ratz, Gisbert zu Knyphausen und regionalen Bands. Zwei Tage später findet unter dem Titel „Miteinander stärken“ ein weiteres Demokratiefest in Ilmenau statt, das mit vielfältigen Mitmachaktionen, Infoständen, Kultur und Vorstellungen lokaler zivilgesellschaftlicher Initiativen dazu einlädt, ein deutliches Zeichen für Vielfalt und gegen rechtsextreme Hetze zu setzen.
22. und 24. August 2024
Kulturelle Koordinierung e.V.
Ilmenau, Thüringen
Beim Familienfest in Glauchau miteinander ins Gespräch kommen und sich für mehr Demokratie engagieren
Rechtsextreme Parteien verzeichneten in Glauchau bereits zu den Kommunalwahlen 2024 hohe Zustimmungswerte. Um möglichst viele Menschen zur Stimmabgabe bei den anstehenden Landtagswahlen zu motivieren und ein deutliches Zeichen gegen Hass zu setzen, organisiert der Verein ein Demokratiefest, das über demokratische Beteiligungsmöglichkeiten aufklärt. Kulturelle Angebote, Gesprächskreise, Infostände lokaler Initiativen und Vereine und ein umfangreiches Kinderprogramm laden alle Glauchauer*innen dazu ein, miteinander in den Austausch zu kommen und sich zu vernetzen.
25. August 2024
Kulturknall e.V.
Glauchau, Sachsen
Auch nach den Wahlen: Starke Zeichen gegen Rechtsextremismus in Pirna setzen
Die Landtagswahlen in Sachsen verzeichneten hohe Zustimmungswerte zu rechtsextremen Parteien. In Pirna gingen 36,7 Prozent der Zweitstimmen und das Direktmandat an die AfD. Seit den 1990er Jahren ist eine rechtsextreme Normalisierung durch verschiedene Gruppen und Parteien in Pirna zu beobachten. Um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, sich über Interventionsmöglichkeiten auszutauschen und ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus in Pirna zu setzen, laden mehrere Vereine und Initiativen zu einem Demokratiefest mit Musik, Redebeiträgen und Infoständen in die Räume des Roten Baum e.V. ein.
25. Oktober 2024
Roter Baum e.V.
Pirna, Sachsen
Plakatkampagne in Brandenburg ruft zu Wahlbeteiligung auf
Am 22. September 2024 finden in Brandenburg Landtagswahlen statt. Das Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“ setzt im gesamten Bundesland eine Plakatkampagne um, die sich deutlich gegen rechtsextremen Hass, Bedrohungen, Gewalt und Ausgrenzung positioniert und sich für ein demokratisches, solidarisches Brandenburg der Vielfalt einsetzt. Ziel ist es, alle Brandenburger*innen dazu zu motivieren, von ihrem Wahlrecht im Sinne der Demokratie Gebrauch zu machen und ihre Stimme gegen Rassismus und Antisemitismus zu erheben. Alle Kampagnenmaterialien können online kostenfrei bestellt werden.
August - September 2024
Neues Potsdamer Toleranzedikt e.V.
Brandenburg
Brandenburg an der Havel zeigt menschenfeindlichen Ideologien die rote Karte
In Brandenburg an der Havel steht ein breites Bündnis aus 30 Initiativen und Gruppen für eine demokratische und solidarische Stadtgesellschaft ein. Vor den Landtagswahlen in Brandenburg organisieren die Engagierten Austauschformate und Demokratiefeste, die zur Stimmabgabe motivieren und über demokratische Teilhabemöglichkeiten und die Arbeit der Stadtverordntetenversammlung informieren. Im November realisiert das Bündnis Veranstaltungen im Rahmen der Wochen gegen Antisemitismus in Brandenburg.
September-Dezember 2024
Jugendkulturfabrik e.V.
Brandenburg an der Havel, Brandenburg
Demokratische Engagierte durch Supervision im Saale-Orla-Kreis stärken
Seit Jahresbeginn engagiert sich das Bündnis „Dorfliebe für alle“ für die Stärkung der Demokratie und gegen rechtsextreme Normalisierung im Saale-Orla-Kreis. Nicht erst seit den Wahlergebnissen ist bekannt, dass rechtsextreme und rassistische Ideologien im Landkreis normalisiert sind und immer mehr Verbreitung finden. Die Situation wird für die Engagierten des Bündnisses mit Blick auf die kommenden Bundestagswahlen herausfordernder. Umso wichtiger ist es, dass die Gruppenmitglieder gut kommunizieren, solidarisch miteinander umgehen und flexibel auf neue Menschen und Situationen reagieren können, ohne die eigenen Grenzen zu ignorieren. Gemeinsam mit einer Supervisorin werden die Engagierten ihre Akkus wieder aufladen und sich gegenseitig für ihre wichtige Arbeit stärken.
September-Dezember 2024
WE AID gGmbH/Bündnis Dorfliebe für alle
Saale-Orla-Kreis, Thüringen
Fair-Play-Fußball spielen und Solidarität in Erfurt erleben
Rassistische Vorurteile, Ablehnung oder Misstrauen gegenüber zugewanderten Menschen sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Häufig fehlt es an persönlichem Kontakt, der ein Gegengewicht dazu bilden könnte. Über wöchentliche Begegnungs- und Sportangebote kommen unterschiedliche Menschen zusammen und es entstehen Räume, in denen sie eine offene und vielfältige Gesellschaft positiv erleben können. Bei Fair Play-Fußball, Koch- und Spieleabenden tauschen sich die Teilnehmenden aus und unterstützen sich gegenseitig bei Alltagsproblemen.
August - Dezember 2024
Hochschulliga Erfurt e.V.
Erfurt, Thüringen
Auseinandersetzung mit den NSU-Morden und Rassismus in Eberswalde fördern
Viele zivilgesellchaftliche Initiativen setzen sich seit über 30 Jahren gegen Menschenfeindlichkeit und für mehr Solidarität in Eberswalde ein. Dennoch erleben viele Menschen hier Ausgrenzungen und Beleidigungen. Die „Bühne für Menschenrechte“ bringt ein dokumentarisches Theaterstück zu den Morden des Nationalsozialistischen Untergrunds zur Aufführung. Die Taten werden dabei aus der Sicht der Opfer und Angehörigen geschildert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit Expert*innen zu Rassismus, Rechtsextremismus und Behördenversagen in den Austausch zu kommen. Ziel ist es, die Stadtgesellschaft zu ermutigen, sich weiterhin für demokratische Werte und den Schutz migrantisierter Personen einzusetzen.
10. Oktober 2024
Hoffnungstaler Stiftung Lobetal
Eberswalde, Brandenburg
Görlitz-Zgorzelec setzt Zeichen für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche, nicht-binäre und queere Menschen erleben in Görlitz-Zgorzelec alltäglich Diskriminierungen und werden immer häufiger Angriffsziel rechtsextremer Parteien und Organisationen. Mit dem Christopher Street Day setzen die Engagierten im deutschen und im polnischen Teil der Grenzstadt ein deutliches Zeichen für die Gleichberechtigung und den Schutz queerer Menschen und stellen sich der Verbreitung rechtsextremer, antifeministischer und queerfeindlicher Einstellungen entgegen. Alle Interessierten haben Gelegenheit, mehr über die Situation queerer Menschen in ihrer Stadt zu erfahren, sich zu vernetzen und solidarisch für den Schutz und die Rechte queerer Menschen einzustehen. Die Projektförderung wird für Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt.
28. September 2024
Tierra – Eine Welt e.V.
Görlitz, Sachsen
Demokratieprojekte gegen rechtsextreme Angriffe in Waltershausen absichern
Die Kulturkneipe Spatz ist ein Ort, an dem sich viele Demokrat*innen in Waltershausen für ein solidarisches Miteinander, für die Akzeptanz von Vielfalt und für Menschenrechte engagieren. Regelmäßig finden Veranstaltungen und Austauschformate statt, die sich klar gegen die rechtsextreme Normalisierung im Landkreis positionieren. Immer wieder kommt es deshalb zu Angriffen auf das Haus und die ehrenamtlich Tätigen. Diese erarbeiten nun ein Sicherheits- und Awarenesskonzept, damit Lesungen, Diskussionsveranstaltungen und Konzerte weiterhin stattfinden können.
September 2024 – August 2025
Kowa-Kultinativ e.V.
Waltershausen, Thüringen
Jugendliche in Chemnitz gestalten Filmfestival für Menschenrechte und Demokratie
Auch unter jungen Menschen ist eine starke Zunahme demokratiefeindlicher und diskriminierender Einstellungen zu beobachten. Um dem entgegenzuwirken bietet das Dokumentarfilmfestival PERSPEKTIVEN Jugendlichen einen niedrigschwelligen Zugang zu gesellschaftspolitischen Themen und sensibilisiert für Rassismus, Diskriminierung und Menschenrechte. Das Festival wird von einer Jugendfilmjury gestaltet. Die Jugendlichen bringen selber Themen ein und gestalten das Festival von der Filmauswahl bis zur Moderation selbstbestimmt. Nachgespräche im Anschluss an die Filmvorführungen bieten die Möglichkeit, sich tiefergehend mit den Themen auseinanderzusetzen, auszutauschen und zu vernetzen.
November 2024
Arthur e.V.
Chemnitz, Sachsen
Strategien im Umgang mit Rechtsextremismus in Kommunen im Landkreis Sonneberg erforschen
Im Landkreis Sonneberg wurde im Sommer 2023 ein Landrat gewählt, der dem rechtsextremen thüringischen AfD-Landesverband angehört. Seitdem ist die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten im Landkreis stark angestiegen. Eine Studie erforscht, wie Akteur*innen in der Kommunalpolitik mit Rechtsextremismus umgehen, mit welchen Herausforderungen demokratische Kräfte in der kommunalpolitischen Arbeit konfrontiert sind und welche Bedarfe sich daraus ergeben. Ziel ist es, Handlungsstrategien zu untersuchen und zu entwickeln.
Oktober 2024 – Juni 2025
COMUN e.V.
Sonneberg, Thüringen
Stille Helden der NS-Zeit in Nordthüringen sichtbar machen
Die Region rund um das Klostergut Bonnrode in Nordthüringen ist bekannt für hohe Zustimmungswerte für rechtsextreme Parteien. Eine Ausstellung macht im Gegenzug dazu Geschichten Stiller Helden der Region sichtbar und ermutigt so zu Zivilcourage gegen Rechtsextremismus. Die Stillen Helden haben zur Zeit des Nationalsozialismus Jüdinnen*Juden, Kommunist*innen und andere verfolgte Gruppen unterstützt und sich damit selber in große Gefahr gebracht. Die Ausstellung soll Besucher*innen dafür sensibilisieren, dass Haltung und Zivilcourage in der Region Tradition haben und sie dazu ermutigen, selber aktiv zu werden und Betroffenen von Hass und Gewalt beizustehen.
November 2024 – Juli 2025
Klostergut Bonnrode e.V.
Oberbösa, Thüringen
Antifeminismus und Queerfeindlichkeit in Sachsen analysieren
Extrem rechte Gruppen mobilisierten 2024 in Sachsen verstärkt gegen Christopher-Street-Days (CSDs), die in Groß- und Kleinstädten stattfanden. Ein Höhepunkt dieser Mobilisierung war eine aggressive Demonstration in Bautzen am 10. August 2024, an der ca. 700 Rechtsextreme teilnahmen. Queerfeindlichkeit und Antifeminismus gehören zum Kern rechtsextremer Ideologien und machen diese als sogenannte „Brückenideologien“ bis in die konservative „Mitte“ der Gesellschaft anschlussfähig. Die Publikation „Sachsen rechts unten“ analysiert Inhalte, Themen, Strategien und Methoden der extremen Rechten in Sachsen, die für die Mobilisierung gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche, nicht-binäre und queere Menschen sowie emanzipatorisch-feministische Projekte eingesetzt werden. Die Inhalte der Publikation werden in Veranstaltungen vorgestellt.
7. Mai 2025
Kulturbüro Sachsen e.V.
Sachsen
Chöre singen gegen Rassismus und rechtsextrem motivierten Antisemitismus in Buckow
Am 9. November 2024 findet unter Beteiligung des Hebräischen Chors Berlin und dem Avihayil-Chor aus Israel ein Konzert in Buckow statt, das an den Beginn des Holocausts mit der Reichsprogromnacht erinnert. Die Veranstaltung macht es sich angesichts der jüngsten Zustimmungswerte zu rechtsextremen Parteien und der Zunahme rassistischer und antisemitischer Gewalt in Brandenburg zur Aufgabe, ein Zeichen gegen Hass und Hetze zu setzen und Brandenburger*innen mit Juden*Jüdinnen in Kontakt zu bringen.
09. November 2024
Buckowina e.V.
Buckow, Brandenburg
Demokrat*innen in Thüringen erlernen Techniken der digitalen Selbstverteidigung
Engagierte sind immer wieder digitaler Gewalt, Hass und Hetze in sozialen Netzwerken ausgesetzt. Um sich besser vor solchen Anfeindungen und Angriffen zu schützen und darauf regieren zu können, lernen Thüringer Aktive der Demokratiearbeit in Workshops digitale Selbstverteidigungstechniken kennen. Den Teilnehmenden werden konkrete Handlungsmöglichkeiten vorgestellt, die sie dann als Multiplikator*innen in ihre jeweiligen Initiativen und Netzwerke weitertragen. Einer der Workshops richtet sich speziell an FLINTA*, vermittelt das Wissen gendersensibel und ermutigt, sich mit technischen Sicherheitsmöglichkeiten auseinanderzusetzen und diese anzuwenden. Durch ein Beratungsangebot werden den Aktiven in regelmäßigen Sprechstunden praktische Hilfestellungen angeboten, um das Erlernte in ihrer Alltagspraxis sicher anzuwenden.
Oktober – Dezember 2024
Bildungswerk BLITZ e.V. / Projekt KoKont
Jena, Thüringen
Austauschen, Vernetzen und voneinander Lernen in Jena-Lobeda
Viele Bewohner*innen des Jenaer Stadtteils Lobeda sind betroffen von sozialer Benachteiligung und Diskriminierung. Gleichzeitig gibt es wenig Infrastruktur und die Zustimmungsquoten zu rechtsextremen Parteien sind hoch. Das Projekt Lobeda Solidarisch (LOS!) bietet einen Austauschraum für Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft. Durch Inputs von Referent*innen und den Austausch untereinander setzen sich die Teilnehmden mit strukturellen Ursachen für Probleme, mit denen sie in ihrem Alltag konfrontiert sind, auseinander und entwickeln gemeinsam Antworten auf die Frage, wie sie die Verhältnisse vor Ort verbessern können. So erhalten sie die Möglichkeit, Handlungsfähigkeit zu erleben und die Solidarität untereinander zu stärken.
Dezember 2024 – Mai 2025
Plan:B e.V.
Jena, Thüringen
Strategien gegen rechtsextreme Störaktionen für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz entwickeln
Im Jahr 2025 wird Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt sein. Zu diesem Anlass haben rechtsextreme Gruppen bereits Störaktionen angekündigt. Um dem etwas entgegenzusetzen schließen sich zivilgesellschaftlich Engagierte, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen zusammen und entwickeln kollektive Reaktionsstrategien und künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum. Gemeinsam wollen sie ein demokratisches und vielfältiges Chemnitz sichtbar machen.
November 2024
Bürgerverein FÜR CHEMNITZ e.V.
Chemnitz, Sachsen
Engagement gegen Rechtsextremismus in der Sächsischen Schweiz stärken
Im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres lernt ein*e Jugendliche*r die Arbeit des Vereins Aktion Zivilcourage e.V. kennen und unterstützt Projekte gegen Rechtsextremismus und Verschwörungsmythen in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der*die FSJler*in lernt politische Prozesse, Strukturen und Partizipationsmöglichkeiten kennen und vermittelt diese an andere Jugendliche.
Januar – Dezember 2025
Aktion Zivilcourage e.V.
Pirna, Sachsen
Wanderkino im Havelland fördert Begegnung und Diskurs
In den Gemeinden Milower Land und Premnitz im Havelland fehlen Orte, an denen Kinder und Jugendliche außerhalb der Schule zusammenkommen können. In den ländlich geprägten Gemeinden gibt es kaum kulturelle Angebote. Gleichzeitig sind rechtsextreme Einstellungen weit verbreitet und öffentliche Diskurse werden teilweise aggressiv geführt. Ein regelmäßiges Kino-Angebot in den unterschiedlichen Ortsteilen schafft Räume für Begegnung und Austausch. Hier können Kinder und Jugendliche zusammenkommen, Filme zu Themen wie Freundschaft, Rassismus, Mobbing oder Fairness schauen und im Anschluss darüber diskutieren. Die Filme fördern Dialog und gegenseitiges Verständnis.
November 2024 – November 2025
WILD DUCKS Havelland e.V.
Milower Land und Premnitz, Brandenburg
In Eberswalde Amadeu Antonio gedenken
Der rassistische Mord an Amadeu Antonio jährt sich am 06. Dezember 2024 zum 34. Mal. Im Rahmen der Barnimer Kampagne „Light Me Amadeu“ findet an diesem Tag in Eberswalde eine Gedenkveranstaltung statt. Nach einer Kranzniederlegung, einigen Redebeiträgen und einem kurzen Gedenkmarsch am Tatort findet als „2. Eberswalder Impuls“ eine Lesung der französischen Autorin Aya Cissoko statt. Der „Eberswlader Impuls“ bietet die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Kontinuitäten von Rassismus und Rechtsextremismus und bildet einen Debattenbeitrag, der in die Eberswalder Stadtgesellschaft hinein wirken soll.
06. Dezember 2024
Afrikanischer Kulturverein Palanca e.V.
Eberswalde, Brandenburg
Demokratische Werte bei Familienkonzerten in Thüringen vermitteln
In ihrer Arbeit erleben die Aktiven des Deutschen Familienverbandes Thüringen immer wieder, dass demokratiefeindliche und diskriminierende Einstellungen weit verbreitet sind. Gleichzeitig haben gerade Familien in prekären Lebenslagen häufig nur wenig Zugang zu kulturellen Angeboten oder Formaten, in denen gesellschaftspolitische Themen zugänglich und differenziert vermittelt werden. Ein solches niedrigschwelliges Angebot wird durch eine Reihe von Familienkonzerten mit anschließender Möglichkeit zum Gespräch geschaffen. Bei den Konzerten vermitteln die Künstler*innen Themen wie Demokratie und Vielfalt kindgerecht und schaffen einen Raum für Austausch, Diskurs und Empathie.
Januar-Dezember 2025
Deutscher Familienverband – Landesverband Thüringen e.V.
Thüringen
Schüler*innen in Halle erarbeiten Ausstellung zum Nationalsozialismus
Um dem Vergessen entgegenzuwirken setzen sich Schüler*innen einer Gesamtschule in Halle mit dem historischen Nationalsozialismus und dem Umgang der Gegenwartsgesellschaft mit der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945 auseinander. Sie erschließen dabei selbstständig spezifische Themen und Quellen und erarbeiten Ausstellungsexponate, die in der Aula für die Schulgemeinschaft und die breite Öffentlichkeit zugänglich sind. Das Projekt schlägt einen Bogen in die Gegenwart und fördert die kritische Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und weiteren Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Alltag.
März-April 2025
Förderverein Marguerite Friedlaender Gesamtschule Halle e.V.
Halle/Saale, Sachsen-Anhalt
Dialog zwischen Muslimen und Juden*Jüdinnen in Chemnitz fördern
Eine Selbstvertretungsinitiative jüdischer Kontingentflüchtlinge in Chemnitz setzt sich für mehr Teilhabe für alle Menschen mit Fluchterfahrungen und Migrationsgeschichte in der Stadt ein. Viele Angehörige dieser Zielgruppe sehen sich mit rassistischen und antisemitischen Anfeindungen im Alltag konfrontiert. Hinzu kommen Konflikte bei der Auseinandersetzung mit dem Krieg in Gaza und Israel. Eine Veranstaltung in den Räumen der Jüdischen Gemeinde Chemnitz bringt Menschen mit Migrationsgeschichte untereinander und mit der Chemnitzer Vereinslandschaft in Kontakt. Ziel ist es, den Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu erleichtern. Dabei wird die Begegnung zwischen Muslimen und Juden*Jüdinnen gefördert. Workshops und Vorträge sensibilisieren für Formen und Folgen von Antisemitismus und Rassismus.
April-Mai 2025
Soziale Rehabilitierung für Ausländer e.V.
Chemnitz, Sachsen
Festival bei Zittau fördert Demokratie und Vielfalt
Das Lonesome Lake Festival bringt seit 2012 Menschen zusammen, die sich für demokratische Werte, die Anerkennung von Diversität und Umweltschutz in Ostsachsen engagieren. Verschiedene Bands und DJs begeistern ein breites Publikum. Im letzten Jahr wurde das Festival mehrfach durch Rechtsextreme gestört und angegriffen. Um den Schutz aller Teilnehmender zu garantieren, wird die Förderung für Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt.
27.-29. Juni 2025
morning glory concerts e.V.
Schlegel bei Zittau, Sachsen
Initiativen aus Bayern und Thüringen finden Strategien gegen lokale rechtsextreme Normalisierung
2024 initialisierten die Naturfreunde aus Nürnberg einen Austausch mit Engagierten der südthüringer Zivilgesellschaft, insbesondere im Landkreis Sonneberg. Aus den Begegnungen wuchs der Wunsch bei allen Beteiligten, gemeinsame Strategien zu erarbeiten, um gegen rechtsextreme Parteien, Gruppen und Ideologien aktiv zu werden. Weitere Veranstaltungen, gemeinsame Workshops und eine Graveltour durch Thüringen vertiefen die entstandenen Kontakte und mobilisieren Engagement, um gemeinsam gegen Hass und Hetze in beiden Bundesländern anzukämpfen.
März-Juni 2025
Naturfreunde Nürnberg Mitte e.V.
Südthüringen, Nordbayern
Rassistischen Angriffen auf algerische Arbeitsmigranten 1975 in Erfurt gedenken
Die rassistisch motivierten Hetzjagden gegen algerische Arbeitsmigranten in Erfurt jähren sich 2025 zum 50. Mal. Eine kritische Auseinandersetzung durch die Stadtgesellschaft hat bisher kaum stattgefunden. 2024 wurde ein öffentlicher Erinnerungsort in Erfurt geschaffen, der die Betroffenen der Gewalt aktiv einbezieht. Rassistische Übergriffe gehören in Thüringen auch heute leider für viele Menschen zum Alltag. Auch deshalb muss rassistische Gewalt der DDR-Zeit endlich aufgearbeitet werden. Eine Gedenkkundgebung im öffentlichen Raum, eine Podiumsdiskussion und Zeitzeugengespräche klären auf und stellen die Perspektiven der Betroffenen in den Mittelpunkt.
10.-13. August 2025
Universität Erfurt
Erfurt, Thüringen