Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Jugendliche setzen sich mit NSU auseinander

In diesem Jahr jährte sich die Ermordung von Mehmet Turgut durch den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zum zehnten Mal. Anhand einer Ausstellung setzen sich Jugendliche mit den Verbrechen des NSU auseinander und wurden ermutigt, sich selbst gegen Rechtsextremismus einzusetzen.

Die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ wurde 2012 und 1013 im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung konzipiert und erstellt. Sie beleuchtet die Biografien der 10 Mordopfer des NSU, lässt Angehörige zu Wort kommen, informiert über die Bombenanschläge in Köln, die Banküberfälle des NSU-Trios und nimmt außerdem die Neonaziszene der 1990er Jahre und Hilfeleistungen an den NSU aus dem neonazistischen Netzwerk in den Blick.

Anlässlich des 10. Todestages von Mehmet Turgut, der am 25. Februar 2004 in Rostock ermordet wurde, hat die Heinrich-Böll-Stiftung die Ausstellung nach Rostock geholt. Für die pädagogische Begleitung wurde der Verein Soziale Bildung ins Boot geholt, der seit vielen Jahren Bildungsprojekte gegen Rechtsextremismus und Rassismus durchführt. Wichtig war es den Engagierten des Vereins vor allem, dass die Rostocker Jugendlichen sich mit den Geschehnissen auseinander setzen. Mit pädagogischer Unterstützung wurde interessierten Jugendlichen die Möglichkeit geboten, nicht nur einfach eine Ausstellung zu besuchen, sondern sich intensiv und gleichzeitig behutsam dem Thema Rechtsextremismus anzunähern. Nach der Ausstellungserarbeitung wurden lebensweltbezogene und umsetzbare Handlungsstrategien gegen rassistische Gewalt erarbeitet.

Gerade mit der deutlichen Betroffenenperspektive der Ausstellung konnte so erlernt werden, was gegen den nach wie vor starken Rechtsextremismus in der Region getan werden kann. Nicht-rechte, demokratisch orientierte Jugendliche werden durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ermutigt, sich für die Unterstützung von Betroffenen rechter Gewalt zu engagieren. Und sie erhalten Handlungsmöglichkeiten, um rechtsextremen und rassistischen Aussagen den Boden zu entziehen.

Dank der Förderung der Amadeu Antonio Stiftung konnte die intensive pädagogische Begleitung der Ausstellung ermöglicht werden. Auch die Erstellung der Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ wurde bereits durch die Stiftung gefördert.

Weiterlesen

Klassenzimmer_Unsplash
Handlungsempfehlungen

10 Punkte gegen Rechtsextremismus an Schulen

Hakenkreuze im Heft, Hitlergrüße im Klassenchat, homofeindliche Parolen rund um CSD-Gegendemonstrationen: Was früher als Ausnahme galt, ist für manche Schulen zur belastenden Realität geworden. Gleichzeitig treten Eltern und Peers mit menschenfeindlichen Haltungen sichtbarer auf. Das verunsichert: Was ist strafbar, was pädagogisch zu klären? Welche Maßnahmen greifen – und wer unterstützt, wenn es eskaliert?

Lisa Geffken_Amadeu Antonio Stiftung
Interview

Rechtsextreme rekrutieren über Fitness, Feminismus und Feindbilder

Ob Gaming-Communities oder maskuliner Fitness-Content– rechtsextreme Akteur*innen sprechen Jugendliche heute dort an, wo sie sich zu Hause fühlen. Im Interview erklärt Lisa Geffken vom Kompetenzzentrum Rechtsextremismus und Demokratieschutz, wie digitale Radikalisierung funktioniert – und wie wir uns ihr entgegenstellen können.

Bleib informiert!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und verpasse keine unserer nächsten Publikationen!

Schön, dass du dich für unsere Publikation interessierst! In unserem monatlichen Newsletter erhältst du spannende Einblicke in den Alltag demokratischer Zivilgesellschaft und in unsere Arbeit.
Publikation bestellen Publikation lesen