Am 19. Juli 1996 wird der 44-jährige Elektriker Werner Weickum am Bahnhof von Eppingen (Baden-Württemberg) von einer neonazistischen Jugendbande überfallen, ausgeraubt und zu Tode geprügelt. Das Heilbronner Landgericht verurteilt im Juli 1997 zwei 23-jährige Mitglieder der Bande zu lebenslanger Haft. Die übrigen acht Angeklagten im Alter zwischen 16 und 21 Jahren erhalten Jugendstrafen bis zu achteinhalb Jahren wegen Mordes, Beihilfe oder unterlassener Hilfeleistung.
Der Mord an Werner Weickum zeigt beispielhaft ein eklatantes Defizit der PMK-rechts Statistik. Da es sich vordergründig um schweren Raub mit Todesfolge handelt, wird eine politisch motivierte Tat ausgeschlossen. Dabei wird die Tatsache außer Acht gelassen, dass als Raubüberfälle getarnte Delikte oftmals durchaus ein politisches Motiv zugrunde liegt. Der ideologische Kontext der Täter sollte nicht ignoriert werden, wird doch dadurch die Hemmschwelle zur exzessiven Gewalt an einem Menschen gesenkt.
Werner Weickum
, 44 Jahre