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Neuerscheinung

Sachsen rechts unten

Hoyerswerda, Bautzen, Chemnitz sowie Dresden – der Geburtsort von Pegida. Rechtsextreme Übergriffe sind hier leider keine Seltenheit. Die neue Broschüre „Sachsen rechts unten“ nimmt gefördert durch die Amaedu Antonio Stiftung die rechtsextremen Strukturen in der Region in den Blick.

Rassistische Verbrechen und gewalttätige Übergriffe durch Rechtsextreme sind in Sachsen an der Tagesordnung. Traurige Tiefpunkte wie die Brandstiftung auf eine geplante  Geflüchtetenunterkunft in Bautzen oder die Ausschreitungen in Clausnitz gibt es viele. Schon vor der Wiedervereinigung saßen neonazistische Strukturen in der Region tief. Nach wie vor ist aber die Unwissenheit über das Thema groß. Bereits die Untersuchung der Taten des NSU auf Landesebene hat das gezeigt. Nichtsdestotrotz setzen sich in Sachsen viele Menschen für eine plurale, weltoffene Gesellschaft ein. Dazu gehört das Kulturbüro Sachsen e.V. Sich rechtsextremer Gewalt und Demokratiefeindlichkeit entgegenzustellen, bedeutet für die Engagierten zuallererst: aufzuklären.

Heute gibt es eine Vielzahl an rechten Akteuren

Seit 2014 informiert die Initiative jedes Jahr mit ihrer Publikationsreihe „Sachsen rechts unten“. Dabei stehen besonders die lokalen rechten Netzwerke im Vordergrund. Die Autor_innen betrachten die Probleme in der Region vor allem anhand von Fallbeispielen. In der letzten Ausgabe von 2016 waren dies Städte wie Freital und Meißen. An ihnen konnte gezeigt werden, wie in den letzten Jahren eine Aufsplitterung der rechten Strukturen stattgefunden hat. Anfang der 2010er spielte noch die NPD eine zentrale Rolle in der Organisation der demokratiefeindlichen Netzwerke.

Heute gibt es eine Vielzahl von Akteuren, darunter die Organisation Pegida, deren Bedeutung rasant gewachsen ist. Das Kulturbüro benennt deren rassistischen „Proteste“ als „unheimliche Allianz“ der rechten Netzwerke. Pegida funktioniert dabei wie ein Verstärker. Die kommende Ausgabe, die im Februar 2018 vorgestellt wird, nimmt die Strukturen in der Region Bautzen bzw. Hoyerswerda in den Blick. Außerdem werden auch die städtischen Zentren Dresden und Chemnitz behandelt. Alle diese Orte waren wegen verschiedener Straftaten oder Übergriffe dieses Jahr Gegenstand medialer Berichterstattung. In Chemnitz sorgte beispielsweise der Fall einer Politikerin, die sich permanenter Anfeindungen durch Neonazis ausgesetzt sah, für Aufmerksamkeit.

Wichtiger Beitrag über Demokratiefeindlichkeit

Um rechtsextreme Strukturen zu verstehen und aktiv zu werden, muss man sie benennen und ihre Geschichte kennen. Um diesen Aspekt geht es in „Sachsen rechts unten“. Mit seiner Arbeit setzt das Kulturbüro Sachsen e.V. somit ein wichtiges Zeichen gegen Demokratiefeindlichkeit. Es stellt der erschreckenden Entwicklung der letzten Jahre etwas entgegen, indem über rechte Netzwerke informiert wird. Darüber hinaus berät das Kulturbüro seit 2001 auch einzelne Engagierte und andere Gruppen in ihrer Arbeit gegen Rechts.

Große Resonanz auf „Sachsen rechts unten“

Seit dem vergangenen Jahr wird die Publikation „Sachsen rechts unten“ auch in gedruckter Form ausgegeben. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt diese ausgesprochen wichtige Veröffentlichung. Schon die letzten beiden Schriften waren jedes Mal von einer überraschend medialen Resonanz begleitet, wovon auch kommendes Jahr im Angesicht der momentanen politischen Lage auszugehen ist. Die Handreichung erscheint im Februar 2018.

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