Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Brandenburg und Sachsen: Ideenreiches gegen Rechts

 

Die Amadeu Antonio Stiftung fördert Initiativen, die vor Ort aktiv sind, um den Rechtsextremen im öffentlichen Raum die Show zu stehlen. Dass es sich lohnt, diese kleinen ideenreichen Projekte zu unterstützen, zeigen zwei aktuelle Beispiele aus Sachsen und Brandenburg.

Eine „typisch ostdeutsche Kleinstadt“: Tarik, ein Palästinenser, Nancy, deren Vater Kubaner ist, und Mandy, eine Punkerin, werden von Rechtsradikalen verfolgt und angegriffen. Eine engagierte Sozialarbeiterin und couragierte Jugendliche beschützen die Angegriffenen. Als sich die Situation immer weiter zuspitzt, bekommen die Jugendlichen den Hinweis, sich bei der Opferberatungsstelle AMAL Hilfe zu holen. Viele Jugendliche werden häufig im Alltag mit Nazis konfrontiert. Sei es, dass sie erleben, wie Freunde in die Szene hineingezogen werden, wie der Jugendklub von Rechtsradikalen zur Rekrutierung missbraucht wird, oder auch, dass sie selbst Opfer von Gewalt werden.

Damit Jugendliche wissen, wie sie darauf reagieren können, hat die Opferberatungsstelle AMAL in Sachsen einen Comic mit dem Titel „Jetzt re(i)chts in Sachsnitz!“ entworfen. Den Lesern wird durch den Comic aufgezeigt, wie man sich wehren und Hilfe organisieren kann. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert das Projekt, da es besonders gut geeignet ist, um gerade Jugendliche für das Problem Rechtsradikalismus zu sensibilisieren und Auswege aufzuzeigen.

Nicht nur in Sachsen, auch in anderen Bundesländern sind Wachsamkeit und Einfallsreichtum geboten, wenn es darum geht, den Rechtsextremismus zurückzudrängen. Beispiel Brandenburg: Die NDP versucht eine Ortsgruppe zu etablieren und verlegt ihren Regionalstammtisch nach Bad Freienwalde; es kommt zu zahlreichen Übergriffen und zu Konflikten zwischen Rechtsextremen und Mitgliedern der Bad Freienwalder Alternative e.V.

Um dieser Tendenz entgegenzuwirken und Jugendliche aufzuklären, organisiert das Bündnis Aktiver Demokraten ein Zeitungsprojekt, das aufklärt und rechte Übergriffe dokumentiert. Die Bad Freienwalder Alternative wurde von Jugendlichen für Jugendliche ins Leben gerufen. Die Zeitung wird an Schulen in Bad Freienwalde verteilt, um auf Probleme aufmerksam zu machen und Jugendliche zu animieren, sich bei Projekten gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu beteiligen. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert das Engagement der Jugendlichen in Bad Freienwalde: Aufklärung und der Einsatz für eine demokratische Kultur sind gerade im Vorfeld der Brandenburger Kommunalwahlen wichtige Elemente für die Bekämpfung des Rechtsradikalismus in Bad Freienwalde.

Weiterlesen

AfD gesichert rechtsextrem Beitragsbild

AfD als „gesichert rechtsextremistisch” eingestuft: Welche Folgen hat das?

Die AfD wird vom Verfassungsschutz nicht mehr nur als „Verdachtsfall“, sondern als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft. Dürfen die Rechtsextremen trotzdem immer noch etliche Millionen an Steuergeldern in die rechte Szene pumpen? Kommt jetzt das Verbot? Und dürfen AfD-Verfassungsfeinde jetzt immer noch als Lehrer*innen vor Kindern stehen?

NDK-Wurzen-1280x720

Wo Demokratiearbeit keine Tradition mehr ist: In Wurzen macht der Stadtrat AfD-Kritiker*innen mundtot

In der sächsischen Kleinstadt Wurzen nahe Leipzig ist seit 1990 eine aktive Neonazi-Szene gewachsen. Das Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. (NDK) engagiert sich dort seit über 25 Jahren für die Stärkung der Demokratie, für mehr Beteiligung aller Menschen, für Offenheit und Vielfalt. Nun hat der Stadtrat auf Initiative der AfD und mit Stimmen von weiteren Fraktionen die Förderung für den Verein gekürzt. Wir sprachen darüber mit Martina Glass, Geschäftsführerin des NDK.

20250419_143128

80 Jahre nach dem Schwur von Buchenwald: Weimar feiert Fest der Vielfalt

Am 11. April 1945 wurde das Konzentrationslager auf dem Ettersberg bei Weimar befreit. Kurz vor dem Eintreffen der US-Armee hatten die Inhaftierten selbst das Lager unter ihre Kontrolle gebracht. Acht Tage später leisteten die Überlebenden der NS-Verbrechen den Schwur von Buchenwald. Am 19. April 2025 setzt das Bündnis Zäsur24 ein Zeichen für Demokratie und Solidarität – gegen das Vergessen. 

Mitmachen stärkt Demokratie

Engagieren Sie sich mit einer Spende oder Zustiftung!

Neben einer Menge Mut und langem Atem brauchen die Aktiven eine verlässliche Finanzierung ihrer Projekte. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung für Demokratie und Gleichwertigkeit.