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Weiblich, bewegt, extrem rechts

Frauen, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen

(Erscheinungsjahr: 2021)

Rechtsextremismus stellt aktuell das größte Problem für die Demokratie dar. Darauf weisen seit vielen Jahren diverse zivilgesellschaftliche Organisationen und Rechtsextremismusforscher:innen hin. Inzwischen sind auch die Sicherheitsbehörden in Deutschland zu dieser Einsicht gelangt. Mit Rechtsextremismus werden aber meist nur Männer und vielfach auch noch mit Springerstiefeln und Glatze assoziiert und verortet. Doch der Wirklichkeit entspricht dieses Klischeebild der 90er Jahre längst nicht mehr. Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus ist als demokratiegefährdendes Phänomen unlängst viel ausdifferenzierter und auch weiblich/feminin, und das nicht erst seit Beate Zschäpe. Die Nicht-Wahrnehmung von Frauen im Rechtsextremismus verhindert, ihn in seiner Gänze und gesellschaftlich breiten Verankerung zu erkennen. Nur, wenn auch schon bei Mädchen Sympathien für rechtes Gedankengut frühzeitig erkannt werden, kann auch hier erfolgreich präventiv interveniert werden.

Dieser immer noch stark unterbeleuchteten Seite der Rechtsextremismuswahrnehmung nimmt sich die neue Handreichung der Amadeu Antonio Stiftung an. „Weiblich, bewegt, extrem rechts“ bietet einen Überblick über Frauen im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus am Beispiel von Nordrhein-Westfalen. Als bevölkerungsreichstes Bundesland mit sowohl städtischen Ballungsräumen, als auch einem ausgeprägten ländlichen Raum, zeigt die Handreichung zunächst, dass Rechtsextremismus kein speziell ländliches oder ostdeutsches Phänomen ist. Darüber hinaus gibt sie einen Einblick in die gesonderten Rollen, die Frauen in extrem rechten Gruppierungen zukommen. Während sie von außen häufig nicht als ernstzunehmende Akteur:innen des Rechtsaußenspektrums wahrgenommen oder sogar ignoriert werden, zeigt die Broschüre die vielfältigen Rollen- und Themenfelder auf, in denen extrem rechte Frauen tatsächlich agieren und die zum Erreichen bestimmter Ziele dienen sollen: von „besorgten Müttern“, die feministische Anliegen rassistisch instrumentalisieren, über Pandemieleugner:innen aus verschiedenen Mischszenen bis hin zu Politiker:innen rechtsextremer und neonazistischer Parteien. Dabei wird deutlich, dass sich auch gerade aus der fehlenden Aufmerksamkeit gegenüber Frauen in der extremen Rechten Handlungsspielräume ergeben, in denen diese ungehindert agieren können.

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