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“Das hat’s bei uns nicht gegeben” – Antisemitismus in der DDR

Das Buch zur Ausstellung der Amadeu Antonio Stiftung (2010)

„Das hat’s bei uns doch nicht gegeben!“ ist als Antwort nicht unwahrscheinlich, wenn man Bürger*innen der neuen Bundesländer zu Rassismus und Antisemitismus in der DDR befragt. Schließlich war die DDR ein „antifaschistischer Staat“ und damit per Definition von Rassismus und Antisemitismus befreit. Was es nicht geben durfte, gab es nicht. Dass die Realität eine andere war belegen zahlreiche Vorfälle, die sich gegen Jüdinnen:Juden und als nicht „deutsch“ gelesene Personen und Institutionen richteten. Auch Gastarbeiter*innen waren in der DDR regelmäßig von rassistisch motivierten Gewalttaten sowie struktureller Ausgrenzung betroffen.

Deshalb hat sich schon 2006 das Rechercheprojekt „Antisemitismus in der DDR“, bestehend aus 76 Schüler*innen mit Unterstützung von Wissenschaftler*innen und Fachexpert*innen, zum Ziel gesetzt, diesem Thema nachzugehen und eine Debatte über Antisemitismus in der DDR anzustoßen. In acht ostdeutschen Städten recherchierten Jugendliche mit der Unterstützung von Fachkräften zu diesem Thema. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Wanderausstellung präsentiert. Sie gingen in Archive, Bibliotheken, befragten Zeitzeug*innen und suchten nach Objekten und Belegen, die deren Geschichten illustrieren sollten.

Im ersten Teil des Buches finden sich Texte zur Recherche, Konzeption und Rezeption der Ausstellung. Der zweite Teil des Buches umfasst weiterführende Texte, so etwa zur Thematisierung von Antisemitismus in der antifaschistischen Literatur und im Film der DDR sowie zu der Frage, wie Anne Frank in der DDR besprochen und thematisiert wurde. Der dritte und letzte Teil des Bandes beinhaltet den Katalog der Ausstellung. Er ist unterteilt in die Unterkapitel, in die auch die Ausstellung unterteilt ist, inklusive der verwendeten Bilder und Texte sowie eine Chronik mit einer Auswahl an antisemitischen Straf- und Gewalttaten.

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