Rassistische Gewalt
Berlin ist weltoffen und international, hier kann man Weltbürger*in sein. Viele von Rassismus betroffene Menschen erleben dies anders und sind täglich mit Beleidigungen, Anfeindungen und sogar physischen Angriffen konfrontiert.
In Berlin leben viele Menschen alltäglich mit der Bedrohung durch rassistische, antisemitische, homofeindliche und andere Formen von Hassgewalt. Dies wird im Bild einer weltoffenen und toleranten Hauptstadt häufig ausgelassen und die Diskussion um rechte Gewalt oft auf Ostdeutschland beschränkt.
Mit unserer Kampagne machen wir auf die Perspektive Betroffener in Berlin aufmerksam und rufen dazu auf, ihnen solidarisch zur Seite zu stehen. Neben der Schaffung von Aufmerksamkeit für das Thema hat die Kampagne zum Ziel, Spenden für den Opferfonds CURA zu sammeln, mit denen Betroffene unterstützt werden.
Mit ihren Spendengeldern unterstützt der Opferfonds CURA Betroffene von Hassgewalt durch schnelle und unbürokratische finanzielle Hilfe. In Zusammenarbeit mit Opferberatungsstellen und Betroffeneninitiativen leistet der Opferfonds CURA Hilfe, die an die konkreten Bedarfe der Betroffenen angepasst ist. Zum Beispiel werden Behandlungs-, Umzugs- und Anwaltskosten oder die Erstattung von dringend benötigtem zerstörten Eigentum übernommen. Die Unterstützung durch CURA erfolgt unabhängig von der häufig mangelhaften Anerkennung der Taten durch Polizei und Justiz, die der Realität der Betroffenen oft nicht gerecht wird.
Für die Betroffenen bedeutet die Hilfe durch CURA auch eine wertvolle moralische Unterstützung und gesellschaftliche Anerkennung ihrer Situation. Diese können grundlegend sein, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und Vertrauen in die Gesellschaft zurück zu gewinnen.
Das durch rechte Angriffe entstehende Bedrohungsgefühl trifft nicht nur die direkt Betroffenen von physischer Gewalt, sondern schränkt viele Berliner*innen alltäglich ein. Als so genannte „Botschaftstaten“ senden rechte Gewalttaten eine Nachricht an ganze Gruppen von Menschen. Um auf die Perspektive Betroffener auf die Stadt und ihre Orte aufmerksam zu machen, greift die aktuelle Kampagne verschiedene typische Berlinbilder auf. Hier finden Sie Informationen zu den Motiven und ihren Hintergründen.
Berlin ist weltoffen und international, hier kann man Weltbürger*in sein. Viele von Rassismus betroffene Menschen erleben dies anders und sind täglich mit Beleidigungen, Anfeindungen und sogar physischen Angriffen konfrontiert.
Jüd*innen leben auch in Berlin oft nur unerkannt sicher. In der Öffentlichkeit Jüdische Allgemeine Zeitung lesen, religiösen Schmuck oder Kippa tragen, das ist für viele aus Angst vor Übergriffen keine Selbstverständlichkeit.
Grenzenloses Berliner Nachtleben, Leute kennenlernen und auf einer Party einfach man selbst zu sein, das stößt viele Rom*nja und Sint*ize häufig an schmerzliche Grenzen. Viele behalten ihre Identität oft lieber für sich.
Homo- und Transsexuelle lieben auch in Berlin in der Öffentlichkeit oft gefährlich. Sich auf der Straße anzufassen oder zu küssen ist deshalb für viele mit der Angst vor Übergriffen verbunden.
Wohnungslose werden häufig angegriffen, weil sie als minderwertig angesehen werden – plötzlich und ohne sichtbaren Anlass. Übergriffe auf Menschen ohne Obdach zeichnen sich oft durch eine besondere Brutalität aus.
Menschen, die sich gegen rechte Hetze engagieren, fühlen sich auch in Berlin zu Hause oft nicht mehr sicher. Eingeschlagene Scheiben, brennende Autos, Drohbriefe – das ist traurige Realität für Viele.
Die Kampagne „Berlin steht an der Seite Betroffener rechter Gewalt“ wird von Betroffenenvertreter*innen und anderen engargierten Berliner*innen aus Wirtschaft, Sport, Politik und Verwaltung begleitet. Hier finden Sie Informationen zur Zusammensetzung des Beirats.