Am 26. Mai 1993 wird Jeff Dominiak bei Waldeck (Brandenburg) auf seinem Motorrad von einem betrunkenen Neonazi überfahren.
Jeff Dominiak war Schauspieler, unter anderem spielte er im Defa-Film „Bockshorn“ die Hauptrolle des unangepassten Jugendlichen „Sauly“. In seiner Freizeit fuhr Dominiak leidenschaftlich gerne Motorrad. Er besaß eine Honda-Chopper und war Mitglied der Dotsch-Riders, einer Motorradgruppe. Sein Vater ist Ägypter, an seinen Wohnorten in Wildau und Königs Wusterhausen war Jeff immer wieder rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.
Auch am 26. Mai 1993 ist Jeff mit seiner Honda unterwegs. Mit einem Freund ist er auf der Autobahn Dresden-Berlin mit seiner Maschine unterwegs, als der Neonazi Daniel K. ihn mit einem kurz zuvor gestohlenen Audi 100 zweimal rammt. Dominiak manövriert mit seinem Motorrad auf die Raststätte Waldeck, wo er sein Motorrad ausrollen lässt. Der 17-jährige Täter folgt ihm und gibt auf der Raststätte noch einmal Gas.
Jeff Dominiak wird überfahren und erliegt seinen schweren Verletzungen. Ungeklärt ist bis heute, ob der Fahrer des Autos Dominiak aus seiner Nachbarschaft gekannt und dessen Motorrad absichtlich gerammt hat. Der Täter wird vom Kreisgericht Königs Wusterhausen im November 1993 u.a. wegen fahrlässiger Tötung nach Jugendstrafrecht zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt.
Offiziell ist Jeff Dominiak nicht als Opfer rechter Gewalt geführt. Eine nachträgliche Überprüfung durch das Moses Mendelssohn Zentrum 2015 blieb ergebnislos, da bei Jugendprozessen die Akten nach einer Aufbewahrungsfrist gelöscht werden. Aufgrund der schlechten Quellenlage führt die Amadeu Antonio Stiftung Jeff Dominiak in der Chronik der Todesopfer rechter Gewalt als Verdachtsfall außerhalb der Zählung.
Zur Beerdigung von Jeff Dominiak erschienen etwa 250 Biker und sammelten Geld, mit dem der Vater einen Anwalt für die Nebenklage bezahlen konnte.