In der Nacht zum 25. November 2000 wird der Obdachlose Eckhardt Rütz in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) blutüberströmt mit schweren Kopfverletzungen vor der Mensa der Universität gefunden. Der Notarzt kann nur noch den Tod feststellen. Die Täter sind drei Neonazis, die das Opfer mit Baumstützpfählen geschlagen und Tritten traktiert haben. Zunächst lassen sie den 42-jährigen Mann schwerverletzt liegen, kommen dann aber zurück und treten erneut auf ihn ein. Eckhardt Rütz stirbt an den Folgen der schweren Kopfverletzungen. Gegenüber der Polizei nennen sie als Grund für die tödliche Attacke, weil „so einer wie Rütz dem deutschen Streuerzahler auf der Tasche liegt“. Einer der 16-jährigen Täter war bis kurz vor dem Verbrechen NPD-Mitglied. Im Juni 2001 verurteilt das Landgericht Stralsund die beiden 16-jährigen Täter wegen Mordes zu Jugendstrafen von siebeneinhalb und sieben Jahren. Der 21-jährige Neonazi erhält zehn Jahre Haft. Der Richter betonte bei seiner Urteilsverkündung, die drei jungen Männer hätten sich zum Herrn über Leben und Tod aufgeschwungen und ein aus ihrer Sicht lebensunwertes Leben beenden wollen. „Die Tat ist an Brutalität kaum zu überbieten“, sagte der Vorsitzende Richter Rainer Loose. Er sprach von einer „Schlächter-Mentalität“.
Die Initiative „Schon vergessen?“ gründete sich im Herbst 2006, um eine aktive Gedenkkultur in der Hansestadt zu fördern. Schließlich gelang es mit Hilfe zahlreicher gesammelter Gelder und Spenden für Eckard Rütz einen Gedenkstein an der Mensa zu setzen.