Weiter zum Inhalt

Rechte Gewalt in Marzahn-Hellersdorf

Marzahn-Hellersdorf

Marzahn-Hellersdorf, der fast 270.000 Einwohner:innen starke Bezirk am östlichen Rand Berlins, ist ein Ort der Gegensätze: Hier findet man neben der größten zusammenhängenden Plattenbausiedlung Europas auch einen alten Dorfkern mit Windmühle und die Gärten der Welt, die Marzahn-Hellersdorf zu einem der grünsten Bezirke Berlins machen. Obwohl sich der Bezirk in den letzten Jahren als beliebtes Ausflugsziel und Kulturstandort etabliert hat, ist er leider auch für seine Schattenseite bekannt - seine sehr aktive rechtsextreme Szene. Die Berliner Registerstelle zählt für das Jahr 2019 154 Vorfälle mit rechtsextremem bzw. diskriminierendem Hintergrund in Marzahn-Hellersdorf, darunter 15 Gewalttaten. Für das Jahr 2020 wurden der Berliner Beratungsstelle ReachOut 13 rechte Gewalttaten bekannt. Bei diesen Zahlen ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, weil die erfassenden Stellen nur von einem Teil der Fälle erfahren.


Insbesondere in den Jahren 2013 bis 2015 fand eine im Berliner Vergleich äußerst starke migrationsfeindliche Mobilisierung statt und noch immer ist Rassismus das häufigste Motiv bei den erfassten Taten. Der Bezirk besitzt eine große Bedeutung für die extreme Rechte ganz Berlins. Deshalb führen die rechtsextremen Kräfte vor Ort einen Kampf um die Vormachtstellung, was mit Diffamierungen, Bedrohungen und Angriffen gegen demokratisch Engagierte einhergeht. Ein Beispiel hierfür sind die Vorfälle am 3. Oktober 2020: An diesem Tag stellten sich Engagierte einem Aufmarsch der neonazistischen Kleinpartei "Der III. Weg" entgegen. Eine Gruppe von Engagierten wurde auf dem Weg nach Hause von Neonazis mehrfach angegriffen, die erst von ihnen abließen, als die Polizei eingriff.

Das Register Marzahn-Hellersdorf erfasst rechtsextreme und diskriminierende Vorfälle im Bezirk und veröffentlicht einen jährlichen Bericht: www.berliner-register.de/marzahn-hellersdorf

ReachOut betreut Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Berlin seit über 15 Jahren: www.reachoutberlin.de

Mitmachen stärkt Demokratie

Engagieren Sie sich mit einer Spende oder Zustiftung!

Neben einer Menge Mut und langem Atem brauchen die Aktiven eine verlässliche Finanzierung ihrer Projekte. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung für Demokratie und Gleichwertigkeit.