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Rechte Gewalt in Lichtenberg

Lichtenberg

Lichtenberg ist nicht nur in der Zusammensetzung seiner Bevölkerung von mehr als 290.000 Menschen vielfältig, auch das Image des Bezirks ist vielseitig: Manche sehen in ihm noch immer den Nazibezirk der 1990er-Jahre, für andere ist Lichtenberg der neue, aufstrebende und moderne Szenekiez. Beides ist wohl richtig. Obwohl zivilgesellschaftliches Engagement die rechtsextremen Strukturen in den letzten Jahren stark zurückdrängen konnte, weist der Bezirk noch immer eine gut organisierte extrem rechte Szene auf. Das zeigt sich unter anderem an der Vielzahl der rechtsextremen Propagandadelikte, die von der Berliner Registerstelle erfasst wurden (2019: 150). Insgesamt zählt die Berliner Registerstelle für das Jahr 2019 258 Vorfälle mit rechtsextremen bzw. diskriminierendem Hintergrund, darunter 28 gewalttätige Angriffe. Für das Jahr 2020 sind bisher 14 rechte Gewalttaten bekannt geworden. Bei diesen Zahlen ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, weil den erfassenden Stellen nicht alle Fälle bekannt werden.

Fast die Hälfte dieser Vorfälle war rassistisch motiviert. Dabei wurden die Taten keineswegs nur von Rechtsextremen begangen. Die Vorfälle zeigen vielmehr, dass Menschenfeindlichkeit leider auch jenseits neonazistischer Strukturen weit verbreitet ist. Im Februar 2020 beispielsweise wurden Spieler einer Fußballmannschaft der A-Jugend in Rummelsburg von einer gegnerischen Mannschaft rassistisch beleidigt und angegriffen. Einer der 18-jährigen Spieler wurde geschlagen, zu Boden geworfen und gegen den Kopf getreten. Ein weiterer Spieler wurde ebenfalls angegriffen und beraubt.

Das Register Lichtenberg erfasst rechtsextreme und diskriminierende Vorfälle im Bezirk und veröffentlicht einen jährlichen Bericht: www.berliner-register.de/lichtenberg

ReachOut betreut Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Berlin seit über 15 Jahren: www.reachoutberlin.de

 

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