22. Konzipieren Sie Ihre Kampagne: Was ist Ihre Botschaft?
22. Konzipieren Sie Ihre Kampagne: Was ist Ihre Botschaft?
Bevor Sie Ihre Kampagne starten, sollten Sie sich überlegen, welches Ziel Sie verfolgen: Sollen Spenden oder ein Download generiert werden? Oder wollen Sie immaterielle Werte transportieren, beispielsweise das Engagement für demokratische Entscheidungs- und Beteiligungsprozesse erhöhen, Betroffenen zur Seite zu stehen, die Widerstandskraft von Nutzer*innen gegenüber menschenfeindlichen Botschaften erhöhen oder ihnen Argumente für Diskussionen bereitstellen?
Daraufhin sollten Sie herausfinden, wen Sie mit der Kampagne ansprechen wollen. Es macht einen großen Unterschied, ob Sie sich an Aktive aus der engagierten Zivilgesellschaft richten und diese zu einer bestimmten Handlung motivieren möchten, ob Sie sich an bisher schweigende oder indifferente Menschen wenden und den Anstoß für eine erste Auseinandersetzung geben oder ob sie radikalisierte Menschen davon abbringen möchten, weiterhin diskriminierende Handlungen auszuführen.
Das klingt naheliegend, aber genau an diesem Punkt gehen viele Kampagnen fehl: Wenn Sie Menschen davon abhalten wollen, rassistische Kommentare zu posten, dann bringt es wenig, eine Kampagne mit dem Slogan „Sag Nein zu Rassismus“ zu starten. Damit erreichen Sie allenfalls bereits überzeugte Antirassist*innen – aber nicht die Menschen, die überzeugt werden sollen. Versuchen Sie stattdessen, Ihre Adressat*innen zu verstehen und sich in sie hineinzuversetzen. Seien Sie so konkret wie möglich mit Ihren Handlungsaufforderungen. Eine Kampagne in Sozialen Netzwerken sollte außerdem als interaktiver Prozess verstanden werden, der oftmals mehrere Versuche, verschiedene Ansprachen und Ideen braucht. Sprechen Sie mit Ihrer Zielgruppe und reagieren Sie wiederum auf ihre Rückmeldungen.