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Rassismus und Abwehr von Migration bleiben Kampagnen-Themen Nr.1 der AfD

Rassismus und die Abwehr von Migration bleiben die (Kampagnen-) Themen, mit denen die AfD am besten – auch über ihr Kernspektrum hinaus – mobilisieren kann. Konkret hetzt die Partei gegen Geflüchtete und Asylsuchende, Muslim*innen oder Menschen, die nicht „deutsch genug“ sind.

Im Kern steht dabei die Idee des sogenannten „Ethnopluralismus“. Damit ist die Vorstellung gemeint, dass jedes Individuum primär durch seine „kulturelle“ und „völkische“ Zugehörigkeit bestimmt und jede Volksgruppe umso stärker sei, je ähnlicher sich deren Mitglieder seien – Ergebnis wäre eine ethnisch homogene Gesellschaft und damit das Gegenteil von Diversität. Die vermeintlich unveränderlichen Eigenschaften von Menschengruppen finden sich bereits sehr prominent bei der NPD und im Nationalsozialismus, dort allerdings biologisch argumentiert. Im Gegensatz dazu wird in der Ideologie des Ethnopluralismus mit einer unveränderlichen Kultur der Anderen argumentiert. Das Ergebnis ist dasselbe und zielt auf die Entmenschlichung und Abwertung bestimmter Gruppen. So wird Rassismus ideologisch begründet und die Ausgrenzung und Gewalt gegen Geflüchtete und Migrant*innen gerechtfertigt.

Verquickt wird diese rassistische Vorstellung mit einer vermeintlichen „Umvolkung“: ein nationalsozialistischer Begriff, den die AfD wieder salonfähig gemacht hat und unter dem sie einen angeblich von der deutschen Regierung und der EU vorangetriebenen Bevölkerungsaustausch versteht. Teilweise wird dabei Migration mit einem „Genozid“ an Deutschen gleichgesetzt, bei dem die Deutschen durch ein anderes Volk ersetzt würden. Umvolkung bezeichnet ein Regierungshandeln, das eine grundlegende Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung eines bestimmten Gebietes bewirkt. […] Umvolkung klingt hart, unschön, unangenehm. (…)  Genau deshalb soll der Begriff tabuisiert werden. Weil er die Wahrheit ausdrückt.“ so Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat bei der Europawahl für die AfD. Die rassistische und antisemitische Verschwörungserzählung eines halluzinierten “Bevölkerungsaustauschs” ist brandgefährlich und legitimiert Gewalt, gelte es doch, das eigene „Aussterben“ mit allen Mitteln zu verhindern.

Was tun?

  • Rechtsextreme Positionen und Argumentationsweisen analysieren hilft, rassistisches Gedankengut zu identifizieren. Lassen Sie sich nicht vom Vokabular der Rechtsextremen verwirren: „Ethnopluralismus“ enthält zwar nicht das Wort „Rasse“, meint aber dasselbe: “Deutschland den Deutschen”. Statt „Rasse“ stehen hier „Kultur“, „Volk“ oder „Ethnie“. Rechtspopulist*innen und Rechtsextreme propagieren Rassismus auf der Basis vermeintlicher Frauen-, Kinder- oder Homosexuellenrechte. Diese Strategie zu kennen ermöglicht es, das Vorgehen schneller einordnen und verurteilen zu können.
  • Solidarisieren Sie sich mit Personen, die von diskriminierenden und menschenverachtenden Anfeindungen betroffen sind. Es gibt viele Möglichkeiten, an der Seite von Menschen mit Rassismuserfahrungen zu stehen: Zuhören, Unterstützung anbieten, sich mit der eigenen gesellschaftlichen Position auseinandersetzen und Bündnisse bilden sind nur einige davon.

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