Weiter zum Inhalt

Carlos Fernando

, 35 Jahre (staatlich anerkannt)

Am 15. August 1999 wird der 35-jährige Mosambikaner Carlos Fernando in Kolbermoor (Bayern) von Roman G. verprügelt. Der gewalttätigen Attacke ging voraus, dass sich der 31-jährige Täter Roman G. darüber aufgeregte, dass das Auto seiner Freundin von Afrikanern zugeparkt worden sei. Mit den Worten: „Die Drecksn* gehören alle totgeschlagen“ soll er laut Nürnberger Nachrichten Carlos Fernando beschimpft haben. Am 30. September 1999 stirbt Carlos Fernando an den Folgen seiner schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus.

Die Tat wurde polizeilich als versuchtes Tötungsdelikt mit fremdenfeindlicher Motivation bewertet: Die fremdenfeindliche Motivation zeigte sich nicht nur anhand der rassistischen Äußerung des Täters, sondern auch an Beweismitteln, die in der Wohnung des Täters gefunden wurden. Diese bewiesen eindeutig, dass der Täter dem rechtsextremen Milieu zuzurechnen ist. Trotz dieser Erkenntnisse sieht das Landgericht Traunstein kein rassistisches Motiv. Roman G. wird am 16. Mai 2000 wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu zehn Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Im Gerichtsurteil heißt es lediglich, dass der Täter „ohne nachvollziehbaren Anlass“ sowie „rücksichtslos und mit großer Brutalität und Gewaltbereitschaft vorgegangen“ sei.

Bis heute erinnert nur eine auf dem Friedhof versteckte Tafel an Carlos Fernando. Auf dieser wird jedoch der rassistische Hintergrund der Tat nicht erwähnt.

Mitmachen stärkt Demokratie

Engagieren Sie sich mit einer Spende oder Zustiftung!

Neben einer Menge Mut und langem Atem brauchen die Aktiven eine verlässliche Finanzierung ihrer Projekte. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung für Demokratie und Gleichwertigkeit.